▪ 13. Kapitel ▪

2.1K 96 4
                                    

"Ich weiß, ich weiß bei meinem Anblick kann man nur sprachlos werden.", grinste mich Devon höhnisch an, "Aber ein kleines Hallo könntest du trotzdem rausbekommen."

Ich funkelte ihn böse an. "Tut mir leid, ich hab dich gerade mit dem großkotzigsten Ego aus meiner Schule verwechselt. ... Ach warte, nein, der steht ja gerade vor mir! Hei Devon.", gab ich spöttisch von mir und ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als die anderen Jungs neben Devon lachende Laute von sich gaben.

"Da ihr euch ja so gut zu verstehen scheint, denke ich, dass wir die beiden Turteltauben mal alleine lassen können.", lachte Noah und die kleine Gruppe um uns herum löste sich auf und verschwand in der großen tanzenden Menge.

Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und sah genervt von Devon weg, der anscheinend nicht vor hatte seine Augen von mir zu nehmen. Es war mir ziemlich unangenehm von ihm so angestarrt zu werden, jedoch war mir bewusst, dass die aufkeimende Verunsicherung in mir genau sein Ziel war. Ich atmete erleichtert aus, als Noah kurzerhand wieder neben Devon erschien und ihm auf die Schulter klopfte.

"Hast du eigentlich den Stoff dabei?", fragte er mit einem fast schon fordernden Unterton.

Devon's Blick löste sich endlich von meinem und zugleich wich die Anspannung aus meinem Körper. Ich beobachtete, wie seine Hand in seiner Hosentasche seiner schwarzen Jeans verschwand und gleich daraufhin fünf volle durchsichtige Tütchen mit einem weißen Pulver rausfischte und diese Noah in die Hand drückte.

"Danke, Buddy!", sagte Noah mit leuchtenden Augen und verschwand mit einer kleinen Gefolgsschaft an Jungs und Mädchen nach draußen.

"Sag nicht, du hast noch nie was geschnupft.", sprach mich Devon kurzerhand an, der wohl meinen kritischen Blick richtig gedeutet hatte.

"Wo hast du das Zeug her?", bemerkte ich spitz. Natürlich musste er ein Drogendealer sein, würde sonst ja auch gar nicht in das Bild eines Badboys passen, wenn es nicht so wäre.

"Eigenanbau.", gab er gelassen von sich, woraufhin ich meine Augen geschockt aufriss.

"Du weißt schon welche Folgen das haben kann, wenn das die Polizei finden so..."

"Mach keinen Stress, des war nur ein Scherz.", unterbrach er mich etwas genervt, "Sind eigentlich alle Großstadtkinder solche Spießer wie du?", hängte er etwas genervt an.

Ich wollte etwas darauf erwidern und ihn an den Kopf schmeißen, dass etwas Verantwortung zu zeigen, nicht gleich mit einem Spießerdasein gleichzusetzen sei. Doch er drehte sich einfach um und steuerte die große offen stehende Glasfront an.

Entrüstet und entschlossen stiefelte ich ihm hinterher und fand mich kurzerhand auf der großen Terrasse wieder. Es waren dort einige Bierbänke aufgestellt und kleine Fackeln an den Seiten in Beete gesteckt worden, die an die Marmorsteinterrasse angepflanzt worden waren. Ein Garten erstreckte sich dahinter, wo relativ am Anfang sich ein großer beleuchteter Pool mit anschließendem Whirlpool befand, der fröhlich vor sich her blubberte.

Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus, weshalb ich ganz hypnotisiert von meiner Umgebung, nicht auf den Weg achtend, gegen eine hohe Gestalt rannte. Der Geruch nach Alkohol, Rauch und Aftershave schlug mir entgegen und ich blickte etwas verwirrt nach oben, geradewegs in dunkle blaue Augen.

"Vielleicht solltest du dir doch mal ne Brille zulegen.", lachte Devon rau und schob mich etwas von mir, "Ich wusste doch, dass du mich folgen würdest, du bist einfach viel zu durchschaubar."

"Was ich von dir leider nicht behaupten kann.", sagte ich und zog einen kleinen Schmollmund. Ich wollte nicht für ihn wie ein offenes Buch sein und mich ärgerte es zutiefst, dass Devon ganz genau wusste wie er mich auf die Palme bringen konnte, während ich das Gefühl hatte gegen eine kalte Wand anzukämpfen.

"Vielleicht solltest du einfach ein bisschen mehr Zeit mit mir verbringen.", gab er schulterzuckend von sich und sein Tonfall war neutral, so als würde er das Gesagte wirklich ernst meinen, was mich jedoch nicht daran hinderte laut aufzulachen.

"Ich glaube du hast wirklich schon zu viel getrunken.", sagte ich und schüttelte seine Hände von mir, die immer noch meine Oberarme leicht umschlossen hatten.

"Autsch.", sagte er und legte seine Hände auf die Stelle, wo sich sein Herz befand und zog einen leichten Schmollmund, bevor er schief zu grinsend begann.

Mein Lachen hielt inne und ich sah wie gebannt von seinen strahlenden Augen zu seinen perfekt geschwungenen Lippen, unter denen strahlend weiße gerade Zähne herrausblitzten. Mein Puls beschleunigte sich und ich konnte mein Blut in den Ohren rauschen hören, als er einen Schritt auf mich zu machte und die Luft zwischen uns lautstark zu knistern begann.

"I..ich glaube du wirst gerufen.", sagte ich atemlos, als ich im Augenwinkel einen blonden Kerl winken und Devon's Namen rufen hörte.

Devon biss sich auf die Zähne und nickte, bevor er wieder sein Pokerface aufsetzte und seinem Kumpel über seine Schulter zunickte und sich ohne ein weiteres Wort von mir abwandte und zu den anderen lief, die sich um einen der vielen Tische gesammelt hatten und sich nacheinander über den Tisch beugten und mit einem kleinen Röhrchen das weiße Pulver schnupften, dass sie auf der Tischfläche in eine gerade Linie angeordnet hatten.

Ich atmete die angestaute Luft aus und sah wie gelähmt dabei zu, wie Devon sich lachend zu den anderen gesellte und nicht scheute das Rauschgift zu sich zu nehmen.

Immer noch etwas benommen griff ich mir an meine Schulter, die etwas kühle Nachtluft tat meinem aufgeheizten Körper gut und lies ihn gleichzeitig aus seiner Starre auftauen.

"Oh Gott...", gab ich leise von mir, als sich die Sekunden von gerade eben in meinen Kopf ein weiteres Mal abspielten. Was war das gerade zwischen uns gewesen? Und bin ich eigentlich komplett bescheuert?!

Wie konnte ich nur von der einen Sekunde, in der ich Devon am liebsten an die Gurgel gesprungen wäre, auf die andere, mich fragen, wie wohl seine Lippen schmecken würden?! Ich war wütend auf ihn, dass er es schon wieder geschafft hatte mich so schwach fühlen zu lassen, aber vor allem war ich wütend auf mich selbst, weil mir in diesem Moment bewusst wurde, dass ich noch was anderes als triefenden Hass für ihn empfand.

*  *  *

Ja, ich leb noch, ich leb noch ... (weiteres rumgesinge erspare ich euch, seid froh, dass ihr nicht sehen könnt, wie ich eben dieses Lied vor mich her trällere!)

Auf jeden Fall bin ich zurück und bringe gleich mal ein neues Kapitel mit, ich hoffe ihr habt euch noch nicht von diesem Buch verabschiedet, denn die Geschichte von Kelsey und Devon ist lange noch nicht aus!

Ich bin ganz auf eure Meinung zu dem Kapitel gespannt, also scheut nicht davor zurück sie in den Kommentaren zu hinterlassen - ein Sternchen ist natürlich auch gerne gesehen!

allerliebste Grüße

Alinya

My new Badboy Stepbrother #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt