P.o.V. LeonidasAyuma war sehr in seine Gedanken vertieft, die wohl nicht sonderlich erfreulich waren, so wie er auf sein Essen einstach. Es schien beinahe so, als wolle er jemanden erdolchen.
"Wen willst du denn umbringen? Ich hoffe nicht mich.", versuchte ich Ayuma aus seinen Gedanken zu reißen.
Mit Erfolg.
"Lauo-Fae und seine Kumpel, die mir das Leben in Japan zur Hölle gemacht haben."
"Aha. Gut zu wissen. Ich hatte schon Angst ich hätte was falsch gemacht."
"Du hattest wohl noch nicht viele Freunde. Ich würde dich erst umbringen wollen, wenn du mich wirklich gemein verspottest, es gibt einen Unterschied zu freundschaftlichem Spott, mich auslachst, wegen Sachen, wo du mir eher beistehen solltest, du auf die Idee kommen solltest mich zu verprügeln oder mich auf andere Weise zu demütigen. An sonsten würde ich dich allerhöchstens mal eine Zeit lang mit Nichtachtung strafen und dir die Chance geben sich bei mir zu entschuldigen.", erklärte er mir.
Aber ich hatte das Gefühl, das mehr dahinter steckte.
" Haben das Lauo-Fae und seine Kumpel gemacht? Dich so sehr gedemütigt? ", fragte ich Ayuma vorsichtig, da dies ein sehr heikles Thema für ihn zu sein schien.
Ayuma nickte leicht.
"Warum haben sie das getan?", fragte ich weiter.
Wenn ich ihn wirklich beschützen will, dann muss ich das wissen. Das hat rein rationale Gründe, und hängt nicht dem Gefühl zusammen, dass ich nicht zulassen werde, dass Ayuma von irgendjemandem verletzt wird.
"Das möchte ich nicht sagen. Es war eine unwichtige Kleinigkeit, die nicht weiter nennenswert ist.", versuchte er mich ab zu wiegeln.
Aber so leicht kommt er mir nicht davon.
"Wenn es eine Nichtigkeit gewesen wäre, hätten sie dir das Leben nicht zur Hölle gemacht. Was ist es?", drängte ich Ayuma.
"Es ist nichts. Sie waren bloß mit meinem Umgang mit alten Traditionen nicht zufrieden.", erklärte er ausweichend.
"Du kommst mir nicht wie ein rebellischer Traditionsbrecher vor. Welche Tradition hast du nicht geachtet?", fragte ich ihn.
"Okay. Ich sag es dir, aber wehe irgendjemand erfährt davon. Ich war Lauo-Faes Schwester versprochen. Sie war ein Jahr jünger als ich, hübsch, freundlich und eine begabte Köchin. Also alles, was ein Männerherz benötigt, wenn man unseren Familien glauben durfte. Ich muss dazu sagen, unsere Großeltern haben das ausgehandelt und wir durften nicht widersprechen. Es stand schon ein Termin fest. Gestern hätte ich heiraten sollen. Aber ich komme vom Thema ab. Ich habe widersprochen. Ich habe gesagt, ich könnte sie niemals lieben. Es würde niemals Liebe wachsen, weil ich nicht ... weil ich nicht auf ... weil ich keineFrauenliebe.", den letzten Teil nuschelte er so doll, dass ich Mühe hatte ihn zu verstehen.
Doch dann verstand ich warum er so sehr gedemütigt worden ist. Es ist eine furchtbare Demütigung für eine Frau von einem Mann für einen Mann verlassen zu werden.
"Wegen wem konntest du sie nicht heiraten?", fragte ich.
Irgendwoher hatte er ja wissen müssen, das er schwul ist.
"Wegen ihrem Bruder.", murmelte er leise.
Zum Glück habe ich ein besseres Gehör als die Menschen, sonst hätte ich Ayumas Antwort nicht hören können. Aber das ist übel. Noch demütigender ist es für eine Frau wegen ihrem Bruder verlassen oder eher verschmäht zu werden. Das erklärt zwar, warum Lauo-Fae sauer auf Ayuma ist, aber es rechtfertigt nicht, so mit ihm umzugehen. Nicht mit meinem Ayuma.
DU LIEST GERADE
Greetings From Past
FantasyAls Ayuma mit seiner Mutter nach Deutschland zieht, weiß er nicht, dass sich sein Leben komplett verändern wird und welche Rolle dabei sein Sitznachbar in der Schule dabei spielt, ein scheinbar unnahbarer junger Mann.