Samantha Snape
Unsicher stieß ich die Tür zum Krankenflügel auf. Regulus war dargegen, dass ich hierher kam, aber ich konnte nicht anders. Der Anblick, des mit Blut überströmten Blacks ließ mich nicht mehr los. Für einen Moment habe ich ihn für Tod gehalten und die Welt blieb für mich stehen. Nicht mal Potter, der mich anschrie, nahm ich richtig war. Erst später sickerten mir seine Worte in mein Bewusst sein. Es war meine Schuld. Ich war so darauf versessen Regulus zu schützen, dass ich gar nicht darauf achtete, wohin ich den Klatscher schleuderte. Es dauerte einen Moment bis ich bemerkte, dass das Spiel unterbrochen wurde. Wie ich es anschließend schaffte, dass Spiel überhaupt noch zu Ende zu spielen, war mir schleierhaft. Gleichgültig nahm ich kurz Kenntnis, dass wir verloren hatten. Es war mir gleich. Auf dem Weg in die Kabine würde ich ausgebuht und ein paar Gryffindormädchen beschimpften mich. Lucinda und Regulus versuchten mich zu beruhigen, aber mein schlechtes Gewissen blieb. Regulus hatte zwar recht, ich hatte im Prinzip nur meinen Job gemacht. Meine Aufgabe war es die Klatscher von meinen Kameraden abzuhalten und sie auf die gegnerischen Spieler zu schleudern. Noch nie hatte ich damit ein Problem gehabt. Allerdings hatte ich auch noch nie jemanden ernsthaft verletzt. Gut es waren ein paar gebrochene Arme dabei gewesen, aber die konnte Madame Pomfrey innerhalb von Minuten heilen. So war nun mal Quidditch. Das war ein ganz normales Risiko, das jeder Spieler eingehen musste. Noch nie wurde jemand wegen mir bewusstlos.
Ich bahnt meinen Weg zu Blacks Krankenbett. Remus, James und Lily waren bei ihm. Er war anscheinend immer noch bewusstlos. James blickte auf und kam mit wutverzerrten Gesicht auf mich zu. „Was willst du hier Snape? Hast du nicht schon genug angerichtet? Willst wohl dein Werk bewundern, was? Verschwinde lieber ganz schnell in dein Schlangennest und lass dich von deinen Todesserfreunden feiern!"
Geschockt sah ich ihn an. Lily war den Tränen nah und Remus hielt Potter mit traurigen Blick davon ab mir näher zu kommen. „Beruhig dich James.", raunte er ihm leise zu.
„Ich wollte nur sehen wie es ihm geht! Nicht mehr, Potter.", verteidigte ich mich mit zitternder Stimme.
„Nach ihm sehen? Mach dich nicht lächerlich! Du kannst ihn nicht ausstehen. Willst wohl Regulus stolz berichten können, wie schwer du Sirius verletzt hast. Ich hätte es wissen müssen. Du konntest es wohl nicht abwarten, Sirius vom Besen zu hauen!"
Nun kochte auch ich vor Wut. „Ach halte doch die Klappe, Potter. Ich habe nur meinen Job gemacht. Ich bin Treiber, es ist meine Aufgabe euch mit Klatschern zu beschießen. Das ist der ganze Sinn von meiner Position. Ich habe den Klatscher nur von Regulus weg geschlagen, das der danach Black vom Besen haut, war nur ein unglücklicher Zufall. Du bist Quidditchkapitän, du solltest die einzelnen Spielpositionen also kennen. Beschwer dich bei deinen Treibern, die haben ihren Job schließlich nicht richtig gemacht. Schrei mich jetzt hier also nicht so an! Ich habe jetzt echt kein Bock mit dir zu reden. Ich bin nicht wegen dir hier.", brüllte ich ihm nun entgegen.
„Wenn du denkst ich, lass dich auch nur in Sirius nähe, dann hast du dich sowas von geschnitten. Hau ab. Er will dich bestimmt nicht sehen.", schrie Potter ebenso laut zurück.
Remus und Lily versuchten verzweifelt ihn zu beruhigen. „Schatz, komm beruhig dich mal. Sirius wird doch wieder. Sie hat recht. Es war ein Unfall. Lass es gut sein. Komm jetzt. Zieh dich erst mal um. Du hast noch immer deine Sachen an. Du kannst Sirius heute eh nicht mehr helfen.", redete Lily beruhigend auf ihn ein.
Madame Pomfrey, vom Lärm angelockt, eilte zu uns. „Was ist denn hier los? Habe ich nicht gesagt Mr. Black bräuchte jetzt viel Ruhe. Mr. Potter sie sind ja immer noch hier. Bitte gehen Sie jetzt auf ihren Gemeinschaftsraum und beruhigen Sie sich. Sie bringen viel zu viel Unruhe in meinen Krankenflügel. Mr. Lupin und Miss Evans bitte begleiten Sie ihn noch oben." Lily und Remus packten Potter und zogen ihn nach draußen. Nun wandte Madame Pomfrey sich zu mir um. „Miss Snape, ich kann verstehen, dass Sie sich Sorgen machen. Aber Mr. Black kann jetzt keine Aufregung vertragen. Ich bitte Sie also sich ruhig zu verhalten oder ebenfalls zu gehen."
Ich nickte einsichtig mit dem Kopf. „Natürlich, Madam Pomfrey. Ich würde gerne bei ihm bleiben, wenn Sie es erlauben." Ich trat ein Schritt näher an Blacks Krankenbett. „Wie geht es ihm?", fragte ich sie kleinlaut. „Ist er sehr schwer verletzt?"
Sie sah mich mitfühlend an. „Mr. Black hat einen Klatscher gegen den Kopf bekommen und sich beim Sturz den rechten Arm ausgekugelt. Ich habe ihn ein paar Heiltränke gegen. Er sollte schon bald wieder aufwachen. Allerdings muss er seinen Arm noch eine ganze Weile schonen. Er wird keine bleibeneden Schäden zurückbehalten, außer einer kleinen Narbe auf seiner Schläfe. Er hat viel Blut verloren und muss deswegen erst mal hierbleiben. Morgen früh sollte es ihm aber schon wieder gut gehen!" Musternd sah sie mich an. „Sind Sie seine Freundin?"
Ich sah sie verwundert an. „Nein, bin ich nicht. Der Klatscher war nur von mir. Ich wollte nur sichergehen, dass er wieder wird,"
„Das ist aber nett von Ihnen. Quidditch ist echt ein brutales Spiel, da sollte sich niemand wundern, wenn es zu solchen Verletzungen kommt. Ich habe es noch nie gemocht. Viel zu gefährlich. Ich hab Albus schon so oft gesagt, er soll die Spiele lieber absagen, aber auf mich hört ja keiner." Sie macht Anstalten zu gehen. „Setzten Sie sich ruhig. Ich bin mir sicher er wird sich freuen, dass Sie nach ihm gesehen haben."
Ich nickte ihr zu und setzte mich auf den Stuhl zur Blacks rechten. Ich sah ihn nachdenklich an. Ich wusste wirklich nicht warum ich überhaupt noch hier war. Ich hatte doch gehört, dass es ihm schon morgen wieder gut gehen würde und er keine bleiben Schäden davontrug. Ich sollte wieder gehen. Er würde sich bestimmt nicht über meine Anwesenheit freuen. Immerhin war ich eine Snape und er hasste die Snapes. Er sah so friedlich aus. Es war das erst Mal, dass ich ihn mir genauer betrachtete. Er sah Regulus zum Verwechseln ähnlich. Der trug allerdings seine Haare kurz und war auch um ein ganzes Stück kleiner als Black. Die Gesichtszüge waren sich jedoch sehr ähnlich. Gedankenverloren starrte ich ihn an. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Es kamen mir wie Sekunden vor, bis Black die Augen öffnete und sich verwundert umblickte, dabei blieb er bei mir hängen.
„Was ist passiert? Warum sind wir im Krankenflüge?", fragte er mich erstaunt und versuchte sich aufzusetzen.
„Bleib mal lieber liegen. Einer meiner Klatscher hat dich an der Schläfe erwischt. Du bist bewusstlos vom Besen gefallen und hast dir die rechte Schulter ausgekugelt. Madame Pomfrey sagt, du wirst keine bleibenden Schäden haben, außer einer kleinen Narbe. Du musst trotzdem bis morgen hierbleiben und dann deinen rechten Arm schonen."
Er machte ein schmerzverzerrtes Gesicht und fasste sich mit der linken Hand an die Schulter. „Oh Merlin, ich merk es gerade." Er blickte mich von der Seite an und versuchte die Schmerzen herunter zu spielen. „Du hast mich also vom Besen genauen? Findest mich wohl umwerfend.", grinste er verschmitzt.
Ich verdrehte die Augen. „Dir geht es anscheinend ja wieder gut. Ich habe mir also umsonst Sorgen gemacht. Dann kann ich ja wieder gehen.". Ich stand auf und wollte gehen.
„Warte, bleib hier. Du hast dir Sorgen gemacht?", fragte er erstaunt. Ich ließ mich zurück auf den Stuhl fallen und antwortete monoton: „Ja habe ich. Problem damit. War ja immerhin mein Klatscher."
Er griff sich gespielt gerührt an die Brust. „Oh das ist aber so liebenswürdig von dir. Da wird mir ja ganz warm ums Herz bei so viel Mitgefühl."
Schnaubend schüttelte ich den Kopf. „Selbstverliebter Idiot. Ich wollte nur sehen wie schwer du verletzt bist und mich entschuldigen. Ich glaube du solltest jetzt wieder schlafen und ich geh jetzt auch am besten wieder zurück."
„Kein Ding, Snape. Quidditch ist halt so. Aber wenn du es wieder gut machen willst, kannst du mir ja in den nächsten Tagen ein wenig helfen. Ich bin Rechtshänder und kann mit links nicht so viel. Die Flasche da auf dem Nachttisch zum Beispiel, bekomme ich wahrscheinlich nicht ohne fremde Hilfe auf.", grinste er mich schelmisch an. „Und dabei bin ich so durstig."
„Du dummer Hund", brummelte ich vor mich hin, als ich aufstand um ihn etwas zu trinken einzuschenken.
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Niemals
FanfictionLily, Severus und Samantha waren unzertrennlich. Bis zu dem Tag an dem Severus die Nerven verlor und Lily aus Frust über die Rumtreiber beleidigte. Nun war nichts mehr wie es einmal war. Aber auch als zwischen Lily und Severus Funkstille herrschte...