17.Kapitel

3K 122 16
                                    

Hallo liebe Leser!
Hier ist endlich die Fortsetztung vom 12.Kapitel. Ich hab es aus der Sicht von Milana geschrieben, ich hoffe es ist nicht allzu verwirrend.

Also dann viel Spaß beim Lesen :D

Meine Augen waren fest zusammengepresst und ich bewegte mich nicht. Ich spürte seinen warmen Atem an meiner Haut und bekam immer wieder aufs neue einen Schauer über den Rücken. 

'Ein Traum...das ist bestimmt ein Traum. Ich bin zu Hause, liege in meinem Bett und sehe einen Albtraum. Bitte lieber Gott, lass das ein Traum sein!!'

Langsam öffnete ich wieder die Augen. 'Nein, das ist kein Traum Milana, mach das du hier wegkommst', rief mein Verstand.

Michaels Arme waren um mein Körper geschlossen, sein rechter Arm lag auf mir, seine Hand war genau unter meiner linken Brust, und sein linker Arm unter mir. Er hatte seinen Kopf in meine Halsbeuge vergraben und atmete ruhig.

Obwohl er schon im Land der Träume war, hielt er mich noch immer fest. Mit aller Vorsicht versuchte ich mich von ihm zu befreien, doch ich scheiterte jedesmal, er war zu schwer. Da ich ihn nicht aufwecken wollte, konnte ich es nicht mit ganzer Kraft versuchen, das Zittern machte es mir auch nicht ganz leicht.

Nach einigen Versuchen schaffte ich es schließlich doch und rollte mich leise zur Seite. Schnell rutschte ich die Bettkante runter und setzte mich auf den Boden.

Erst jetzt konnte ich die Ereignisse realisieren. Ich hatte noch immer das Gefühl, dass sein Atem meinen Hals kitzelte und fuhr mit der Hand sanft über diese Stelle. Mein Herz schlug so schnell, dass ich sogar Brustschmerzen bekam. Es hatte schon seit längerem nicht mehr so intensiv geschlagen. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass sich dort nichts befand. Im Moment wollte es sich aber gar nicht mehr beruhigen.

Ich war mir sicher, dass Michael nicht bewusst war, was er getan hatte, denn er war betrunken. Aber dennoch wollte es mir nicht aus dem Kopf gehen. Seine grünen Augen, die mal hell und mal ganz dunkel waren, brachten mich aus der Fassung. Ich konnte mir aber keineswegs erklären, weshalb dies der Fall war.

Die Art wie ich mich ihm gegenüber verhalten hatte, war alles andere als meine übliche. Normalerweise berechnete ich jeder meiner Aktion, um ja nie etwas falsches zu tun bzw. zu deuten und nicht gegen meine eigenen drei Regel zu verstoßen. Mein erster Vorsatz war 'Niemals Männern einfach so vertrauen SCHENKEN', der zweite 'kein Alkoholkonsum' und der dritte 'Kein Sex vor der Ehe'.

Drei simple Regeln, von denen ich nun zwei nicht eingehalten hatte. Ich war enttäuscht von mir selbst. Schon vor Jahren hatte ich mir selbst versprochen keiner dieser Regeln zu brechen, denn im Endeffekt sollten sie mich vom Leid bewahren. Ich wollte nicht, dass mein ohnehin verletztes Herz gebrochen wird. Dank dem Säufer namens 'Vater', fiel es mir schon immer schwer einem Mann ohne Hintergedanken gegenüberzutreten, auch bei denen nicht, die es verdient hätten. Da wäre zum Beispiel Ben, der es wirklich versuchte mir Vertrauen zu geben. Er hatte es auch einigermaßen geschafft, aber ihn auf einer anderen Weise zu mögen, konnte ich trotzdem nicht.

Seit Jahren bestand mein Leben nur noch aus Schule und zu Hause. Wenn ich Zeit hatte, unternahm ich etwas mit Freunden, aber ansonsten hatte mein Leben einen bestimmten Ablauf. Versteht mich nicht falsch, ich war äußerst zufrieden damit, mir reichte meine kleine ordentliche Welt. Wenn ich nachts ins Bett ging, wollte ich wissen was mich am nächsten Tag erwartet. Und das schaffte ich auch mit Sicherheit, fast nichts verlief anders.

Aber seit dem dieser verrückter Typ in mein Leben getreten war, hatte sich fast alles schlagfertig geändert. Jeden Tag gab es ein neues Abenteuer, mein Leben glich einem Chaos. Die ganze Zeit war ich verwirrt, vorallem wenn er da war, und kämpfte mit meinem Inneren. Normalerweise war es egal was für ein Disaster sich in meinem Inneren befinden sollte, äußerlich ließ ich mir fast nichts anmerken. Ich blieb die meiste Zeit kalt und setzte mich nicht auseinander damit. Aber seit neuestem war ich wie ein Neugeborenes, das sich noch nicht orientieren konnte und nicht wusste, was es tat.

Never stop lovingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt