Never stop loving

22.Kapitel

"Jetzt hab ich meine Antwort."

Was meinte er nur damit?

"Deine Blicke sagen alles, Lana."

Und was hatte das zu bedeuten?

Wieso verhielt er sich ganz plötzlich so? Ich verstand kein einziges Wort mehr. Das war ganz bestimmt der verwirrteste Zustand, in dem ich mich je befand. Ich konnte kein einziges Wort mehr rausbringen. Mich überfiel ein Kribbeln im Bauch und mein Mund wurde trocken. Mein Herz schlug wie verrückt. Egal wie sehr ich mich bemühte, ruhig zu wirken, es klappte einfach nicht. Diese Gefühle kannte ich nicht, ich war mit etwas ganz Neuem konfrontiert.

In meinem ganzen Gefühlsdisaster merkte ich nicht, dass der Abschleppdienst endlich da war. Ein großer, breiter Mann stieg aus und kam auf uns zu. Michael blickte mich an und wollte was sagen, doch er kam nicht mehr dazu, denn er musste aussteigen.

Ich konnte nicht verstehen, was sie redeten, denn die Fenster waren geschlossen. Michael schien ihm etwas zu erzählen, woraufhin der Mann die Motorhaube öffnete und am Auto herumwerkelte. Binnen einer Minute brachte er das Auto zum Starten und verschwand auch gleich wieder. Obwohl es mir total komisch vorkam, konnte ich mir keine Gedanken darüber machen, denn ich war viel zu sehr benommen von den Ereignissen, die sich noch vor ein paar Minuten abgespielt hatten.

Die ganze Fahrt lang sprach keiner.

Ich traute mich nicht mal mehr ihn anzuschauen, geschweige denn mit ihm zu reden. Er war ebenfalls still. Immer wieder warf er mir flüchtige Blicke zu, doch ich ignorierte sie nur.

Zugegeben, ich konnte nicht anders als ihn von oben bis unten zu betrachten. Alles sah so perfekt aus an ihm, seine Gesichtszüge, seine grünen Augen, sein durchtrainierter Körper, seine warmen Hände und sogar seine verwuschelten dunkelblonden Haare. Wirklich alles!! Und wenn ich mich selbst so sah, dann wusste ich gar nicht womit ich anfangen sollte. Nichts war besonders an mir, rein gar nichts!

Schließlich waren wir nach einer halben Stunde stiller Fahrt zu meiner Wohnung angelangt. Ich hatte fast die ganze Fahrt lang überlegt, was ich ihm sagen sollte. Die Tatsache, dass er mich dazu gebracht hatte, mit ihm zu kommen und somit das Date mit Ben zu verpassen, war erschreckend. Doch in dem Moment war das einzige,  worüber ich nachdenken konnte, seine Taten. Er hatte mich geküsst, zweimal um genau zu sein. Seine Worte, seine Blicke, das alles brachte mein Herz schneller zu schlagen. Alleine sein dasein reichte, um mir den Atem zu rauben. Wieso war das denn nur so?

Ich war dabei, mich zu ihm zu drehen und wenigstens ein Wort zu sagen, doch gerade in dem Moment stieg er wortlos aus. Gleich darauf öffnete er mir die Wagentür und wartete, dass ich ausstieg. Er hatte ein Lächeln im Gesicht, welches ich leicht erwiderte. Ich stieg aus dem Auto und blieb vor ihm stehen. Ich hielt meinen Kopf gesenkt und überlegte. Was sollte ich tun?

"Lana, ich..", fing er an und stoppte.

Langsam hob ich meinen Kopf wieder und blickte in seine Richtung. Doch statt in sein wunderschönes Gesicht zu schauen, erblickte ich die verwirrten Gesichter von Ben und Diana hinter ihm.

"Milana, was zum Teufel soll das!", schrie Diana. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz für ein paar Sekunden stehen geblieben war. Michael drehte sich sofort in deren Richtung.

"Wir warten hier schon seit Stunden, machen uns große Sorgen und du hängst die ganze Zeit mit ihm rum?!", schrie sie total aufgebracht, ihre Stimme zitterte ein wenig.

"D-Dia-na...", stammelte ich und spürte, wie mir die Tränen hochstiegen. Ich wollte auf jeden Fall nicht zusammenbrechen und wie ein kleines Kind weinen, also verstummte ich wieder.