Lily Evans PoV.
Die Heimfahrt dauerte nun schon eine ganze Weile und wir erreichten London in Kürze. Zum Teil freute ich mich endlich Zuhause zu sein, zum anderen Teil dachte ich mit Wehmut an meine Zeit in Hogwarts zurück. Ich würde das Schloss wohl nie wiedersehen, jedenfalls nicht als Schülerin. Ich hätte meine Zeit mehr genießen sollen. Zu oft saß ich in der Bibliothek und lernte, anstatt das Schloss zu erkunden und Spaß mit meinen Freunden zu haben. All die Jahre fand ich das Verhalten der Rumtreiber albern und die Streiche unnötig. Doch vielleicht waren sie es, die ihre Schulzeit richtig verbracht haben. Zwar waren manche Streiche, vor allem auf Sev und manchmal auf Sams Kosten, echt albern und unangebracht, doch brachten sie viele Mitschüler zum Lachen. Sollte die Kindheit nicht genau das sein. Eine lustige Zeit voller Spaß und Dummheiten, die man irgendwann stolz seinen Enkelkindern erzählte, um zu beweisen, dass man auch mal cool war. Was hatte ich all die Jahre nur gemacht? Erst durch James habe ich erfahren wie viele, Geheimgänge es im Schloss wirklich gibt. Hätte ich das nur früher erfahren, dann wäre mir das gehetzte von einem Klassenraum zum nächsten erspart geblieben. Kein Wunder das James all die Jahre wie aus dem nichts neben mir erscheinen konnte um Sam, Sev und mich zu nerven. Lächelnd denke ich an die Zeit zurück. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ich wirklich einmal mit James Potter zusammen sein würde. Auf der Fahrt nach Hogwarts war ich von seiner Anwesenheit noch so genervt, dass ich das Zugabteil verlassen musste um ihn nicht einen Fluch auf den Hals zu hetzten. Und nun saß ich an James angelehnt im Zug nach Hause und vermisste es jetzt schon ihn nicht mehr jeden Tag sehen zu können und auch die anderen, die sich lautstark über ihre besten Streiche unterhielten, fehlten mir schon jetzt. Zwar würde ich die Jungs sowieso regelmäßig bei Versammlungen des Ordens sehen, aber das war etwas Anderes. Wir würden wohl nie wieder so unbeschwert sein. Der Orden und der Kampf gegen Voldemort schien mir immer noch so unwirklich. Auch wenn ich Verteidigung gegen die Dunklen Künste in der Schule sehr mochte, hatte ich ein ungutes Gefühl dabei, diese Zauber nun in Zukunft wirklich verwenden zu müssen. Zwischen Übung und Ernstfall lagen schließlich Welten. Zum Glück waren die Jungs an meiner Seite.
Lautes Gelächter schreckte mich aus meinen Gedanken.
„Oh ja das war klasse. Ich fand es aber noch viel witziger als wir Peeves davon überredet haben pinke Farbe auf Snape zu schütten und er dachte wir meinen Samantha anstatt Snivellus. Wisst ihr noch wie rot sie geworden ist? Ich dachte ihr Kopf explodiert gleich", gluckste Peter vergnügt und die anderen brachen erneut in Gelächter aus.
„Was das wart auch ihr?", brachte ich erstaunt hervor. „Gut, dass Sam das nicht weiß. Sie war wirklich sauer. Nicht nur das sie pink wirklich hasst, auch ihre Hausaufgaben waren voller Farbe. Sie musste alles nochmal schreiben. Was habt ihr nur mit der Farbe gemacht, die ging mit keinem Zauber ab. Auch nach Tagen nicht. Sie musste sich sogar die Haare wieder schwarz färben."
Erneut erfüllte Gelächter den Raum. „Du hast recht, Wurmschwanz. Das war ein guter Streich", stimmte Sirius Peter zu.
„Also ich fand, die pinken Haare haben ihr ganz gut gestanden", stimmte auch Remus zu. „Nur wenn sie vor Rot wurde. Sah es doof aus. Rot und Pink ist keine gute Kombination."
„Was hast du ihr den bitte erzählt, dass sie rot wird. So leicht wird die ja nicht verlegen.", fragte Sirius.
Remus gluckste. „Ich meinte auch nicht, dass sie Rot aus Verlegenheit wurde, sondern eher Rot vor Wut. Das wird sie automatisch, wenn du versuchst sie auf deine kranke Art anzubaggern."
„Ach sei still.", grummelte Sirius konnte sich, aber ein Grinsen nicht verkneifen.Das stimmte schon. Niemand konnte Sam so wütend machen wie Sirius. Wo war Sam überhaupt? Das war die erste Zugfahrt, die ich nicht mit ihr verbrachte und ich vermisste sie. Zwar konnte ich gestern nach meinem armseligen Flugversuch mit James - nie wieder werde ich mich auf seinen Besen setzen - ein wenig mit ihr Reden, doch liefen wir auf dem Weg zum Schloss Regulus in die Arme und wir konnten nicht länge ungestört reden.
Zum Glück wohnt sie in meiner Nachbarschaft und ich konnte die Tage mal bei ihr vorbeilaufen. Schmerzlich wurde mir bewusst, dass ich so Sev begegnen würde. Am besten machte ich gleich ein Treffen mit ihr aus.
Ich stand auf und wollte zur Tür gehen. „Ich bin mal kurz bei Sam."
„Du willst jetzt nochmal zu Sam? Wir kommen gleich an.", stoppte mich James, „Die findest du nicht mehr im Getümmel. Da hast du gleich auf dem Bahnsteig mehr Glück."
Ich blickte aus dem Fenster. Er hatte Recht wir fuhren gerade in den Bahnhof ein. Naja zur Not konnte ich ihr ja eine Eule schicken, wenn ich sie nicht mehr erwischte. So konnte sie sich wenigstens in Ruhe von Regulus verabschieden. Die beiden sahen sich ja jetzt erst mal eine lange Zeit nicht mehr. Sam lud nie Freunde zu sich nach Hause ein und als Halbblut war sie bei den Blacks bestimmt nicht wirklich gern gesehen.
Der Zug blieb stehen und eilig nahmen wir unsere Sachen. „Lass mich das tragen.", murmelte James als er mir den Koffer aus der Hand nahm und mir einen Kuss auf die Stirn gab.
Ich grinste ihn dankbar an und blickte mich noch einmal wehmütig um. „Echt schade, dass wir nie wieder mit dem Hogwartsexpress fahren werden."
„Da hast du recht.", er zwinkert mir zu, „Immerhin war meine erste und meine letzte Zugfahrt mit dir zusammen."
Ich kicherte. „Beim Merlin, Potter, das war jetzt echt schnulzig."
„Schnulzig ich?", James sah mich empört an, „Ich geb dir gleich schnulzig."
Er stellte unsere Koffer noch einmal ab und zückte seinen Zauberstab und richtete ihn auf die Wand. Dort erschien James+Lily umrahmt von einem Herz. Zufrieden steckte er seinen Zauberstab weg und sah mich grinsend an.
„Du findest die Beschädigung von Schuleigentum also schnulzig?", fragte ich ihn frech.
Lächelt schüttelt er den Kopf. „Du hast echt keinen Sinn für Romantik, Lily." Ich schüttelte den Kopf.
„Boa, ihr beide seit so schnulzig mir kommt es gleich hoch. Kommt endlich", unterbrach uns Peter und ging Richtung Ausgang. „Ach ja und Krone. Der Esel nennt sich immer zuerst."
Sirius und Remus folgten ihm grinsend.
„Na warte, der Esel flüstert dir gleich was.", schrie James ihm hinterher und folgte den anderen nach draußen. Ich grinste ihnen nach, berührte das Herz, das nun die Wand unseres Zugabteils zierte, und verabschiedete mich still von Hogwarts.Seufzend verlies ich den Zug und folgte den anderen, die mittlerweile schon dabei waren sich voneinander zu verabschieden.
„Wir sehen uns nächste Woche, oder? Wir müssen unbedingt feiern, dass wir nie wieder Hausarbeiten schreiben müssen.", scherzte Peter.
„Klar, ihr könnt alle zu mir kommen. Das wird bestimmt witzig und meine Eltern haben bestimmt nichts dagegen.", stimmte James freudig zu. „Lily, du kommst doch auch oder?"
Ich nickte. „Ich komme gerne."
„Na dann hätten wir das auch geklärt.", sagte Remus und fügte mit einem Blick auf einen ungeduldig wirkenden Mann, der einige Schritte von uns entfernt stand hinzu, „Ich muss dann mal los. Mein Vater wird schon ungeduldig. Bis dann."
Ich umarmte Remus zum Abschied und auch Peter und James verabschiedeten sich. Nur Sirius rührte sich nicht und starrte an uns vorbei. Wir folgten seinen Blick und sahen wie Sam gerade einer streng wirkenden Frau die Hand schüttelt.
„Ist das nicht deine Mutter?", fragte Peter Sirius erstaunt.
„Ja, das ist sie." Ich musterte Mrs. Black nun genauer. Was hatte Sam nur mit dieser Frau zu tun? „Warum stellt Regulus Sam deiner Mutter vor?", fragte Peter weiter.
Sirius runzelt die Stirn. „Keine Ahnung."
Auch wenn Sirius es immer versucht herunterzuspielen, wusste ich das er es bereute Sam nie seine wahren Gefühle gestanden zu haben und seinen Bruder um sein gutes Verhältnis mit ihr beneidete.
Peter legte den Kopf schief. „Ich dachte sie mag nur Reinblüter. Warum lächelt sie dann Samantha an?"
Wieder blickte ich zu Sam. Peter hatte Recht. Mrs. Black schien Sam zu mögen.
„Keine Ahnung.", antworte Sirius erzwungen ruhig.
„Sind Samantha und Regulus zusammen?"
„Keine Ahnung, Peter. Woher soll ich denn das wissen. Geh halt hin und frag sie, wenn dich das so brennend interessiert.", ließ Sirius seiner Wut freien Lauf.Plötzlich versperrte uns Stella die Sicht. „Was steht ihr denn so dämlich hier rum? Habt ihr Wurzeln geschlagen? Mama und Papa warten schon. Ihr seht euch doch alle nächste Woche wieder. Also spart euch die Tränen. Ihr habt keinen Grund für einen dramatischen Abschied. Auf jetzt."
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Niemals
FanfictionLily, Severus und Samantha waren unzertrennlich. Bis zu dem Tag an dem Severus die Nerven verlor und Lily aus Frust über die Rumtreiber beleidigte. Nun war nichts mehr wie es einmal war. Aber auch als zwischen Lily und Severus Funkstille herrschte...