Kapitel 21

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Ein paar Tage später ging ich dann das erste Mal wieder in die Werkstatt. Als ich herein kam, staunte ich nicht schlecht. Es standen ziemlich viele Sachen herum an denen anscheinend noch fleißig gebastelt wurde. Einige erkannte ich sogar als Teile von Illusionen, die wir vor dem Unfall geplant hatten. Als mein Bruder mich entdeckte kam er strahlend auf mich zu. "Wow ihr wart ja ganz schön fleißig", sagte ich zur Begrüßung. "Na was denkst du denn", lachte er. "Glaubst du nur weil du ein Jahr nicht da bist läuft hier nix mehr?" "Ein Jahr. Das ist echt verdammt lang. Und ich hab nix davon mitbekommen." Andreas klopfte mir auf die Schulter. "Hey ich hab dir doch gesagt du hast nix verpasst. Naja außer vielleicht die grandiose Party die Aylin (Andys Frau) und ich für deinen 35. Geburtstag planen wollten." "Haha", meinte ich mit vor Sarkasmus triefender Stimme. "Hey Leute schaut mal wer wieder da ist!", rief Andreas plötzlich. Alle die in der Nähe standen drehten sich um und bekamen große Augen als sie mich sahen. "Hey Chris", riefen sie und ich grinste. "Hey Leute", sagte ich und hob die Hand zum Gruß. Dann ging ich weiter in die Halle hinein. Ich unterhielt mich lange mit den Leuten die da waren über meine Zeit m Krankenhaus, aber auch was bei ihnen passiert war. Ich hatte anscheinend doch mehr verpasst als mir meine Familie gesagt hatte. Irgendwann hatte ich alle durch und zog mich mit meinem Bruder ins Büro zurück. Wir besprachen nochmal ziemlich lange welche Illusionen wir in der Stadionshow in Frankfurt machen wollten, die verschoben wurde und bald sein würde. In einer kurzen Pause (die gar nicht so kurz war) telefonierte ich mit Karin, wobei mir Andreas schon fast das Handy aus der Hand reißen musste damit ich endlich auflegte. Viele Illusionen hatten wir letztes Jahr schon fertig gehabt und so ging es hauptsächlich nur noch um Feinheiten die wir klären mussten. Am frühen Abend fuhr ich nach Hause. Ich war geistig total fertig und ging deshalb früh ins Bett. Meine Träume waren in dieser Nacht ziemlich verwirrend. Es fing eigentlich ganz schön an:
Karin und ich waren mit vielen anderen Leuten im Stadion in Frankfurt unterwegs und dann wurde irgendwie alles komisch. Plötzlich war ich allein und rannte los um Karin zu finden. Irgendwann sah ich sie am Ende eines langen Flures stehen. Ich versuchte zu ihr zu kommen, doch je schneller ich rannte desto unerreichbarer schien Karin zu sein. Plötzlich war sie wieder weg und ich blieb stehen. Verwirrt sah ich mich um. Da wurde das Licht ausgeschaltet und es wurde so dunkel das man die Hand vor seinen Augen nicht mehr sah. Die Totenstille wurde im nächsten Moment von einem lauten Schrei durchbrochen. KARIN!! Ich drehte mich um und sah zwei Lichter auf mich zukommen. Was ich auch sah war, dass eine Silhouette vor den Lichtern auftauchte. Als sich die Person umdrehte erkannte ich sie auch. Es war...
"KAARRIINNN!!! NNEEIIINNNN!!!" Ich erwachte mit einem lauten Schrei. Schweißüberströmt lag ich im Bett und versuchte meine Atmung wieder in den Griff zu bekommen. Zum Glück hatte ich nur geträumt. Ich nahm mein Handy vom Nachttisch und schrieb Karin ein SMS: "Ich liebe dich". Ich legte es wieder weg und schaute auf die Uhr. Gleich zwei Uhr. Da vibrierte mein Handy und ich schaute darauf. Karin hatte mir geantwortet. Warum sie wohl noch wach war? Sie schrieb: "Ich liebe dich mehr". Na das konnte ich auch und schrieb deshalb: "Ich liebe dich am meisten". Wir schrieben noch eine Weile bis ich irgendwann über meinem Handy einschlief.

Wie Eine Begegnung Mein Leben Veränderte...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt