Party?!?

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P.o.V. Leonidas

Greacus schleifte mich förmlich zu Styvvi. Eigentlich ist nicht nach feiern zu mute. Ich habe außerdem keine Ahnung, was wir eigentlich feiern. Hat Greacus mal wieder die Liebe seines Lebens gefunden? Wenn ja, dann hoffe ich, dass sie nicht so ausrastet, wenn er ihr erzählt, das er ein Vampir ist, wie die letzten drei davor, sodass wir schleunigst unseren Wohnort wieder wechseln müssen, weil ich muss gestehen, ich habe mich an das Leben im Wald gewöhnt und diese kleine Stadt irgendwie ins Herz geschlossen.
"Warum wolltest du zu Styvvi?", fragte ich Greacus, als wir schon vor der Lokaltür stehen.
"Ich will erneut versuchen, dich davon zu überzeugen, nicht mehr ganz so verbittert zu sein und das Leben zu genießen."
"Das Leben zu genießen? So wie du, mit drei Weibern gleichzeitig in der Kiste?"
"Zum Beispiel. Ich meine wann wurdest du das letzte Mal so richtig durchgevögelt?", fragte er mich im reingehen.
"Kleine Meldung an Greacus, noch gar nicht. Das habe ich dir doch schon hunderttausend Mal erklärt. Ich warte auf die Richtige."
"Du bist immernoch Jungfrau?!?", rief Greacus so laut aus, das der Alkoholiker am Tresen zusammenzuckte und Styvvi vor Schreck das Glas fallen ließ, dass er gerade polierte.
"Meine Güte Greacus! Hab doch mal erbarmen mit uns. Du kannst doch nicht immer so laut rumschreien, dass man gleich einen Herzinfarkt bekommt.", wies ihn Styvvi zurecht.
Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Styvvi kannte uns auch schon recht lange. Genau genommen war er Greacus' Rückfall. Ich habe ihn davon abgehalten Styvvi zu töten, dadurch ist aber Styvvi zum Vampir geworden. Tja. Immerhin ein Barkeeper der uns umsonst ausschenkt. Und auch die harten Sachen, hilft Alkohol ja immerhin gegen unseren Hunger. Greacus zog mich, gerade weil ich in Gedanken war, erbarmungslos zum Tresen und drückte mich auf einen Barhocker.
"Zwei doppelte Whiskys.", orderte Greacus.
Styvvi schenkte uns und auch sich selbst ein und Greacus erhob sein Glas.
"Auf Ptolemaios' Jungfräulichkeit!", sprach er seinen Toast aus.
Am liebsten hätte ich ihm den Hals umgedreht, hätte ich nicht gewusst, dass er zehn Minuten später wieder Fit wie 'n Turnschuh wäre. Ich habe ihm schon so oft gesagt, er soll mich nicht mehr Ptolemaios nennen. Der Name ist der eines Königs, eines Pharos, des Erben Julius Caesars. Nur zu blöd, dass ich eigentlich schon vor zweitausendsechsundvierzig Jahren hingerichtet worden bin. Tja, blöd gelaufen, würd ich sagen.
"Greacus, mein Name ist jetzt Leonidas. Okay. Also bitte nenn mich auch so. Ich will nicht, dass irgendjemand herausfindet, das ich noch am Leben bin. Mein Adoptivbruder ist auch ein Vampir und ich glaube er ist nicht so begeistert davon, wenn ich noch am Leben bin, nachdem er mich vor 2046 Jahren hat hinrichten lassen."
Greacus schluckte schwer und sah mich entschuldigend an.
"Tschuldigung. Wird nicht wieder vorkommen Leonidas.", entschuldigte er sich kleinlaut.

Den Rest des Abends verbrachten wir damit sich den Kummer von der Seele zu trinken. Dummerweise können wir uns nicht richtig betrinken. Als ich dann nämlich um ein Uhr nachts nach Hause kam, war ich immer noch total nüchtern. Ich ging in mein Zimmer und legte mich ins Bett. Warum tue ich das eigentlich? Schlafen tu ich ja auch nicht mehr.
Stattdessen schloss ich meine Augen und entspannte mich. Immerhin etwas, womit ich meine Gedanken abschalten kann.

Greetings From PastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt