▪ 18. Kapitel ▪

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Kelsey

Devon bog nach einem circa 15 minütigen Rumgekurve in der Stadt in die Sam Ritterburg Blvd Straße und hielt dann anschließend auf dem Parkplatz vor dem Citadel Mall Stadium 16 with IMAX Kino. Er schaltete den Motor aus und stieg von seinem Motorrad, ehe er mir von dem großen, massiven schwarzen Teil half. Anschließend öffnete ich die Schnalle meines Helms und zog ihn von meinem Kopf, Devon tat es mir gleich.

"Ist dir wohl nach einem Schnulzenfilm?", fragte ich spöttisch und sah zu dem beleuchteten Gebäude vor mir, in denen einzelne Menschengruppen rein und rausspazierten.

"Hallo?! Ich bin der Romantiker in Person!", grinste Devon, nahm mir meinen Helm ab und verstaute diesen mit seinem unter der Sitzfläche seines Motorrads.

"Und jetzt ehrlich?", fragte ich und stützte meine Hände in meine Taille. Ich glaubte diesem 'Engel-Devon' kein Wort. Okay, am liebsten würde ich es ihm glauben wollen, dass er mich zu einem Date ins Kino einladen würde, aber irgendwas hinderte mich daran diesen Gedanken glauben zu schenken.

"Warum bist du nur so misstrauisch?", fragte er unschuldig und lief langsam Richtung Kino.

"Weil du nicht gerade den Anschein auf eine vertrauenswürdige Person erweckst.", gab ich spitz zu und holte zu ihm auf.

"Autsch.", gab er nur zurück. Aus dem Seitenwinkel bemerkte ich jedoch das Lächeln, dass seine perfekt geschwungenen Lippen umspielte.

"Also auf was hast du Lust? Wir haben hier zur Auswahl...", zählte er die große Auswahl an Filmen auf, deren Plakate an der Außenwand des Kinos angebracht waren, als wir davor zum Stehen kamen. Ich hörte ihm jedoch nicht wirklich zu, wie er die ganzen Titel des Angebots runter ratterte. Meine Aufmerksamkeit galt allein ihm: Seinem dunklem vom Helm verwuscheltem Haar, seinen Lippen mit diesem perfekten Zahnpastalächeln, seinen wunderschönen blauen Augen, seiner hohen Gestalt, mit dem mehr als durchtrainierten Körperbau und seiner Haut, die einen sonnengeküssten Teint hatte.

"Kells?", hörte ich ihn meinen Spitznamen sagen, mit dieser ruhigen, geheimnisvollen und leicht rauen Stimme. Ohja! Seine Stimme gefiel mir noch besonders gut und wie er meinen Namen aussprach... So süß wie Honig. Aber gab es etwas das nicht perfekt an seinem Äußeren war? Nein, auf keinen Fall! Sogar wenn er fragend seine rechte Augenbraue hochzog und mich erwartungsvoll ansah, sah er umwerfend aus. Halt! Hatte er mich was gefragt, was diesen Blick erklärte?

"Welchen Film willst du denn nun sehen?", fragte er wahrscheinlich schon zum wiederholten Mal.

Peinlich berührt räusperte ich mich und innerlich gab ich mir eine Backpfeife. "Ehm wie wär es mit dem Dritten?", krächzte ich, unwissend welcher Film sich dahinter verbarg.

"Das wäre jetzt auch mein Favorit gewesen!", stimmte Devon zu und sprang die wenigen Stufen zu dem Kino hoch, bevor er mir die Tür offen hielt und nach mir in die Eingangshalle eintrat.

"Warte hier, ich hole die Karten!", sagte der Hübschling zugleich und verschwand in einer der langen Schlangen.

Ich beschloss mich auf einem der weichen Sofas niederzulassen, die auf der gegenüberliegenden Seite der Kinokassen standen und dort auf Devon zu warten. Kurze Zeit später stand er schon wieder vor mir.

"Das ging schnell!", sagte ich erstaunt und griff nach einer der Eintrittskarten, die er mir unter die Nase hielt.

"Bedank dich bei meinem grandiosen Charme!", sagte er grinsend und wackelte zusätzlich mit seinen Augenbrauen.

"Der liegt irgendwo unter unseren Füßen, ganz tief in der Erde vergraben. Und wartet dort vergeblich irgendwann entdeckt zu werden", gab ich nickend zurück. So ein eingebildetes Arschloch. Ein verdammt sexy eingebildetes Arschloch. - Ach, sei doch lies', du blöde innere Stimme!

Wir stellten uns auf die Rolltreppe, die nach oben zu den Kinosälen neun, zehn und elf führte. Anschließend legten wir noch einen kurzen Stopp ein, um salziges Popcorn und Nachos mit Käsesoße, sowie zwei große Colas zu besorgen, ehe wir uns im großen Saal wiederfanden und nach unseren Sitzplätzen suchten.

"Reihe 5, Platz 7 und 8.", las ich laut vor, ging die Treppe runter, meinen Blick fest auf die Kinokarte geheftet. "Hier ist Reihe 5", ich bog in die Reihe ein, "Und Platz 1...3...5... ah 7 und 8!"

"Das Zählen soll gelernt sein!", kam eine kurze Meldung von Devon, der hinter mir mit vollgepackten Armen unsere Snacks hantierte.

"Was?! Ein Doppelsitz?", fragte ich, sein letztes Kommentar ignorierend, und blinzelte ein paar Mal. "Zeig nochmal deine Karte, vielleicht sind wir doch in der falschen Reihe oder auf dem falschen Sitz."

"Also entweder du greifst jetzt in meine Arschtasche und ziehst die Karte heraus, da Miss Schwächling ja alle Hände frei hat, im Gegensatz zu mir, Oooder du glaubst mir einfach, dass das genau unsere Sitze sind!", gab er frech zurück.

Mein Mund klappte auf um ihn irgendein Schimpfwort an den Kopf zu schmeißen, besann mich dann jedoch und lies mich einfach stumm auf meinen Sitz fallen.

"Na siehste geht doch, hat das Kätzchen seine Krallen wieder eingefahren.", murmelte Devon und nahm neben mir Platz, bevor er mir meine Cola und mein Popcorn in die Hand drückte.

"Pass auf, sonst krallt sich das Kätzchen gleich noch deine Nachos!", murrte ich und stibitzte mir ein Nachochip, den ich in die Käsesoße tunkte und anschließend in meinen Mund schob.

"Ey!", Devon funkelte mich böse an und zog einen kleinen Schmollmund, ehe er meine Hand sanft, aber kraftvoll genug, zur Seite riss, sodass das Popcorn, was sich darin befand und in meinem Mund landen sollte, in alle Richtungen flog.

"Devon!", übte ich einen spitzen schrei aus, wodurch einige genervte Blicke von den Leuten enterte, die um uns rumsaßen. Ich presste meine Lippen aufeinander. Aber wenn es ums Essen, um mein Essen, ging, dann war es aus mit Spaß. In diesem Moment wurde jedoch der Kinosaal dunkel und der Film startete.

Devon's Schulter bewegten sich neben mir auf und ab, während er eine Hand auf seinen Mund drückte um nicht laut aufzulachen. Auch ich musste grinsen und ein Lachen unterdrücken. Was es irgendwie nur noch schlimmer machte. Kurze Zeit später brachen wir beide in lautes Lachen aus, wir schüttelten uns vor Gekluckse und Gepruste und warum auch immer wollte es einfach nicht aufhören. Von überall her waren genervte Worte zuvernehmen und glaubt mir, die Situation war mir mehr als unangenehm! Aber der einzige Weg daraus, führte nur durch die Tür nach draußen. Als könnte Devon meine Gedanken lesen, sprang er auf einmal auf, schnappte sich meine Hand, kletterte mit mir über die Füße der Personen, die neben uns saßen und schlüpfte mit mir raus auf den Gang.

My new Badboy Stepbrother #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt