1| Kapitel 59

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2 Wochen später


Mikes P.O.V.

Endlich wurde Damon aus dem Krnahaus entlassen. Heute morgen hat sein Arzt angerufen und uns die endgültige Bestätigung gegeben, das er heute raus kann. Damon hat natürlich sofort seine Sachen gepackt und ist sofort aus dem Zimmer gegangen, als ich angekommen bin. Unsere Eltern sind bei der Arbeit und konnten deswegen nicht einspringen, aber da es spontan war nehme ich es ihnen nicht übel.

,,Jetzt mach endlich! Ich will Nina sehen", fauchte Damon und zeigte ungeduldig auf das Lenkrad. Ja ihr hatte versucht Nina von Damons Aufwachen zu überzeugen, aber sie hat mich nicht wahrgenommen. Seit Tagen haben ich sie nicht mehr gesehen und hoffe das ihr nichts zugestoßen ist. Aber vielleicht ist sie ja auch wieder nach Hause gekommen in der Zeit. Man weiß ja nie bei ihr im Moment.

,,Jaja. Ich fahre ja schon", murmelte ich und startete das Auto.

Auf der Fahrt redeten wir nicht und als wir ankamen stieg er sofort aus und hastete nach oben. Ich folgte ihm schnell.

Vor ihrer Zimmertüre atmete er tief durch, bevor er sie öffnete und eintrat. Ich tat es ihm nach.

Nina war wirklich da. Sie steht mit dem Rücken zu uns vor ihrem Boxsack, auf den sie wie eine Wilde einschlug mit ihren dünnen Armen. Sie ist nicht magersüchtig, aber schon sehr dünn.

Auf ihrem Bett liegt ihr Handy und sie telefonierte über Lautsprecher mit Justin.

Damon wollte schon etwas sagen, aber ich deutete ihm an erstmal nichts zu sagen um zu hören was sie mit Justin beredet.

,,Nina du weißt das kann nicht so weiter gehen. Damon ist wach. Es gibt also keinen Grund wieso du das alles tust", erklang Justins Stimme.

,,Natürlich Justin. Ich bin an der ganzen Scheiße schuld. Hätte ich nie angefangen Gefühle für Damon zu entwickeln, dann wäre er nie in so eine Situation gekommen. Ich bin daran schuld, das er so schwer verletzt wurde", murmelte Nina atemlos.

,,Es war seine Entscheidung dir nach zu kommen. Ich wette er würde alle Kugeln der Welt für dich abkriegen, weil er dich so sehr liebt", stellte Justin fest.

,,Ach ja? Das nützt gar nicht wenn er tot ist!"

Justin seufzte. ,,Aber er ist nicht tot. Er wird bald nach Hause kommen okay?"

Nina hörte auf zu schlagen und zog sich die Boxhandschuhe aus. ,,Ihr lügt doch alle. Wieso sollte er wieder aufwachen? Die Ärzte haben gesagt er wird nie wieder aufwachen, also warum sagt ihr das? Um mich aufzuheitern? Oder um zu erreichen das ich mit dem ritzen aufhöre? Dann seit ihr nämlich gescheitert. Dieses Mal hält mich keiner davon ab, denn ich habe es verdient. Es tut einfach so verdammt weh. Als ob mir jedem das Herz aus der Brust gerissen hätte. Wie ich schon mal gesagt habe neulich beim Bowlen. Ohne Damon ist mein Leben zuende und das wird es auch jetzt sein".

Sie drückte auf dem roten Hörer und schnappte sich dann die Rasierklinge von ihrem Nachttisch.
Nina wollte gerade an ihrer Pulsader ansetzen, als Damon das Wort ergriff.

,,Tu es nicht!"

Nina erstarrte augenblicklich. Es verging etwa eine Minuten, bis die Klinge auf den Boden fiel und sie sah langsam zu uns umdrehte.

Als sie Damon sah weiteten sich ihre Augen und sie presste erschrocken ihre Hand vor den Mund. ,,Gott! Bitte lass das keine Halluzination sein. Bitte bestraft mich nicht schon wieder!!!"

Damon trat langsam auf sie zu und ich entfernte mich. Die beiden brauchten jetzt ihre Privatsphäre um alles zu bereden.

Damons P.O.V.

Vorsichtig trat ich auf meinen Engel zu, die mich zitternd anssah.

,,Wieso bist du hier", fragte sie verwirrt.

Ein wenig verletzt mich ihre Frage. ,,Wieso sollte ich nicht hier sein?"

,,Weil du mich hassen solltest für das was dir durch mich zugestoßen ist!"

Ich trat näher an sich heran, sodass ich genau vor ihr stand. ,,Ich könnte dich niemals hassen Nina, denn dafür liebe ich dich zu sehr. Bitte gib dir nicht die Schuld an all dem, denn es war wie Justin schon sagte war es meine eigene Entscheidung. Und ich würde mich jeden mal wieder so entscheiden. Also bitte hör auf dich dafür zu bestrafen und lebe wieder dein Leben. Mit mir".

,,Wie kannst du mir einfach verzeihen, nachdem was ich getan habe", schluchzte sie.

,,Wieso hast du es getan", fragte er sanft.

,,Warum wohl? Um dich zu beschützen. Er wollte meinen Tod, damit du in Sicherheit bist und für diese Sicherheit habe ich alles getan und würde es auch immer wieder tun. Als ich diese Nachricht von John erhalten habe war meine Antwort von Anfang an klar. Ich wusste das du mich dafür hassen würdest, aber wenigstens hättest du ein sicheres Leben gehabt ohne jemanden, der dich nur unnötig in Gefahr bringt. Doch dieser verdammte Verräter Cole musste euch ja alles verraten. Wien er es nicht getan hätte, dann..." Ich unterbrach sie.

,,Dann wärst du jetzt tot. Aber wir sind beide hier. Also halt endlich die Klappe", lachte ich.

Vorsichtig nahm ich ihr Gesicht zwischen meine Hände und beugte mich vor.

Sie rührte sich nicht und sah mich aus ihren großen braunen Augen unsicher an.

Doch ich weiß das ich richtig ist.
Also beugte ich mich nach vorne und legte meine Lippen auf ihre.

Ninas P.O.V.

Zum ersten Mal seit dem Vorfall mit John konnte ich wieder richtig durch atmen. Die ganze Zeit hatte es sich so angefühlt als hätte ich ein Loch in meinem Herzen und meiner Lunge, sodass ich nicht richtig atmen konnte, aber jetzt schien Damon diese Wunde geflickt zu haben. Und dafür war ich ihm unglaublich dankbar.
Eigentlich hatte ich gedacht, das er mich hassen würde, weil ich auf eigene Faust gehandelt hatte und deswegen fast gestorben wäre, aber er nahm es einfach so hin, ohne Hass oder Verachtung für meine Entscheidung. Und er hatte recht! Wir sind beide hier, wenn auch erst nach viel zu langer Zeit.

Ich erwiderte den Kuss und legte all meine Liebe dort hinein, die ich für ihn empfand, denn er hat es verdient.

,,Ich liebe dich so sehr, dass weißt du oder", keuchte Damon in den Kuss.

,,Ich weiß, aber ich liebe dich mehr", kicherte ich und küsste ihn wieder.

My Stepbrother the BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt