▪ 16. Kapitel ▪

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Kelsey


"Mooom...muss das sein?", nörgelte ich rum und zog einen Schmollmund, "Warum soll ich mein Zimmer aufräumen, wenn du Besuch bekommst? Ihr esst schließlich nicht in meinem Zimmer!"

Meine Mutter stemmte ihre Hände in ihre Hüfte und sah mich mahnend an, sie öffnete ihren Mund um etwas zu erwidern, schloss ihn aber zugleich wieder. Auf mein Argument hatte sie kein Gegenargument parat. 1:0 für mich.

"Dafür kannst du wenigstens das Untergeschoss mal durchsaugen und die Blumen auf der Terrasse gießen!", versuchte sie mich weiter zu versklaven und holte den Staubsauger aus der Abstellkammer und drückte ihn mir anschließend in die Hand. Okay, somit stand es 1:1.

"Klar für die doch immer Mommy.", sagte ich mit einem zuckersüßen Lächeln und klimperte übertrieben mit meinen Wimpern, bevor ich mich zu dem guten Teil umdrehte, meine Maske fallen ließ und genervt die Augen verdrehte, während ich das Kabel in die Steckdose drückte und auf den roten Anschaltknopf drückte. "Ich versteh gar nicht warum du auf einmal so einen Stress machst... du machst normalerweise nie so einen Terz, wenn wir Besuch bekommen...", schrie ich über den Lärm hinweg, den das Ding machte.

"Das liegt daran, dass wir eben besonderen Besuch bekommen.", rief meine Mutter mir zurück und strahlte dabei.

Ich hielt kurz inne, ehe ich Begriff, dass es sich hierbei nur um männlichen Besuch handeln konnte. "Ach' Mom, könnt ihr euch nicht einfach in einem Restaurant treffen, lecker essen gehen, merken das der Kerl wieder nichts für dich ist und die Sache anschließend abhaken?", fragte ich und schaltete den Staubsauger wieder aus, da es keinen Sinn machte sich über den Lärm hinweg so in die Ohren zu schreien.

"Na aber das haben wir doch schon getan, wir waren schon insgesamt dreimal essen. Beim Italiener, Chinesen und am Ende hat er mich zum Thailänder eingeladen. Ach' und einmal hatte er mich noch ins Theater ausgeführt!", schwärmte meine Mutter und sah hinter mich in die Ferne.

"Was? Und du hast mir immer noch nichts nach all den Treffen von ihm erzählt?!", warf ich ihr vor und schickte ihr gleich einen bösen Blicken hinterher. Von wegen wir haben keinerlei Geheimnisse vor uns.

"Na wenn du so selten zuhause bist, wie soll ich denn mit dir da ins Gespräch kommen?", fragte sie unschuldig und schien es wirklich ernst zu meinen. Mir klappte der Mund auf und ich sah sie für eine gefühlte Ewigkeit stumm an, was ihr nicht aufzufallen schien.
Kurz zum Verständnis: Sie war diejenige die nie daheim war, ständig war sie auf Geschäftsreise oder traf sich mit einem von ihren tausend Liebhaber, von denen ich immer erst erfuhr wenn sie in einer Stunde bei uns zum Essen Zuhause eingeladen waren. Schönen Dank auch Mom.

Meine Mutter nahm das Gespräch sofort wieder auf und hielt sich an Schwärmereien nicht zurück.

"Du wirst ihn lieben!"
Bezweifle ich ehrlich gesagt.

"Und er sieht sooo gut aus."
So wie der letzte? Eine Mischung aus Büffel und Wischmopp, mit einer zusätzlichen Note Gorilla? Na lecker.

Mein Gehör schaltete schon nach wenigen Sekunden hab und damit versiegte auch meine innere Stimme. "Okay ich hab's verstanden, er muss dein absoluter Traumtyp sein. Mich würde es nicht wundern, wenn er auf dem Namen Ken hört. Ach neee, der hat am Ende Barbie auch mit dieser Raquelle betrogen. Naja, das ist das Leben, auch diese Trennung wirst du überstehen.", redete ich vor mich hin und stöpselte den Staubsauger wieder ein. Ich bekam nur noch ein "Du bist unmöglich Kelsey Morrison!", aus der Richtung meiner Mom, bevor sie die Küche verlies.

My new Badboy Stepbrother #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt