44. Kapitel - Flug

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  Ich erhielt noch weitere Anrufe, aber ich ignorierte jeden einzelnen von ihnen. Irgendwann reichte es mir und ich stellte mein Handy auf stumm.
  Der nächste Tag verlief träge. Ich war immer noch so deprimiert und immer noch hatte ich keine Nachricht von Rewi. Er musste mich hassen nach dieser Situation gestern. Ich hab es mir ordentlich vergeigt mit ihm. Da war ich mir sicher. Am Mittag setzte ich mich an meinen Laptop und suchte nach einem Ticket nach Köln. Ich musste hier weg. Ganz weg. Vielleicht war es feige, vielleicht auch nicht, aber ich hatte die Wahl. Entweder ich flog, oder ich musste mich Anton und dem Problem mit Vanillelein stellen. Und so wichtig wie ANton mir auch war ich brachte es einfach nicht fertig mit dieser anderen Person klar zu kommen. Außerdem gab es Zuhause mehr als genug Probleme. Rewi. Meinen Bruder... Ich musste ja auch daran denken.
  Am Abend hatte ich schließlich ein Ticket gebucht und hatte alle meine Sachen wieder gepackt. So machte ich mich fertig für das Bett. Gerade als ich die Zahnpasta ausgespuckt hatte klingelte mein Telefon. Rewi!
  "Rewi? Ich bin so froh. Es tut mir so verdammt leid. Ich hätte gestern nicht so reagieren dürfen. Ich... Nein. Ich kann es nicht mal rechtfertigen. Es war nur so verdammt falsch..", die Worte flossen nur so aus mir heraus.
"Woaw. Hol erstmal tief Luft, okay? Ich hab dir schon längst verziehen", beruhigte er mich.
"Oh..."
"Ich ruf an, weil ich wissen will wie es dir jetzt gerade geht. Simon hat mir geschrieben, dass du nicht mehr bei ihnen in der Villa wohnst. Was ist passiert?"
"Vanillelein hat Anton geküsst... Das auch nur weil sie genau wusste wie viel er mir bedeutet. Ich... Ich hasse diese Person. Wirklich. Ich hasse sie zutiefst...", ich kämpfte mit den Tränen.
"Woaw. Sie hat was?!?"
"Anton geküsst. Vor meinen Augen."
"Okay, das geht echt gar nicht. Was hat er..."
"Ich bin nicht wegen seiner Reaktion weg. Ich bin weg, weil ich das nicht mehr länger mitmache. Ich hab genug... Morgen fliege ich auch nach Hause. Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr."
"Du... Was? Ash. Bist du verrückt? Das war dein Traum!", Rewi klang geschockt.
"So garantiert nicht!"
  Es trat Stille ein. Ich wischte mir eine Träne weg, dann sah ich an die Decke.
  "Okay. Ich hole dich ab. Okay? Und stell mir ja nichts an. Du schreibst mir wenn du abfliegst und wann du ankommst und alles, verstanden?"
"Verstanden. Ich werde auch nichts dummes machen. Versprochen!"
"Gut, und jetzt geh schlafen. Ruh dich aus. Wir reden morgen wieder."
"Du aber auch. Bei dir ist es schon wieder morgen man", ich brachte ein schwaches Lachen zustande.
"Ja. Ja. Gute Nacht, Schatzi!"
"Gute Nacht", ich lächelte noch, dann legte ich auf.
  Tausende Kilo Steine fielen mir vom Herzen. Ich konnte endlich wieder aufatmen. Wenigstens bei der Sache Rewi. Das war mir wichtig.
  Erschöpft ließ ich mich ins Bett fallen. Minuten lang starrte ich einfach noch an die Decke. Meine Gedanken waren jetzt allerdings bei Anton, nur mit dem Unterschied, dass ich seine Nachrichten und Anrufe immer noch ignorierte. Erst am Abend hatte er aufgegeben.
  Ich war nicht fair. Das hatte er nicht verdient. Ich war ein Monster.

Hello, meine liebsten Kekse ^^
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel. :) Vielen, vielen Dank für all eure Unterstützung und ich denke wir sehen uns morgen wieder (hoffe ich). Yay! Love you all! <3
xoxo eure Luna ^^

Lost In Paradise 2 | ReystWo Geschichten leben. Entdecke jetzt