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Am nächsten Tag werde ich durch ein Klopfen an der Türe geweckt. Schwester Lisa steckt ihren Kopf ins Zimmer und bringt mir mein Frühstück. Nachdem ich alles gegessen habe läute ich der Schwester, da ich mal muss und mir auch meine Zähne gerne putzen würde. So kommt eine Minute später auch schon die Schwester mit einem Rollstuhl ins Zimmer und hilft mir auf die Toilette zu gehen. Mir ist das schon etwas peinlich, da ich das normal mit 19 Jahren alleine kann. Danach verlässt sie mein Zimmer wieder und ich bin jetzt alleine in dem kleinen Badezimmer welches nur eine Toilette, ein Waschbecken, einen Spiegel und eine Dusche hat. Ich rolle zum Waschbecken und sehe mich zum aller ersten Mal wieder im Spiegel an. Mein Gesicht hat einige Schrammen und ich bin sehr blass. Meine sonst so schönen lockigen dunkelblonden Haare liegen schlapp auf meinen Schultern und um den Kopf habe ich, wie mir der Arzt gestern auch schon gesagt hat einen Verband. Jetzt wird mir bewusst was mir eigentlich passiert ist aber auch was jetzt das vorzeitige Leben im Rollstuhl für Folgen hat. Ich weine los, weil mir alles zu viel wird.
Ich sitze jetzt hier bestimmt schon eine Stunde und weine vor mich hin, als auf einmal die Badezimmertür aufgemacht wird und Feli hereinkommt. Sie kommt auf mich zu und zieht mich in eine lange Umarmung. "Hey Marie schhht. Alles wird gut." Sie streicht mir sanft über den Rücken bis ich mich wieder beruhigt habe. Dann fährt sie mich wieder ins Zimmer und hilft mir aufs Bett. Kurze Zeit später klopft es an der Zimmertür und Dr. Liermann und Schwester Lisa kommen ins Zimmer. Schwester Lisa wechselt meinen Verband am Kopf und Dr. Liermann erklärt mir das ich in 2 Tagen wieder raus kann. Dann kann ich eigentlich auch schon in die Rehabilitationsklinik, wo ich dann den ersten Monat nicht Raus kann und danach nur immer an den Wochenenden. "Hast du jetzt noch irgendwelche Fragen?" "Ähm ja. Ich wollte fragen ob der Unfallverursacher oder der, der die Rettungskräfte verständigt hat bekannt ist?" "Also es ist so, dass der Unfallverursacher ja geflüchtet ist aber die Person, die anrief hat sich das Kennzeichen gemerkt und so konnte der Fahrer des Wagens ausfündig gemacht werden. Sein Name ist Daniel Guhl. Und der Mann, der dann den Krankenwagen gerufen hat heißt Timo Dörfler. Timo wurde auch schon verständigt und hat gesagt er wird vielleicht heute Nachmittag noch vorbeischauen." "Okay. Danke!" "Kein Problem. Bis morgen." Dann verlassen Dr. Liermann und Schwester Lisa auch schon wieder das Zimmer und somit sind Feli und ich wieder alleine. "Also Marie ich finde es voll super das der Typ, der angerufen hat heute noch vorbeischaut!" "Ja, ich auch. Könnten wir vielleicht noch kurz zu einem Kiosk hier im Krankenhaus fahren, weil ich dann noch was kleines für diesen Timo besorgen möchte." "Das ist eine super Idee! Aber willst du dir vielleicht noch schnell was anderes anziehen?" "Oh ja! Könntest du mir dann dabei helfen, weil alleine wird das bestimmt ein bisschen schwierig." "Aber klar doch!" Somit hilft mir Feli noch beim Umziehen und dann habe ich anstatt dem hässlichen blauen Krankenhauskittel meine graue Jogginghose und ein lockeres Oberteil von Nike an, was meine Mama mir alles schon gebracht hatte. Feli und ich machen uns auf die Suche nach einem kleinen Kiosk, in dem ich dann noch eine Schachtel Pralinen besorge. Als wir wieder im Zimmer sind kommt dann auch schon mein Mittagessen und Feli muss auch los, da sie am Nachmittag arbeiten muss. Sie sagt mir auch noch das sie mich die nächsten zwei Tage die ich noch hier bin nicht mehr besuchen kann, da sie zu ihrer Tante nach Berlin fährt. Mich macht das schon ein wenig traurig, aber ich gönne ihr diese kleine Auszeit natürlich.

Nach dem Essen höre ich noch ein wenig Musik bis es um 14:15 an der Zimmertüre klopft.

Unfall mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt