Kapitel 35

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Mein Bruder saß am Schreibtisch und telefonierte. Er winkte uns kurz zu und drehte sich dann mit dem Stuhl mit dem Rücken zu uns. Wir blieben stehen und warteten. Kurz danach krizelte er etwas auf einen Zettel und legte dann auf. "Na ihr beiden?", begrüßte er uns und stand auf. "Hey", sagten Karin und ich gleichzeitig. Wir lachten, beruhigten uns jedoch schnell wieder. Zu wichtig war das Thema über das wir reden wollten. "Wir müssen mit dir reden", begann ich ernst und Karins Hand schloss sich etwas fester um meine. "Schieß los", sagte er und setzte sich auf einen Sessel. Karin und ich setzten uns auf das Sofa gegenüber. Ich atmete tief durch und legte los. "Wir hatten doch mal darüber gesprochen, dass ich meine Beziehung zu Karin nicht mehr verheimlichen will." Andreas nickte. Dieses Gespräch würde uns beiden wohl noch eine Weile im Gedächtnis bleiben.

~~Erinnerung an das Gespräch (noch während der Tour)...~~
"Ich weiß nicht Chris", sagte Andreas und blickte seinen kleinen Bruder zweifelnd an. "Ich weiß doch das es nicht einfach wird, aber ich liebe sie nunmal. Sie ist mein Leben." Andreas seufzte und kratzte sich am Kopf. "Das verstehe ich ja, aber..." "Nichts aber!" So langsam wurde ich lauter. "Früher oder später wird doch eh rauskommen das ich mit ihr zusammen bin. Dann können wir es doch auch gleich öffentlich machen." "Aber bist du sicher das du das willst?" Jetzt schrie ich. "Was soll ich nicht wollen? Mit ihr zusammen zu sein? Ich hab doch eben gesagt..." "Komm mal wieder runter Chris", unterbrach mich Andy. "Ich meinte ob du wirklich willst das alle wissen das sie deine Freundin ist. Wegen ihr meine ich." Jetzt kam ich ins Grübeln. So hatte ich noch nicht gedacht. "Siehst du? Meinst du ich habe keinen Grund meine Familie nicht zu zeigen?" Ich schaute auf den Boden. Er hatte ja recht, aber andererseits... "Denk einfach nochmal drüber nach und rede mit Karin darüber was sie möchte." "Ok. Danke." "So jetzt aber mal was anderes", sagte er und beugte sich über den Tisch zu mir rüber. "Was denn?", fragte ich und trank einen Schluck Wasser. "Habt ihr zwei eigentlich schon..." Nie im Leben hätte ich mit so einer Frage gerechnet und spuckte vor Überraschung das Wasser wieder aus direkt auf Andy. Bei seinem Gesichtsausdruck musste ich lachen. "Boah ey Chris!" Vor Lachen bekam ich kaum einen Satz raus. "Du... bist selbst.... schuld", brachte ich heraus bevor ich auf den Boden fiel. "Na warte", meinte Andreas grinsend und kniete sich neben mich um mich zu kitzeln.
~~Erinnerung Ende~~

Bei dem Gedanken daran musste ich schmunzeln. "Also wir haben beschlossen uns nicht mehr zu verstecken." "Okay. Wenn ihr euch das gut überlegt habt..." "Haben wir", mischte sich Karin ein und lächelte mich aufmunternd an. "Und wie wollt ihr das machen? Einfach irgendwo zusammen auftauchen oder wie habt ihr euch das vorgestellt?" "Tja das ist die große Preisfrage", sagte Karin. In der nächsten Stunde sammelten wir einige Ideen, die wir jedoch alle wieder verwarfen. Doch dann hatte Andy eine Idee: "Chris du bist doch so oft in Facebook, Insta und co. Wie wärs wenn ihr einfach ein Foto von euch postet und schaut was passiert?" "Na klar. Und noch nen schönen Text unten drunter oder was?", fragte ich sarkastisch, doch Karin legte mir eine Hand auf den Oberarm. "So schlecht finde ich die Idee gar nicht. Und mal ehrlich. Viele Alternativen haben wir auch nicht mehr." Mein Bruder machte ein Gesicht auf dem deutlich "Siehste" stand. "Na gut. Aber wann?" "Macht es am besten wenn ihr allein seid oder so." Ich blickte Karin an und sie nickte. Dann lehnte sie sich an mich und sagte: "Ich liebe dich." "Ich liebe dich mehr." "Ich liebe dich am meisten." Und dann küssten wir uns wieder. "Awww seid ihr süß", hörte ich die Stimme meines Bruders. Den hatte ich ja total vergessen.
Den restlichen Tag führte ich Karin rum und stellte sie allen vor. Naja allen außer Sophie. Deren Nähe vermied ich so gut es nur ging. Zwischendurch kam auch Andreas zu uns und quatschte mit meiner Freundin. Es war schön zu sehen, dass die beiden sich so gut verstanden. Ich hoffte das würde auch mit dem Rest der Familie auch so sein. Denn auch wenn Karin es noch nicht wusste sollte sie die anderen in zwei Tagen bei einer Show kennenlernen.

Wie Eine Begegnung Mein Leben Veränderte...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt