Ein paar Tage später ging es mir, körperlich zumindest, um einiges besser. Ich hatte wieder etwas zugenommen und auch ein paar Muskeln aufgebaut. Als ich das erste Mal wieder in die Zauberwerkstatt kam schauten mich alle ziemlich doof an. Budda war einer der ersten, die langsam auf mich zukamen. Die beobachtenden Blicke entgingen mir natürlich nicht, doch ich konnte es ihnen ja nicht verübeln. Immerhin war ich nach meinem Zusammenbruch hier monatelang abgetaucht und erschien nun wieder so plötzlich völlig verändert. Doch kurz darauf wurde ich schon in starke Arme geschlossen. "Cool das du wieder da bist", sagte Budda nachdem er sich gelöst hatte. Die Begrüßungs- und Umarmungsrunde zog sich noch etwas bis Andy mich 'rettete' und mich ins Büro zog. Doch als ich vor der Tür stand blieb ich wie vom Blitz getroffen stehen. Die Erinnerung an den Tag an dem Karin Schluss gemacht hatte kam hoch. Meine Brust zog sich schmerzhaft zusammen und ich fing an zu hyperventilieren. Andreas bemerkte das, kam schnell zu mir und legte seine Hände an die Seiten meines Gesichtes, sodass ich ihn ansehen musste. "Ganz ruhig Chris. Tief durchatmen. Es wird alles gut. Nur nicht durchdrehen." So komisch sich das jetzt vielleicht anhört, doch seine Worte und seine braunen Augen beruhigten mich und ich konnte wieder normal atmen. "Geht es wieder?", fragte er und ich nickte. " Ok dann komm." Im Büro setzten wir uns an den Tisch und Andy erzählte mir was während meiner Abwesenheit so passiert war. Ich versuchte aufmerksam zuzuhören, doch immer öfter musste ich nochmal nachfragen, da meine Gedanken zu unserem bzw. Andys Plan abdrifteten. Irgendwann kamen wir beide zu dem Schluss, das es für heute genug war und ich ging nach Hause. Ich stellte mich unter die Dusche und ging danach ins Bett. Meine Gedanken kreisten noch um das was mein Bruder mir vorhin erzählt hatte. Wie jede Nacht träumte ich seltsames Zeug und wachte wieder einmal davon auf. Da an Schlaf eh nicht mehr zu denken war nahm ich die Unterlagen, die Andy mir mitgegeben hatte und begann mir Musik und Effekte für einige Illusionen auszudenken.
Am nächsten Tag machte mein Bruder große Augen als ich ihm meine Aufzeichnungen vorlegte. "Sag mal hast du überhaupt geschlafen heute Nacht?" "Ja etwas", gab ich zu. Ich bekam einen mitleidigen Blick zugeworfen, den ich aber gekonnt ignorierte.
Die nächsten Tage arbeiteten wir viel. Auch wenn ich immer fitter wurde spürte ich die Anstrengungen der Proben und harten Arbeiten deutlich. Das Gute daran war, das ich wenig zum Nachdenken kam und teilweise sogar die Nächte durchschlief. Langsam begann mir auch die Arbeit wieder Spaß zu machen, doch es passierte immer noch oft genug das ich weinend und zweifelnd in einer Ecke saß und trank. Doch Andy schaffte es dann jedes Mal mich zu finden bevor es zu weit kommen konnte.
Eines Tages, ich saß gerade im Büro, kam Andy strahlend herein. "Ist was passiert?", fragte ich ihn. "Ja. Karin hat sich gemeldet." Ich verkrampfte mich. "Und?", fragte ich zögerlich. Ich war mir nicht sicher ob ich es wirklich wissen wollte. "Es tut ihr leid, dass sie sich nicht mehr gemeldet hat. Aber..." "Was aber?" Sein Ausdruck wurde traurig. "...sie wird nicht zur Show kommen." "Oh." War ja irgendwie auch klar das sie mir auf keinen Fall begegnen wollte. Tränen stiegen mir in die Augen und Andreas kam auf mich zu um mich zu umarmen. "Hey. Nicht den Kopf hängen lassen. Immerhin gibt es noch Jasmin." Da hatte er Recht. Ich durfte nicht gleich den Kopf hängen lassen. Es bestand ja noch die Möglichkeit das Jasmin ihre beste Freundin überreden konnte.
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Wie Eine Begegnung Mein Leben Veränderte...
FanfictionChris liebt es zu zaubern und das Leben auf Tour. Doch er merkt immer mehr das ihm etwas fehlt. Als er die schüchterne Karin kennenlernt könnte es für ihn nicht besser laufen. Doch ein tragischer Unfall droht alles kaputt zu machen.