P.o.V. Leonidas"Mein herzliches Beileid zu deinem Verlust.", dieser Satz hallte in meinen Ohren wider und wider und wider.
Auch Ayuma schien sehr lange zu brauchen, bis die Bedeutung der Worte zu ihm durchdrang. Und dann traf es ihn um so schlimmer. Er fing an zu zittern und trommelte mit den Fäusten gegen die Wand, während er in Tränen ausbrach. Aus Angst er würde noch ein Loch in die Wand schlagen, hielt ich seine Hände fest und umarmte ihn vorsichtig. Es war lange her, dass ich das letzte Mal jemanden Trösten musste und ich hatte schon Angst, ich hätte es verlernt, aber im selben Moment, in dem Ayuma sich in mein T-Shirt krallte und begann, es mit seinen Tränen zu durchnässen, war alles wieder da. Ich strich ihm beruhigend über den Rücken und flüsterte ihm zu:"Ist in Ordnung. Ich halte dich."
"Ich glaube wir sollten jetzt besser gehen, aber wir werden morgen oder spätestens übermorgen nochmal auf Ayuma zukommen, weil wir ihm einige Fragen stellen müssen. Auf Wiedersehen.", verabschiedete sich die Polizistin und zog ihren Partner mit raus.
Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, ging ich mit Ayuma ins Wohnzimmer, räumte das Sofa frei und setzte mich mit ihm hin. Irgendwie kam es dann, das Ayuma auf meinem Schoß saß. Er vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge und weinte noch immer, als mein Handy klingelte.
"Hallo?", fragte ich ins Handy.
"Hallo Leonidas. Ich bin's Greacus. Wie sieht es aus? Kommst du heute wieder zu Styvvi?", fragte mich Greacus.
"Ich sag es ja nur ungern, aber ich kann nicht. Du weißt ja, ich würde gerne."
"Ich warne dich. Ich komme zu dir nach Hause und sollte ich dich an deiner Play Station finden, dann wirst du das bitter bereuen."
"Ich habe keine Play Station und ich bin auch nicht zu Hause. Ein Freund von mir hat ein Problem."
"Aber keins in der Hose, oder? Welcher Freund denn eigentlich? Ich habe kein Problem und Styvvi auch nicht."
"Nein nicht in der Hose. Und ich kenne ihn aus der Schule."
"Schon gut. Was denn für ein Problem?"
"Das geht dich nichts an."
"Leonidas, mit wem redest du?", fragte mich Ayuma.
"Mit einem Freund von mir. ... Greacus ich leg jetzt auf. Wir hören uns.", verabschiedete ich mich von Greacus.
"Ich kann es immer noch nicht glauben. Mama ist tot. Wo soll ich denn jetzt bleiben?", fragte Ayuma.
"Kannst du nicht zu deinem Vater?", fragte ich ihn.
"Mein Vater ist auch tot. Sein Tod war der Grund für unseren Umzug nach Deutschland.", erwiderte er traurig.
"Wie ist er denn gestorben?", fragte ich vorsichtig, denn es kam mir schon spanisch vor, dass Ayuma seine Eltern kurz hintereinander verliert.
"Er ist genauso gestorben wie Mama. Ich glaube nicht, dass das ein Zufall sein kann, denn unsere Wohnung in Japan ist auch von einem Einbrecher durchsucht worden."
"Hast du Fotos von deinen Eltern? Ich würde gerne wissen wie sie aussahen."
Ayuma sah mich verwirrt an, zog aber sein Handy raus und suchte ein Bild raus. Ayuma und seine Eltern vor einem alten Tempel. Sie sehen glücklich aus. Aber ich konzentrierte mich darauf, ob ich die Gesichter erkannte.
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Greetings From Past
FantasiAls Ayuma mit seiner Mutter nach Deutschland zieht, weiß er nicht, dass sich sein Leben komplett verändern wird und welche Rolle dabei sein Sitznachbar in der Schule dabei spielt, ein scheinbar unnahbarer junger Mann.