17 Entscheidung

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Samantha Snape PoV.

Es war Mitten in der Nacht und der Slytheringemeinschaftsraum, war schon seit Stunden menschenleer, doch das war mir egal. Immer wieder ging ich nervös auf und ab starrte die Eingangstür ungeduldig an und setzte mich dann doch wieder auf das Sofa nur um Sekunden später erneut unruhig aufzustehen. Das ging nun schon eine ganze Weile so. Ich hatte jedes Zeitgefühl verloren. Es füllte sich wie eine halbe Ewigkeit an. Ich hätte aufgehört zu weinen und war selbst über das Stadion des blanken Hasses hinweg. Jetzt machte ich mir einfach nur noch Sorgen. Sev durfte nichts passiert sein. Ihm musste es einfach gut gehen. Ich hatte ein beklemmendes Gefühl in der Brust. Es fühlte sich beinah so an, als würde ich innerlich zerreißen. Wie konnte Black nur so dumm sein? Dieses Arschloch hat meinen Bruder in Lebensgefahr gebracht. Ich hatte auch noch begonnen ihn ein wenig zu mögen. Wie bekloppt war ich eigentlich? Niemand änderte sich so schnell und Black war schon immer ein Arschloch gewesen. Wie konnte ich das nur vergessen? Irgendwie fühlte ich mich von ihm verraten. Ich dachte er würde mich auch ein wenig mögen und mir so etwas nicht antun. So konnte man sich täuschen.

Endlich ging die Tür ging auf. Professor Slughorn und Sev kamen schweigend herein.

„Gehen Sie in ihr Bett. Es war ein langer Tag. Gute Nacht!", wies er meinen Bruder an und verschwand gleich darauf wieder.

Sev drehte sich um und wollte gerade in seinen Schlafsaal gehen als er mich stehen sah. Ich rannte auf ihn zu und umarmte ihn. „Da bist du ja. Ich hatte solche Angst um dich. Bist du verletzt?"

Er schnaubte. Es war ihm spürbar unwohl, dass ich ihn umarmte. Er fügte sich schließlich doch in sein Schicksal und erwiderte die Umarmung. „Mir geht's gut. Warum bist du noch auf?"

Ich blickte von der Umarmung auf. „Ich habe mir Sorgen gemacht. Wie hätte ich da schlafen können? War James rechtzeitig bei dir?"

Mit säuerlicher Miene löste er sich von mir. „Du nennst ihn also James. War ja klar, dass der Schleimbolzen auch dich einlullt. Das hätte ich echt nicht von dir erwartet."

„Er hat dich gerettet oder nicht? Nach heute hat er es verdient, dass ich ihn beim Vornamen nenne."

Verbittert sah er mich an. „Du Narrin, dein Black ist an allem schuld, wie kannst du dir sicher sein, dass Potter nichts davon wusste."

„Ich war dabei als Black ihm davon erzählt hat. James war genauso überrascht wie ich. Ich glaube ihm. Er wusste nichts davon. Er ist unschuldig." Sevs Gesicht verfinstert sich immer mehr.

„So ist das also. Du verteidigst ihn sogar. Potter wusste die ganze Zeit das Lupin ein Werwolf war und hat nichts gesagt. Er ist also genauso daran schuld wie dein Freund Black. Was denkst sich Dumbledore nur dabei hier einen Werwolf frei rumlaufen zu lassen?"

„James hat dich gerettet, Sev. Wenn du schon nicht dafür dankbar sein kannst, dann bin ich es eben. Black ist nicht mein Freund, verdammt nochmal. Und lass Remus da raus. Der kann ja wirklich nichts dafür, dass er ein Werwolf ist."

„Samantha, bist du jetzt von allen guten Geister verlassen? Ich kann nicht fassen was ich da höre. Lupin ist gefährlich. Er hat in Hogwarts nichts verloren. Black und Potter sind eingebildete Arschlöcher, die durch die Gänge stolzieren, als wären sie die Größten. Siehst du das denn nicht. Du rennst ihnen auch noch hinterher. Denkst du ich habe nicht gesehen, wie du mit Black rum turtelst. Es war zum Würgen. Wie dumm bist du eigentlich? Black macht mit allem rum, was weiblich ist. Ich habe gedacht du hast mehr klasse. Nun stellt sich wohl raus, das du genauso naiv, genauso blind bist, wie alle anderen. Wie konntest du nur so tief sinken. Da muss man sich ja für dich schämen. Denkst du denn wirklich er mag dich? Er nutzt dich aus wie alle anderen Mädchen vor dir. Denkst du er würde sich für dich ändern? Sei doch nicht so naiv und wach auf. Halt dich fern von ihnen."

Ich fühlte ein Stich im Herzen. Er hatte recht, was Black betraf. Er spielt nur mit mir. Ich hatte es geahnt. Sevs klare Worte brachten mich auf den Boden der Realität zurück. Trotz stieg in mir Wut auf. Bei James und Remus lag er aber eindeutig falsch.

„Remus ist nicht gefährlich. So lange er in seinem Versteck ist, kann gar nichts passieren. Remus ist mein Freund. Ich lerne immer mit ihm. Er ist nett. Er gehört hier her genauso wie du und ich. Es ist ja nicht so als hätte er sich ausgesucht ein Werwolf zu sein. Lass ihn in Ruhe verdammt! Und außerdem du hast kein Recht mir hier jetzt einen Vortrag zu halten. Ich war dir schließlich die letzten Monate auch egal. Also tu jetzt nicht so, als würde es dich kümmern mit wem ich mich abgebe. Das geht dich gar nichts an."

„Dir ist doch echt nicht mehr zu helfen. Es geht mich sehr wohl etwas an. Du bist immer hin meine Schwester." Für eine Sekunde sieht er mich nur an. „Nun gut, ich lasse Lupin in Ruhe, so lange du die Finger von Sirius Black lässt."

Mir klappte der Unterkiefer runter. Versuchte mich Sev zu erpressen? „Wie bitte?"

„Du hast mich schon gehört, Samantha. Es ist deine Wahl. Du hast bis morgen Zeit mir Bescheid zu sagen wie du dich entschieden hast." Er drehte sich um und ließ mich stehen.

„Lass Remus in Ruhe!", rief ich ihm nach.

„Gute Entscheidung.", nahm Sev zur Kenntnis und verschwand im Dunkeln.    

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