9 Weihnachten bei den Slytherin

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Samantha Snape PoV.

Aufgeregt saß ich im Gemeinschaftsraum. Heute war Weihnachten. Ich hätte meine Geschenke schon aufgepackt und wartete nun ungeduldig auf Sev. Wir tauschten unsere Geschenke immer persönlich aus. Ich liebte Weihnachten. Gut, das war nicht immer so gewesen. Früher war es die Hölle. Da Mama und Papa an den Feiertagen erzwungener Maßen Zeit miteinander verbringen mussten, war Streit immer vorprogrammiert und es endete meistens damit das Sev und ich verstört in unseren Zimmern saßen. Seit wir jedoch über die Ferien hierbleiben durften, hatte sich das geändert. Seitdem fand ich Weihnachten toll. Alleine Hogwarts war um diese Jahreszeit einfach nur märchenhaft. Überall war es weihnachtlich geschmückt und es roch nach Plätzchen. Zu Hause war das nie so gewesen. Ich nahm mir ein Stück Schokolade, die ich von Remus geschenkt bekommen habe, und steckte sie mir in den Mund. Ich wartete nun schon seit einer Stunde. So lange hatte mich Sev noch nie warten lassen. Er wusste wie sehr ich mich jedes Jahr auf diesen Tag freute. Er muss gestern wohl noch lange auf Slughorns Party geblieben sein, dass er nun so verschlief.

Nachdem ich Lily und Potter erwischt hatte, blieb ich nicht mehr allzu lange mir Regulus auf der Party. Wir sind ungefähr noch eine halbe Stunde geblieben und haben uns dann auf dem Weg in unseren Gemeinschaftsraum gemacht. Hier hatten wir noch eine Runde Zauberschach gespielt. Regulus muss bemerkt haben, dass ich ein wenig geknickt war und tat sein bestes um mich wieder aufzumuntern.

Ich wusste Lily hatte es nicht böse gemeint, als sie mir nicht von ihrer Beziehung mit Potter erzählt hatte. Jedoch musste ich mir eingestehen, dass ich mich doch ein wenig hintergangen fühlte. Alle haben es gewusst. Da war ich mir sicher. Nur ich nicht. Ich versuchte nicht mehr daran zu denken. Ich musste mich damit abfinden. Sie hatte sich schließlich bereits bei mir entschuldigt. Auch das sie nun mit Potter zusammen war, musste ich jetzt nun akzeptieren. Mir blieb wohl nichts Anderes übrig. Ich versuchte den aufkommenden Hass auf Potter zu unterdrücken. Lily zu liebe, werde ich den wohl begraben müssen. Ich hoffte inständig, dass es mir irgendwann gelingen würde. Da ich wahrscheinlich in Zukunft mehr Zeit mit ihm verbringen musste, hatte ich ja genug Gelegenheit nach erträglichen Eigenschaften zu suchen.

Ich vernahm endlich Schritte auf der Treppe. Mehrere Personen bahnten sich ihren Weg in den Gemeinschaftsraum. Hinter Marcelus Mulciber konnte ich Sev und Regulus erkennen. Ich stand auf und schnappte mir meine Geschenke. Ich hoffte Regulus und Sev würden sich darüber freuen. Besonders bei Regulus war ich mir unsicher. Wir waren ja erst seit wenigen Wochen so gut befreundet. Ich grinste ihnen entgegen. Allerdings blieb mein Lächeln unerwidert. Mulciber und Sev gingen ohne mich zu beachten an mir vorbei und verließen den Gemeinschaftsraum, genauso schnell wie sie ihn auch betreten haben. Ich schaute Sev ungläubig nach. Das konnte doch nicht sein ernst sein. Heute war Weihnachten. Unser Tag. Das konnte er doch nicht einfach vergessen haben. Eine Träne stahl sich auf mein geschocktes Gesicht.

Plötzlich stand Regulus neben mir, der mich besorgt ansah und mich schließlich tröstend in den Arm nahm.

„Hey, ist ja gut. Weine nicht.", flüstert mir Regulus leise zu und strich mir über die Haare. Ich weinte mich an seiner Schulter aus.

„Warum ist Sev so? Heute ist doch Weihnachten? Was habe ich ihm denn getan?", jammerte ich.

„Ich nehme an, er möchte vor Marcelus erwachsen wirken. Mit der kleinen Schwester Geschenke austauschen ist dabei wohl nicht so hilfreich.", versuchte Regulus meinen Bruder zu verteidigen.

„Was soll das denn für eine bekloppte Begründung sein!", entgegnete ich. „Warum bist du dann hier geblieben, wenn das so albern ist?". Erbost versuche ich mich aus seiner Umklammerung zu befreien.

„Ich habe meine Gründe", lächelt er mir unsicher zu und zog mich wieder an sich. „Komm, wir setzten uns hin. Du musst noch mein Geschenk auspacken!", zwinkert er mir zu und zog mich an der Hand hinter sich her. Wir setzten uns und er reichte mir mein Geschenk. Ich lächelte ihn mit verweinten Augen an.

„Dann musst du, aber auch meins auspacken.", erwiderte ich und reichte ihm mein Päckchen.

Er grinste mich breit an. „Zusammen?"

Ich nickte ihm lächelnd zu. „Zusammen." Wir rissen beide ungeduldig das Papier auf und fingen anzulachen. Ich erkannte das Buch sofort, auch ohne dass ich den Titel lesen musste.

„Zwei Dumme ein Gedanke, was?", kommentierte er sein Geschenk und stupste mich mit der Schulter an. Ich grinste in breit an. Regulus war echt klasse. Er schaffte es immer wieder mich zum Lachen zu bringen.

Ich sah ihn lange an und umarmte ihn von der Seite. „Danke, Regulus!"

„Immer wieder gerne, Sammy!"

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