Greetings From Past

Ich habe keine Angst!

P.o.V. Ayuma

"Also nochmal zum Mitschreiben für mich. Dein Adoptivbruder glaubt du seist tot. Und sollte er herausfinden, das dem nicht so ist, könnte er mich umbringen, um an dich heranzukommen?", fragte ich Leonidas.
Zur Bestätigung nickte er. Er schien zufrieden mit sich selbst.
"Aber eins verstehe ich nicht, warum sollte er glauben er könnte über mich an dich rankommen? So abweisend, wie du bist.", fragte ich.
"Er handelt nicht rational. Zu meinem Glück weiß er noch nicht, dass ich noch lebe, sonst würde ich hier nicht so ruhig stehen, sondern alles daran setzen ihn zu finden und ihn zuerst umbringen, damit ich endlich in Ruhe leben kann. Und keine Angst mehr haben muss, dass er mich mitten in der Nacht in meinem Bett erdolcht und mich, um ganz sicher zu gehen, auch noch verbrennt.", erwiderte er leise.
"Ist dein Bruder ein Psychopath? ", fragte ich verstört.
" Vielleicht. Ich tendiere zu Diktator und Tyrann. Aber das eine schließt das andere nicht aus."
"Ich habe aber keine Angst. Du hast es ja selbst gesagt, er weiß nicht, das du noch lebst. Und so lange das so ist, habe ich auch keine Angst davor umgebracht zu werden."
Leonidas schüttelte resignierend den Kopf.
" Ich weiß nicht ob du mutig oder total bescheuert bist. Mein Bruder fackelt nicht lange. Wenn ihm jemand im Weg steht, dann wird er einfach ausgeschaltet."
Irgendwie habe ich das Gefühl, das Leonidas mir Angst machen will. Aber das lasse ich nicht zu. Er wird mich nicht einschüchtern.
" Du kannst mich nicht einschüchtern. Ich werde mich nicht von dir fernhalten.", erwiderte ich.
Leonidas schien mit sich zu ringen.
"Ich kann dich ja wohl scheinbar nicht vor dir selbst beschützen, aber ich kann aufpassen, dass mein Bruder dich nicht umbringt. Von mir aus, geh mir nicht aus dem Weg, aber ich werde dir immerwieder sagen, wie blöd das ist."
" Okay. Aber glaub mir, es ist nicht schön einsam in der Schule zu sein. In Japan sind mir die meisten aus dem Weg gegangen, weil meine Mutter Deutsche ist. Es ist nicht schön wegen dem ethnischen Hintergrund ausgegrenzt zu werden."
" Ich weiß. Vermutlich besser als du dir vorstellen kannst."
Mit diesen Worten trat Leonidas von der Tür weg und wir verließen die Toilette. Gemeinsam wollten wir auf den Schulhof gehen, als ich von hinten angerempelt wurde und mich jemand lachend fragte:"Und wie war er? Hattet ihr Spaß?"
Ich blieb verwirrt stehen.
" Was meint er?", fragte ich Leonidas.
"Unsere herzallerliebsten Mitschüler glauben wir hätten in der Toilette ein kleines Schäferstündchen gehabt.", antwortete er mir.
Ich muss wohl so dumm aus der Wäsche geguckt haben, dass Leonidas weiter ausführte:"Sie glauben wir hätten Sex gehabt."
Oh.