Meinen ersten Schultag hatte ich mir nicht mal in meinen wirrsten Träumen so ausgemalt. Kurz gesagt, er war die reinste Katastrophe.
Der Vorfall auf dem Pausenhof breitete sich wie Feuer in der Schule aus. Überall wurde getuschelt und mir wurden immer wieder Blicke zu geworfen. Und alle schienen unterschiedlich zu sein. Einige sahen mich ehrfürchtig an, weil ich mich getraut hatte es mit Devon Hoover aufzunehmen. Manch anderer sah mich jedoch einfach nur vorwurfsvoll an. Kopfschüttelnd gingen die Leute an mir vorbei.
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, das ich mit dieser Aktion mein eigenes Todesurteil unterschrieben hatte. - Die anderen jedoch schon.
"Du hättest Devon's Blick sehen müssen, als du dir seine Zigarette geschnappt und sie auf den Boden hattest fallen lassen! Besonders nachdem du dich umgedreht hast. Er hat geschaut wie ein Auto!", kicherte Summer und schien sich nicht mehr einkriegen zu können.
"Da muss ich dir zustimmen. Ich hätte seinen Blick wirklich zu gern gesehen. Leider habe ich bis jetzt keine Augen im Hinterkopf.", grinste ich und stimmte in ihr Lachen ein. Ich musste mir wohl oder übel eingestehen, das ich es auch ein wenig genoss ihn so hatte abblitzen lassen.
Dank Summer fiel die Anspannung auch wieder langsam von mir ab.
Wir redeten noch ein wenig, ehe der Gong das Ende der Pause signalisierte. Wir kehrten wie alle anderen Schüler in die Klassenzimmer zurück. Die nächste Stunde beinhaltete das Fach Französisch, in dem sich eine junge Referendarin als unsere neue Lehrerin vorstellte. Während sie über organisatorische Sachen sprach, widmete ich mich der Aussicht aus dem Klassenzimmerfenster.
Summer und ich hatten glücklicherweise noch einen Platz auf der Fensterseite ergattern können. Aus diesem hatte man eine wunderbare Sicht auf den Pausenhof und dem dahinter liegenden Meer. Die Schule lag genau am Wasser, sie hatte sogar einen eigenen Privatstrand. An diesem wurden am Ende jedes Schuljahres zur Feier eine Strandparty für die Oberstüfler organisiert, hatte mir zumindest Summer erzählt. Außerdem wurden neben den typischen AG's wie Football, Cheerleading, Hockey, Schwimmen und so weiter auch Strandaktivitäten angeboten, wie Surfen und Beachvolleyball. Ich war sofort Feuer und Flamme gewesen, als ich das am schwarzen Brett las. Ich liebte schon immer die zahlreichen Strandaktivitäten und ich würde mich sicherlich in näherer Zukunft in einer der angebotenen Kurse eintragen.
Während die Lehrerin über den bevorstehenden Stoff sprach, der auf uns zukommen würde, wanderte mein Blick vom Ozean auf den leeren Schulhof auf dem ich eine einzelne Person aus machen konnte. Sie stand alleine am Rand und lehnte an der großen Eiche. Sie hatte den Blick gesenkt und sah so aus als würde sie über irgendetwas nachdenken, während sie an einer Zigarette zog. Im nächsten Moment hob sie den Kopf und richtete den Blick in die Ferne. Es war natürlich niemand anderes als Devon Hoover.
Ich war genervt von ihm, er hatte mir meinen ersten Schultag versaut und das würde ich ihm nicht so schnell verzeihen. Schließlich schenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder meiner Lehrerin und wandte mich vom Fenster und somit auch allemal von ihm ab.
* * *
Nach drei weiteren wirklich zähflüssigen Schulstunden wurden wir endlich durch den lang ersehnten Schulgong erlöst. Ich verabschiedete mich von Summer und machte mich dann auf den Weg zu meinem Spind. Schülermassen strömten aus allen Richtungen zum Ausgang zu und rissen mich einfach mit. Irgendwann schaffte ich es jedoch mich zu meinem Spind vorzuboxen.
