Lily Evans PoV.
Aufgeregt saß ich auf der Tribüne und starrte auf das Spielfeld vor mir. Endlich war es so weit. Heute fand endlich das Spiel Slytherin gegen Gryffindor statt. Noch nie war ich so nervös wie heute. In den letzten Tagen hatte ich weder mit James noch mit Sam viel Zeit verbringen können. Beide trainierten wie besessen. Beide hatten nach der Aussprache im drei Besen beinah komplett mit ihren Sticheleien aufgehört. Sam saß sogar ein paar Mal mit uns zusammen im Gryffindorgemeinschaftsraum oder während dem Essen am Gryffindortisch. Die beide unterhielten sich fast ausschließlich nur über Quidditch, selten sogar über den Unterricht. Ich war wirklich stolz auf beide und erleichtert, dass sie einen Weg gefunden haben, normal mit einander sprechen zu können. Ihre Streitigkeiten trugen sie nun auf ihren Besen aus. Letztes Wochenende spielten alle zusammen eine Runde Quidditch. Ich hasse fliegen und blieb deswegen lieber auf dem sicheren Boden. Sam spielte mit Peter und Stella gegen James, Remus und Sirius. James und Sam nahmen das Spiel unheimlich ernst und versuchten sich zu übertrumpfen. Es hatte allerdings nur 10 Minuten gedauert bis sich Sirius und Sam stritten. Die anderen flogen in einigen Abstand und beobachteten die beiden. Sam und Sirius waren zusammen echt witzig. Das würde ich vor Sam aber lieber nicht erwähnen. Die Beiden stritten sich bei der kleinsten Kleinigkeit und zogen sich ständig gegenseitig auf. Ich glaubte mittlerweile Sirius Geheimnis zu kennen. Er war eindeutig in Sam verliebt. Seine eifersüchtigen Blicke auf sie und Regulus waren irgendwann nicht mehr zu übersehen gewesen. Es war lachhaft, dass er sich nach all den Mädchen, die er schon um den Finger gewickelt hat, bei Sam so dämlich anstellte. Jetzt verstand ich auch all die Witze von Remus, James und Stella, die seit Monaten an mir vorbeigingen. Kurz hatte ich vor Sirius zu helfen, aber dann bekam ich mit, dass er sich immer noch mit anderen Mädchen traf und beschloss es zu lassen. Er sollte sich wohl erst mal klar werden was er wirklich will und erwachsen werden.
Die beiden Mannschaften betraten das Feld. James suchte die Tribünen mit den Augen ab und blieb bei mir hängen. Er grinste mich verschmitzt an. Ich liebte dieses Grinsen. Die Mädchen hinter mir brüllten laut seinen Namen. Als es sich herum sprach, dass ich nun mit James zusammen war, waren viele Mädchen sauer auf mich. Mittlerweile hat es sich wieder ein wenig beruhigt. Nun sprachen mich nur noch welche an, die hofften über mich an Sirius ranzukommen. Er hatte wirklich eine seltsame Ausstrahlung auf sie. Auch jetzt ließ er sich von seinen weiblichen Fans feiern wie ein Rockstar. Ich sah wie er mit einer Hufflepuff aus der ersten Reihe flirtete. Er war wirklich unverbesserlich. Weiter entfernt, sah ich Sam mit Lucinda Talkalot reden, die ihr anscheinend noch letzte Anweisungen gab. Regulus kam auf sie zu und umarmte sie kurz bevor sich alle auf die Besen schwangen. James und Talkalot reichten sich noch einmal die Hände und das Spiel begann.
Während dem Spiel wanderte mein Blick immer zwischen James, Sirius und Sam hin und her. James und Sirius flogen wirklich gut auf ihren neuen Besen. Allerdings für meinen Geschmack zu waghalsig. Ob das mal gut gehen würde. Auch Sam flog nicht gerade vorsichtiger. Obwohl mir bei ihr die Klatscher mehr Sorgen machten. Aus den Augenwinkel sah ich einen Klatscher direkt auf Regulus zu rasen. Er schien ihn nicht zu bemerken. Das war echt nicht gut. Doch schon war Sam zur Stelle und schlug den Klatscher in letzter Sekunde mit aller Kraft. Regulus sah sie erschrocken, aber auch erleichtert an. Sam nickte ihm zu. Ein Raunen ging durch das Stadion. Ich konzentrierte mich wieder auf das Spiel und sah gerade noch wie Sirius vom Besen fiel und hart auf den Boden knallte. Oh mein Gott. Was war geschehen? Ich war doch nur für eine Sekunde abgelenkt gewesen. „Bei Merlin, der Klatscher, hat ihn am Kopf getroffen.", rief jemand hinter mir empört. Ich starrte auf Sirius. James flog mit voller Geschwindigkeit zu ihm und drehte ihn auf den Rücken. Sirius blutete stark am Kopf und war eindeutig nicht mehr bei bewusst sein. Immer mehr Gryffindorspieler landeten in der Nähe und hasteten zu ihm. Sie wurden aber alle von Madame Pomfrey verscheucht die mit gezückten Zauberstab über das Spielfeld rannte. Auch die Slytherin stiegen von ihren Besen und standen unschlüssig und leise tuschelnd auf dem Feld. Sam war kreidebleich und ging zögerlich auf Sirius zu, wurde jedoch von James am Kragen gepackt. „Das ist alles deine Schuld, du dumme Kuh.", schrie er Sam an. Mitspieler aus beiden Mannschaften versuchten sie zu trennen. Bevor die Situation eskalierte ging zum Glück Dumbledore dazwischen, den es nun auch nicht mehr auf seinem Sitz halten konnte. Mit geschockter Miene sah ich dem Treiben vor mir zu. Nur am Rande nahm ich war, wie Sirius in den Krankenflügel gebracht wurde und das Spiel nach einer kurzen Rede Dumbledores an die Spieler weiterging. Ich könnte nicht fassen, was gerade geschehen war. Schlimm genug, dass Sirius ernsthaft verletzt zu sein schien. Nein, auch das Verhältnis zwischen James und Sam schien zerstört zu sein. All die Fortschritte der letzten Tage waren höchstwahrscheinlich verloren.
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Niemals
Hayran KurguLily, Severus und Samantha waren unzertrennlich. Bis zu dem Tag an dem Severus die Nerven verlor und Lily aus Frust über die Rumtreiber beleidigte. Nun war nichts mehr wie es einmal war. Aber auch als zwischen Lily und Severus Funkstille herrschte...