Kapitel 14 – Flucht
Für Padmé geschah alles in Zeitlupe. Anakin schrie ihr zu, in den Lüftungsschacht zu klettern. Doch ihre Beine wollten sich nicht bewegen. Was geschieht hier? Noch bevor sie sich selbst eine Antwort geben konnte, griff Anakin nach ihrem Arm und zog sie Richtung Lüftungsschacht. "Räuberleiter", rief er ihr zu, um den Alarm zu übertönen. Er war laut, schrill und unerträglich.
Langsam kam Padmé wieder zu sich. Sie bekam wieder Kontrolle über ihre Glieder und bemühte sich, Anakin nicht allzu schwer zu fallen, als sie von ihm hochgehoben wurde, um in den Lüftungsschacht zu klettern. Schnell zog sie sich hoch und machte Platz im engen Schacht. Kurz nach ihr, stemmte sich Anakin hoch und verschloss die Öffnung des Lüftungsschachtes wieder. Nach Atem ringend lehnte sich die junge Frau gegen die Wand.
"Alles in Ordnung bei dir?"
Sie schaute auf und lächelte ihn an. "Ja, alles in Ordnung."
Anakin nickte nur und gönnte sich auch eine kleine Verschnaufpause. Nach einiger Zeit des Schweigens, kam Anakin wieder zu Wort: "Wir müssen uns beeilen. Wenn sie uns erstmal in den Fluren nicht finden, werden sie ahnen, dass wir uns im Lüftungsschacht aufhalten."
"Dann wird es wohl genügen, wenn wir jetzt aufbrechen." Der Schacht war groß. Groß genug, dass eine Person aufrecht krabbeln konnte. Anakin vorne, dicht gefolgt von Padmé. Sie kamen schneller voran, als Anakin gedacht hatte.
"Weißt du überhaupt, wo wir lang müssen?" Padmé klang resigniert. Es kam ihr vor, als krabbelten sie schon seit Stunden in diesen Schächten herum.
Anakin bewegte kaum merklich den Kopf. "Als Padawan habe ich mich oft hier versteckt, wenn ich sauer auf Obi-Wan war. Er hat mich überall hin verfolgt, bis in den Lüftungsschacht. Da ist er nie rein gegangen. War ihm wohl zu eng." Er lachte leise und blieb stehen. "Wenn du eine Pause machen willst, sag Bescheid."
Nun lag es an Padmé zu lachen. "Vielleicht ist es dir noch nicht aufgefallen, aber ich will so schnell wie möglich hier raus."
Anakin drehte sich nach hinten und streckte seine Beine aus. "Natürlich. Aber könntest du mir erstmal erklären, warum du überhaupt hier gelandet bist? Meister Windu hat sich da etwas unergründlich ausgedrückt. Palpatine und du in einem Boot? Das ist mir neu."
Schlagartig veränderte sich Padmés Gesichtsausdruck. Anakin nannte ihn nur "die politische Maske" und er hasste es, wenn seine Frau ihn so anguckte. "Anakin ... ich hoffe du weißt, dass ich so etwas niemals tun würde. Oder vertraust du mir etwa nicht?"
Anakin konnte die Empörung in Padmés Stimme deutlich hören. Beschwichtigend hielt er die Hände hoch. "Ist ja schon gut! Das war doch nur eine Frage."
Padmé seufzte laut. "Lass uns jetzt weitergehen ... ich will hier endlich raus."
"Ist ja schon gut. Wir sind gleich draußen", flüsterte Anakin und strich ihr sanft über die Wange. Dann drehte er sich um und krabbelte weiter.
Einige Zeit krabbelten sie gerade aus, bis sie an eine Biegung gelangten. "Und jetzt?", fragte Padmé.
"Um die Ecke," sagte der junge Jedi und krabbelte weiter. Wie sich schließlich herausstellte, kannte sich Anakin wirklich gut aus. Denn nachdem sie um weitere Biegungen kamen, hockten sie in einer Sackgasse.
"Anakin, so viel zum Thema du kennst dich aus. Das ist eine ... Sackgasse", brachte die entnervte Senatorin hervor, bevor sie sich hoffnungslos gegen die Wand des Lüftungsschachtes lehnte.
"Ach Liebling, das ist doch keine Sackgasse", lachte ihr der Braunhaarige ins Gesicht. "Das ist unser Weg hier raus!" Anakin setzte sich aufrecht auf und näherte sich der Wand aus Metall. Dann beugte er sich vor und hielt seine Hand an die Wand. Kurz schloss er die Augen, ging einen Moment in sich und tastete in die Macht. Einen Augenblick später öffnete er wieder seine Augen und starrte die Wand an, die sich hob und langsam rückwärts bewegte. Nun war dies keine Sackgasse mehr, sondern ein Flur, der in einem Loch mündet.
Padmés Augen leuchteten. Im nächsten Moment fiel sie dem jungen Mann um den Hals. "Oh Ani, vielen Dank!"
Anakin strahlte von einem Ohr zum anderen. "Du weißt, dass ich dich niemals im Stich lassen könnte", flüsterte er und blickte in ihre wundervollen Augen. Doch für Romantik blieb keine Zeit. Padmé löste sich schnell von ihrem Mann und schlug den Weg in das Loch ein. Der ein wenig enttäuschte Anakin, folgte seiner großen Liebe ins Loch.
Kurz darauf hockten sie in einem kleinen Raum. Doch er war groß genug, um sich aufzurichten. Sobald Anakin fest auf seinen Beinen stand hielt er Padmé die Hand hin und half ihr hoch. "Da", sagte sie zu ihm und zeigte auf eine metallische Leiter, die durch eine Röhre ins Nichts zu führen schien. Der Jedi folgte der Brünette und schenkte ihr den Vortritt. Die Sprossen waren glatt, sodass man keinen richtigen Halt bekam. Mit schnellen Bewegungen erklomm Padmé die ersten Sprossen und schaute dann zu Anakin herab, der ihr Halt gebieten würde, falls sie fallen sollte.
oOo
Die Türen des Turboliftes öffneten sich und Ahsoka schritt auf die beiden Wachen zu, die am Eingang zum Gefängnistrakt postiert worden waren. Eine von ihnen salutierte, als sie die Padawan erblickten. "Padawan Tano", was führt Euch zu uns?"
Ahsoka, die nicht drauf brannte zu viel Zeit verstreichen zu lassen, musste sich erst an den ungewöhnlich schrillen Alarmton gewöhnen, bevor sie in der Lage war zu antworten. "Ich bin auf der Suche nach meinem Meister. Anakin Skywalker. Ist er zufälligerweise hier vorbeigekommen?" Die beiden Jedi-Wächter verstanden sofort, warum Ahsoka das Wörtchen zufälligerweise extra betont hatte. Man hörte an ihrer Stimme, dass sie nicht bester Laune war. Kein Wunder. Ihrem Meister durch den Tempel zu folgen, als würden sie verstecken spielen, machte ihr wohl nicht besonders Spaß.
Der Wächter salutierte abermals und deutete auf die Sicherheitsvorrichtungen. "In der Tat. Master Skywalker hat sich vor einer dreiviertel Stunde zu Senatorin Amidala begeben. Kurz vorher hat er, ohne dass wir es bemerkten die Videoüberwachungsanlage für die Zellen deaktiviert. So konnten wir sein Vorhaben erst durchschauen, als es bereits zu spät war."
Jetzt wirkte Ahsoka beinahe amüsiert. Grinsend schüttelte sie den Kopf und lachte still über ihren Sky Guy. Nachdem Ahsoka wieder ihre würdevolle Maske aufgesetzt hatte, sprach sie weiter: "Sehr interessant. Dürfte ich erfahren, wo sich mein Meister gerade befindet?"
"Soweit wir wissen, hat er versucht durch den Lüftungsschacht zu fliehen. Seine genaue Position konnten wir nicht bestimmen. Was allerdings feststeht ist, dass Senatorin Amidala bei ihm ist."
Erst musste Ahsoka durchatmen, um die Informationen zu verdauen. Anakin hatte es also geschafft Padmé zu erreichen und flüchtete gerade mit ihr durch die Lüftungsschächte. Wohin könnte er sie dann bringen? Zurück an die Oberfläche. Das war klar. Aber wie? Auf die obersten Ebenen des Tempels? Unwahrscheinlich. Das könnte Padmé in zu große Gefahr bringen. Aber es gab doch diese unterirdischen Geheimtunnel. Wodurch die Jedi Nahrungsmittel und andere lebenswichtige Dinge in den Tempel schmuggelten. Das war die Lösung für dieses Rätsel.
Ahsoka wusste, dass Anakin und Padmé längst über alle Berge sein konnten. Doch sie kannte jemanden, der ihr bei der Suche nach den beiden helfen konnte. Obi-Wan.
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Hallo lieber Leser!
Wie versprochen ist hier das neue Kapitel! Ich hoffe es hat euch gefallen! :)
Vielen Dank an meine Beta-Leserin Maikora-Skywalker , ohne die meine Kapis nur halb so gut wären! <3
Außerdem wollte ich euch daran erinnern, dass ich diese FanFiktion für die Wattys 2016 angemeldet habe und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr abstimmen würdet. ❤️ Vielen Dank!
GLG SkyGuys Angel :D
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Schatten des Vertrauens
Fiksi PenggemarDie Zeiten des Imperiums sind angebrochen. Und trotzdem ist alles anders. Die Jedi haben überlebt und Anakin weilt unter ihnen. Endlich kann er eine Ehe ohne Geheimnis mit Padmé führen. Alles scheint perfekt. Doch plötzlich ist ihnen ein Jedi auf de...