Genau das hatte mir gerade noch gefehlt. Und ihm wahrscheinlich auch, doch er lächelte mich nur feindlich an, als ich auf ihn zusteuerte.
"Ah Frischfleischkätzchen, verfolgst du mich schon wieder?", fragte mich ein schelmisch grinsender Devon.
"Deine Spitznamen für mich werden ja immer origineller.", sagte ich abfällig und blieb mit verschränkten Armen vor ihm stehen, "Ich muss dich leider enttäuschen. Ich möchte nur an meinem Spind, dummerweise versperrt mir ein Kotzbrocken den Weg"
"Ein gut aussehender Kotzbrocken noch dazu.", verbesserte er mich selig lächelnd.
Der Typ brachte mich wirklich auf die Palme, in weniger als 24 Stunden war er bei mir soweit nach unten gerutscht, das es Jahrhunderte dauern würde um wieder hochzukommen. Es war nämlich ein ziemlich steiler und zudem sehr gefährlicher Berg.
"Gesundheit.", sagte ich und zwang mich ruhig zu bleiben.
Devon lehnte lässig an meinem Spind und betrachtete mich. Er schien nicht vorzuhaben auch nur ein Stückchen zu rutschen. Zudem hatte er mich einfach viel zu schnell durchschaut und wusste, wie er mich Ärgern konnte.
"Du wolltest es nicht anders!", gab ich gereizt von mir, stellte mich neben ihn und versuchte ihn einfach von meinem Spind wegzuschieben.
Verwundert sah er mich an und stolperte tatsächlich ein paar Schritte zur Seite, da mit hatte er wohl nicht gerechnet.
Auf einmal ging alles ganz schnell. Im nächsten Moment hatte er sich schon wieder gefangen und zu mir umgedreht um mich mit meinen Rücken an die Spinde zu drängen. Seine Hände stützte er neben meinen Kopf ab, während er sich ganz nah zu mir nach unten beugte.
Verblüfft sah ich zu ihm hoch. Ich fühlte mich wie ein in die Enge getriebenes Tier, es gab keinen Ausweg. Es war mir unangenehm, das er so nah vor mir stand, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Und erwähnte ich schon diese wahnsinnig schönen kobaltblauen Augen?
Konzentration Kelsey! Das ist doch genau das was er will!, schrie mich meine innere Stimme mahnend an.
Ich senkte also schnell den Blick um ihn gleich wieder zu heben und ihm fest in die Augen zu schauen. "Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich jetzt gerne meine Bücher in meinen Spind legen.", sagte ich gelassen und funkelte ihn an.
Er sah mich ohne irgendeine Regung an und musterte mich eine gefühlte Ewigkeit lang stumm. Dann drückte er sich vom Spind ab und lies mich aus meinem Käfig frei.
Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um, steckte seine Hände in die Hosentasche und lief den Gang gemächlich entlang.
Verwirrt und stirnrunzelnd sah ich ihm nach. Ich wurde einfach nicht aus diesem Typen schlau.
* * *
Nachdem ich meine Bücher in den Spind gelegt hatte, beeilte ich mich aus der bereits verlassenen Schule zu kommen.
Als hätte der Tag nicht noch besser laufen können, fuhr mir genau in diesem Moment mein Schulbus vor der Nase weg. Frustriert sah ich ihm hinterher.
Mir blieb nicht anderes übrig, als nach Hause zu laufen. Ich steckte mir also meine Kopfhörer in die Ohren und machte mich auf den Weg.
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Hei du ;3
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Achja, ich habe ein Bild von Devon hinzugefügt und bald wird auch eins von Kelsey zu sehen sein. Ich möchte jedoch noch ein bisschen die Spannung halten. höhö xd
Uuuund unglaublich vielen Dank für 200 Reads *o* Dankööö!
xoxo Alinya
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My new Badboy Stepbrother #Wattys2016
Fiksi Remaja"Und ja... vielleicht ist er von Grund auf böse, aber wenn er lächelt, sehe ich nur das Gute in ihm." Kelsey, 17 Jahre jung, musste widerwillig den Umzug von Philadelphia in die Kleinstadt Charleston antreten und das in ihrem letzten High School Jah...