P.o.V. Ayuma
Der Deutschunterricht war die reinste Qual. Ich kam nicht mit. In Japan hatte ich keinen Deutschunterricht. Deutsch habe ich von meiner Mutter gelernt. Sie kam aus Deutschland, zog aber mit meinem Vater, einem gebürtigem Japaner, nach Japan, um dort zu heiraten. Irgendwann kam dann ich. Die ersten siebzehn Jahre nach meiner Geburt habe ich in Japan verbracht. Doch mein Vater starb bei einem Autounfall. Nach dem Tod meines Vaters wollte meine Mutter nicht mehr in Japan bleiben, also zogen wir zurück nach Deutschland. Das bisschen Deutsch, das ich kann hat mir meine Mutter beigebracht, was bedeutet, ich habe keine Ahnung, wie das mit der Grammatik funktioniert. Aber dummerweise ging es immer zu im Deutschunterricht um Grammatik und ich hatte keine Ahnung, von was die da reden.
Als dann meine persönliche Folter vorbei war, war Leonidas schneller draußen als ich gucken konnte. Ich sammelte meine Sachen zusammen und verließ ebenfalls den Raum. Auf dem Weg zum Schulhof rempelte ich jemanden aus versehen an, weil ich zu einem Mitschüler sah, der mich grüßte. Als ich auf sah, bemerkte ich, dass ich in Leonidas rein gelaufen war. Oh oh. Betreten sah ich auf meine Schuhe und murmelte: "Entschuldigung, ich habe nicht aufgepasst, wo ich hin laufe."
Leonidas erwiderte nichts, außer einem bedrohlichen Knurren, wandte sich ab und ging nach draußen. Ich folgte ihm, da ich von vorn herein nach draußen gewollt hatte.
"Ayuma.", dachte ich meinen Namen gehört zu haben, aber als ich mich umsah, fiel mir keiner auf, der mich gerufen haben könnte.
Leider war ich durch diesen Vorfall wieder so abgelenkt, dass ich nicht mitbekam, wie Leonidas stehen blieb, sodass ich in seinen Rücken lief und das Gleichgewicht verlor. Auch Leonidas verlor sein Gleichgewicht, machte einige Ausfallschritte und kam einen Meter von mir entfernt zum Fall.Erst dann realisierte ich, das ich auf dem Boden lag. Und meine Nase schmerzte fürchterlich. Ich stöhnte und wollte mich aufrappeln, aber meine Hände taten auch höllisch weh. Echt ein super Tag, oder?
Mit mal tauchte eine Hand in meinem Blickfeld auf. Ich ergriff sie und wurde hochgezogen.
" Was ist so schwer daran sich von mir fern zu halten? ", fragte mich Leonidas.
Ich zuckte hilflos mit den Schultern. Ich hatte keine Ahnung. Irgendwie war er immer da, wo ich auch war. Es ist einfach schwer zu beschreiben.
Ein Stofftaschentuch tauchte vor meiner Nase auf und ich hörte Leonidas irgendwas von einer Schulkrankenschwester sagen. Zögerlich drückte ich mir das Taschentuch unter die Nase und bemerkte jetzt erst mein Nasenbluten. Hoffentlich habe ich mich noch nicht vollgeblutet.Wir kamen beim Saniraum an und Leonidas sagte:"Er ist hingefallen."
Dann flüchtete er förmlich aus dem Raum. Die Krankenschwester führte mich vorsichtig zur Liege und bedeutete mir, mich auf selbige zu setzen.
" Wie bist du denn hingefallen?", fragte sie mich.
" Ich bin in Leonidas rein gelaufen."
Wie in Zeitlupe fiel ihr die Flasche mit dem Desinfektionsmittel aus der Hand und schlug auf dem Boden auf.
"Entschuldigung. Ich wollte dich nicht erschrecken. Aber bist du wirklich in Leonidas DiMarco reingelaufen? ", fragte sie mich.
Auf mein Nicken fuhr sie fort: "Du kannst froh sein, dass er dich nicht zusammengeschlagen hat. Einige Schüler sind schon wegen weniger schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Er ist im Boxklub, musst du wissen. Er ist der Beste seit sein Großvater auf der Schule war. Ich komme vom Thema ab. Leonidas kann zuschlagen und weiß, wie man großen Schaden anrichten kann. Deswegen haben alle vor ihm einen heiden Respekt und versuchen so gut es geht ihm aus dem Weg zu gehen. Ich rate dir, tu das auch."
"Mir hat er das auch schon geraten. Und ich versuche es ja, aber ich weiß nicht warum ich dennoch immer wieder in ihn reinlaufe. ... Ich frage mich bloß, ob er nicht einsam ist, so ganz isoliert von den anderen."
"Du kennst ihn nicht. Er braucht niemanden. Jedenfalls lässt er das alle glauben. Ich glaube er hat einen Narren an dir gefressen, sonst würdest du hier nicht so relativ unbeschadet sitzen. Aber übertreib es nicht. Okay?"
Ich nickte. Ich habe definitiv nicht vor es zu übertreiben. Die Krankenschwester desinfizierte noch schnell meine Hände und fragte mich, ob mein Nasenbluten besser geworden ist. Ich musste zugeben, es war weg. Also entließ mich die Krankenschwester und ich lief zum Klassenraum. Es hatte nämlich schon geklingelt und ich wollte nicht noch später kommen, als unbedingt nötig. Ich schlitterte in den Klassenraum und nuschelte: "Entschuldigen Sie, dass ich zu spät bin."
" Kein Problem, Leonidas hat dich bereits entschuldigt. "
Ich nickte und setzte mich neben ihm wieder in die letzte Reihe.
" Möchtest du dein Taschentuch wieder haben?", fragte ich ihn leise.
"Nein. Behalt es ruhig.", erwiderte er.
Ich zuckte mit den Schultern und folgte dem Unterricht.
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Greetings From Past
FantasyAls Ayuma mit seiner Mutter nach Deutschland zieht, weiß er nicht, dass sich sein Leben komplett verändern wird und welche Rolle dabei sein Sitznachbar in der Schule dabei spielt, ein scheinbar unnahbarer junger Mann.