▪ 11. Kapitel ▪

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Der nächste Morgen war eine reine Katastrophe. Ich verschlief, musste mich in Windeseile fertig machen und lies mein Frühstück sogar ausfallen und trotz übermenschlicher Geschwindigkeit verpasste ich den Schulbus. Meine Mom war ebenfalls bereit weg und ein zweites Auto besaßen wir nicht, sodass ich hätte allein zur Schule fahren können. Von Summer wusste ich, dass sie immer mit dem Fahrrad zur High School fuhr und mich somit schlecht mitnehmen konnte, mein eigenes stand noch in der Tiefgarage in Philadelphia. Und sonst kannte ich noch keine weitere Person, die ich nach einer Mitfahrgelegenheit hätte fragen können.

Wiederwillen machte ich mich eben zu Fuß auf den Weg. Die Sonne brannte bereits erbarmungslos vom Himmel auch wenn es erst früh am morgen war, was es nicht unbedingt besser machte.

Als könnte es nicht noch besser kommen, hörte ich auf einmal ein Hupen hinter mir, überrascht sah ich über meine Schulter und erkannte einen komplett in schwarzgekleideteten Typen auf einem aufgemotzten Motorrad. Er bremste leicht ab, sodass er nun im Schritttempo neben mir her fuhr. Der Motorradfahrer klappte das Helmvisier hoch und ein Paar strahlend blauer Augen bohrte sich in meine.

"Hat da jemand verschlafen?", fragte mich Devon spöttisch.

"Ich weiß gar nicht wie du dadrauf kommst.", sagte ich locker und kam nicht mal auf die Idee anzuhalten, sonder lief einfach schnurstracks weiter.

"Ach, dann trägst du deine Haare seid neusten immer so?", seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben, während er mit seinem Kinn auf meine Haare zeigte, die wohlmöglich wirklich mal eine Bürste gebraucht hätten.

"Ach sei doch leis. Nicht jeder hat am Morgen 2 Stunden Zeit seine Haare herzurichten.", murrte ich und versuchte meine Haare notdürftig mit meinen Finger etwas zu entwirren.

"Eigentlich brauche ich ja auch nur eine Stunde.", gab er von sich, worauf ich einfach nur genervt den Kopf schüttelte.

Ich hatte nun wirklich nicht den Nerv dazu mich über Devon's Haare zu unterhalten, weshalb ich noch einen Schritt zulegte was ihn natürlich nicht davon abhielt mich weiterhin zu nerven.

"Na dann noch viel Spaß bei deinem Schulweg und achte ja auf den Verkehr!", sagte er spöttisch grinsend und klappte sein Helmvisier wieder nach unten, ehe er mit einem lauten Heulen seinen Motor anschmiss und davon raste. Verärgert sah ich ihm hinterher und hätte ihm an liebsten noch ein paar abschätzige Wörter an den Kopf gespuckt, doch er war bereits über alle Berge.

*  *  *

Gut 20 Minuten nach Schulbeginn kam ich endlich auf dem Gelände an, jedoch ganz verschwitzt. Die angenehm kühlen Flure waren bereits leer und ich hatte mal wieder Mühe mein Kursraum zu finden. Nach einer gefühlten Ewigkeit klopfte ich an eine Tür, trat ein und entschuldigte mich für mein zu spät kommen.

"Miss Morrison, richtig?", kam die Frage vom Lehrer auf, "Kennen Sie den Begriff 'Wecker'? Wenn nicht googlen Sie diesen und legen Sie sich ein solches Objekt in näherer Zukunft bitte zu."

Leises Kichern ertönte aus den Reihen. Ich nickte beschämt und nahm in einer der hinteren Reihen neben einen Jungen mit dunkelblonden Haaren und blauen Augen Platz.

Nach einer zähflüssigen Doppelstunde wurden wir endlich in die Pause gelassen. Die Schüler tummelten sich in den Gängen und auf dem Pausenhof. Summer wartete vor meinem Kursraum auf mich und kam mir mit einem Lächeln auf den Lippen entgegen, als ich diesen verlies. Nach einer Umarmung, nickte sie jemanden zu, der hinter mir aus dem Raum kam. Ich drehte mich um und machte meinen Sitznachbarn aus.

"Hey Sum. Du kommst heute Abend?", begrüßte er sie und drückte sie kurz.

"Na klar! Kelsey begleitet mich.", erwiderte sie und deutete auf mich.

"Cool.", entgegnete er und schenkte mir ein leichtes Lächeln, wodurch er eine Reihe strahlend weißer Zähne entblößte.

"Bis später dann." Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand in der Schülermasse.

"Ist er nicht zum anbeißen?", fragte Summer mit zuckersüßer Stimme, während sie ihm mit großen Augen nach sah.

Ich lachte leise und hakte mich bei ihr unter.

"Das ist Nathaniel, kurz Nate. Und spielt heute Abend netterweise unseren Chauffeur.", klärte sie mich kurzerhand auf.

"Und ist dein 'vielleicht bald fester' Freund?", gab ich grinsend von mir.

"N...nein!", sagte sie mit feuerroten Wangen, "Wir sind nur Freunde!"

"Wer's glaubt!", lachte ich und wurde dafür von ihr leicht in die Seite gezwickt.

"Lass uns was essen, sonst sterbe ich noch!", wechselte Summer heiter das Thema und zog mich mit auf den Pausenhof.








My new Badboy Stepbrother #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt