Kelsey
"Junges Fräulein wo willst du denn hin?", erschien hinter mir meine persönlich zum Leben erwachte Überwachungskamera."Mom!", sagte ich überrascht und drehte mich mit einem aufgesetzten Lächeln zu ihr um. Nur noch wenige Schritte hatten mir gefehlt und ich hätte es geschafft unbemerkt aus dem Haus u gelangen. "Ich... ich wollte noch einen kleinen Abendspaziergang am Meer machen...", haspelte ich und blickte ihr nur kurz in die Augen, bevor ich auf den Fußboden vor mir starrte. 'Wow, Kelsey du bist eine echt gute Lügnerin, mach nur weiter so!', kritisierte mich meine innere Stimme.
"Hast du vorhin nicht richtig gehört? Wir bekommen in einer halben Stunde Besuch und du machst dich jetzt einfach so ohne zu fragen aus dem Staub?!", sagte meine Mutter und blickte mich wütend an.
"Warum soll ich auch dabei sein? Ich habe keine Lust einen deiner tausend Liebhaber kennenzulernen, die kaum älter als ich sind! Das ist mir so unangenehm, dass ich mich am liebsten jedes Mal in Luft auflösen wollen würde. Das hier sollte doch ein Neuanfang für uns, nein eigentlich nur für dich, werden und jetzt geht es genauso weiter, wie es geendet hat! Aber hast du dabei schon ein einziges Mal dabei an mich gedacht? Nein natürlich nicht, du bist viel zu sehr mit deinen Haaren und deinen Nägeln beschäftigt, als dich zu fragen wie es deiner einzigen Tochter dabei geht!", brüllte ich sie an und meine Augen füllten sich mit Tränen. Endlich hatte ich mal ausgesprochen, was mir die ganze Zeit schon auf dem Herzen lag, auch wenn der Augenblick wohl mehr als unpassend von mir gewählt war. Obwohl, den richtigen Moment dafür würde es wahrscheinlich nie geben, was zum Einen auch daran lag, dass sie selten daheim war.
Im Gesicht meiner Mutter spiegelte sich Entsetzen, Wut aber auch ein Funken Enttäuschung. Sofort tat es mir leid was ich ihr alles an den Kopf geworfen hatte. Ich wollte und konnte es aber nicht zurück nehmen, da es meiner Meinung nach, alles der Wahrheit entsprach.
Ich drehte mich um, riss die Haustür auf und schlug sie ohne ein weiteres Wort meiner-/ und ihrerseits hinter mir zu. Ich keuchte auf und lies mich heulend auf der untersten Stufe der Treppe, die zur Vorderterasse führte, sinken. Ich wischte mir mit dem Cardigan über meine Augen. Glücklicherweise war ich ungeschminkt, somit hatte ich nicht zu befürchten, noch mit Pandaaugen rum zu laufen. Etwas in mir drinnen wünschte sich, dass meine Mom zu mir rauskommen und mich in den Arm nehmen würde, so wie früher, doch die Haustür hinter mir blieb geschlossen.
Auf einmal hörte ich ein ohrenbetäubendes Aufheulen und als ich aufblickte sah ich ein aufgemotztes Motorrad unsere Auffahrt raufraßen, ehe es nur wenige Meter vor mir zum Stehen kam, sodass mir kleine Kieselsteine entgegen sprangen und sich in die nackte Haut meiner Arme und Beine gruben.
Der junge Mann in schwarzer Hose und schwarzer Lederjacke zog den Helm von seinem Kopf und sofort setzte mein Herz aus, als ich in zwei wunderschöne dunkelblaue Augen blickte.
"Dachtest du ich würde nicht mehr kommen und hast gleich mal zu heulen angefangen?", empfing mich ein spöttisches Lächeln von Devon.
"Halt die Klappe!", knurrte ich und kam auf die Beine, bevor ich an ihm vorbei stapfte, "Ich habe gerade echt keinen Nerv für deine dummen Kommentare."
"Dann seh' mich als Batman, der dich aus deinem Schlamassel rettet!", rief er mir hinterher und ich hörte wie er von seinem Motorrad stieg und auf dem Kieselweg landete.
"Sollte das nicht eher Superman für dich übernehmen?", fragte ich und zog meine linke Augenbraue nach oben, blieb stehen und drehte mich zu ihm um.
"Aber der sieht lange nicht zu gut aus wie ich.", sagte er schulterzuckend und kam mit einem Grinsen auf mich zu.
Fast wäre mir ein "Stimmt!" aus meinem Mund entfuhren, was ich glücklicherweise rechtzeitig in einem vorgespielten Hustenanfall ertränken konnte.
"Hey!", rief Devon entpört und schubste mich leicht nach hinten, "Um sich den Titel Superwoman oder Catwoman verdienen zu können, hättest du dich schon etwas zurecht machen müssen!", gab er spöttisch grinsend zurück.
"Hey!", machte ich ihm nach und schubste ihn an seiner Schulter, doch er blieb stehen, als hätte er Wurzeln in die Erde geschlagen. Sein Kommentar über mein Auftreten führte dazu, dass ich etwas peinlich berührt auf den Boden vor mir sah und den großen kuscheligen Cardigan enger um meine zierliche Gestalt schlank.
"Mit sexy Outfits kannst du mir also nicht dienen.", sagte er gespielt gefrustet und fuhr sich seufzend durch sein rabenschwarzes Haar.
"Ne, also wirklich nicht! Ich bin keine weitere Barbie, die du an und ausziehen kannst, wie es dir beliebt!", knurrte ich, "Außerdem sind Jogginghose und Schlabbertshirt viel bequemer!", verteidigte ich mein Outfit.
Ich trug eine bequeme graue Hotpants und ein weites weißes Tshirt, darüber einen zu großen beige farbenden Cardigan von meiner Mutter und dazu einfache weiße Chucks. Meine Haare hatte ich zu einem hohen Dutt gebunden, aus dem sich einige Strähnen gelöst hatten, die sich um mein Gesicht schmiegten. Okay nein, eigentlich nervten diese widerspenstigen Haare, die zu kurz waren um in diesem verdammten Dutt stecken zu bleiben.
"Eigentlich wollte ich dich in einen Club ausführen, aber so kann ich mich echt nicht mit dir blicken lassen!", lachte er, worauf er einen finsteren Blick von mir enterte.
"Wir haben auch unter der Woche, da kommt feiern eh nicht für mich infrage!", sagte ich trotzig und stiefelte an ihm vorbei, hin zu seinem Motorrad. "Können wir jetzt endlich fahren?", knurrte ich und sah über meine Schulter zu dem attraktiven Mann.
Etwas überrascht wirkend kam er auf mich zu und nickte dann. "Klar.", sagte er nur kurz und reichte mir einen weiteren Helm, den er unter der Sitzfläche verstaut hatte. Ich hielt den schwarzen Helm in meinen Händen und blickte ihn etwas überfordert an.
"Sag nicht du weißt nicht wie man einen Helm aufsetzt!", lachte Devon, nahm ihn mir aus den Händen, machte die Schnalle auf, stellte sie nah vor mich und zog mir den Helm über meinen Kopf.
"Das war alles Frauentaktik!", grinste ich ihn an, was ihn ein weiteres Mal zum Lachen brachte. Wieder jagte mir diesen Glockenspiel mit einer etwas rauchigen Note einen Schauer über meinen Rücken, "So blöd bin ich auch wieder nicht."
"Sicher?", fragte er und hob zugleich mein Kinn sachte an, wodurch ich gezwungen war in seine wunderschönen Augen zu starren. Er schien es jedoch nicht zu bemerken, wie ich vor ihm sabberte, schloss die Schnalle wieder und klopfte mir danach sachte mit seiner Faust an den Helm. "So fertig du Matschbirne!"
Ich blinzelte ein paar Mal, bevor ich realisierte, dass ich das schwere Teil schon auf meinem Kopf hatte. Er entfernte sich zu meinem Bedauern wieder von mir und setzte seinen eigenen Helm auf, bevor er sein eines langes Bein über das Gerät schmiss und sich drauf setzte. Er nickte mir zu, damit ich hinter ihn klettern konnte.
Leichter gesagt als getan. Als ich jedoch endlich nach einer gefühlten Ewigkeit hinter ihm saß, klappte er sein Helmvisier runter, was ich ihm gleichmachte und suchte dann nach einer geeigneten Stelle, an der ich mich festhalten konnte."Stell dich doch nicht so an!", hörte ich ihn unter seinen Helm nuscheln, er griff blindlings nach meinen Händen und legte sich sich um seine Hüfte. Glücklicherweise versteckte mein Helm die aufsteigenden Röte in meinem Gesicht. Meine Fingerspitzen kribbelten, als ich Devon's durchtrainierten Körper unter dem Tshirt spürte.
Devon drehte den Schlüssel und der Motor heulte laut auf, er wendete sein Motorrad und fuhr dann vorsichtig und langsam die Auffahrt herunter auf die Straße.
Ich erlitt fast einen Herzinfarkt, als der Schwarzhaarige plötzlich richtig Gas gab und die Straße entlang raste. Erschrocken krallte ich mich in sein Tshirt und rutschte noch enger an ihn, sodass ich schließlich regelrecht an ihn klebte. Die Wärme und sein göttlicher Duft, die von ihm ausgingen, umhüllten mich wie eine weiche Decke und ließen meinen erhöhte Puls wieder etwas langsamer werden. Mein Kopf lehnte sich wie von selbst an seinen starken Rücken, ich schloss die Augen und lies die Welt an mir vorbei schwimmen.
* * *
Spielen wir ein Spiel.
Ab 20 Sternchen geht es weiter! :PDanke an alle, die letztes Mal dafür angestimmt haben, wie die Geschichte weiterverlaufen soll! ♡
- Alinya
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My new Badboy Stepbrother #Wattys2016
Tienerfictie"Und ja... vielleicht ist er von Grund auf böse, aber wenn er lächelt, sehe ich nur das Gute in ihm." Kelsey, 17 Jahre jung, musste widerwillig den Umzug von Philadelphia in die Kleinstadt Charleston antreten und das in ihrem letzten High School Jah...