Geburtstagsvorbereitungen

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P.o.V. Leonidas

Ich hatte Ayuma zu mir nach Hause gebracht. Zum aller Ersten Mal habe ich jemanden aus der Schule mit nach Hause gebracht. Eigentlich ein Grund zum Feiern, aber ich habe wichtigeres zu tun, zum Beispiel Ayuma zu beichten, dass er bei mir im Bett schlafen muss, da mein Sofa zu klein zum Schlafen ist und man es auch nicht ausziehen kann. Und ein Gästezimmer habe ich auch nicht, dafür aber ein Kingsize Bett. Bloß wie soll ich es ihm sagen? Noch konnte ich es ihm schonend beibringen, denn er steht noch mit offenem Mund in der Tür. Ich kann erahnen, warum. Mein Haus ist zwar klein, aber dafür sehr gemütlich eingerichtet und an jeder Wand standen Bücherregale die gefüllt waren mit lauter Erstausgaben. Und es gab kein elektrisches Licht. Mir ist zwar schon bewusst, dass es gefährlich ist, nur mit Kerzen zu beleuchten, wo doch Vampire so schnell Feuer fangen, aber mir geht es um die Ästhetik. Ich lebte jetzt schon so lange, da hat man dann doch irgendwann seine Vorlieben entwickelt. Ich liebe Kerzenlicht. Auch weil man sich dann nicht so allein fühlt. Durch das warme Licht der Kerzen fühle ich mich auch immer in meine Kindheit zurückversetzt. In Mutters Palast war alles mit Fackeln beleuchtet gewesen und Kerzen kamen dem sehr nahe.
Genug abgeschweift.
"Ayuma, ich muss ...", fing ich an, bis mir auffiel, das Ayuma nicht mehr neben mir stand.
Wo ist er denn jetzt hin?
"Leonidas, kannst du mir mal was erklären?", kam es aus meinem Schlafzimmer.
Oho. Er hat es herausgefunden. Langsam machte ich mich auf den Weg zu Ayuma und dachte darüber nach, wie ich es ihm am besten erkläre. Bei ihm angekommen sah ich, dass seine Augen funkelten, warum konnte ich nicht genau sagen.
"Kannst du mir sagen wo ich schlafen soll? Die Sofas reichen nicht, du hast kein Gästezimmer, sondern nur dieses Bett. Wenn du nicht noch irgendwo ein Zimmer oder ein Bett hast, das woanders als genau hier ist, wäre das der richtige Zeitpunkt, mir das zu sagen.", wetterte er.
"Naja. Ich habe kein zweites Bett und auch kein verstecktes Zimmer. Du wirst wohl mit mir in einem Bett schlafen müssen. Ich kann dich aber auch alleine schlafen lassen und auf die Jagd gehen. Ich brauche nicht unbedingt den Schlaf. Aber das ist deine Entscheidung.", erklärte ich Ayuma.
Der stand eine Weile bloß nachdenklich neben dem Bett.
"Wenn du willst, kannst du neben mir schlafen. Du kannst auch jagen gehen. Ich habe ja auch keine Ahnung, wie viel Blut ich brauche.", erklärte er.
Ich nickte bloß.
"Ich habe nichts zum Abendbrot da, aber du kannst gerne was lesen, wenn ich auf der Jagd bin. Ich werde gleich losgehen, damit wir genug Blut haben. Ich will nicht, dass du mir wegen zu wenig Blut abhaust und die halbe Stadt leer saugst.", erwiderte ich leicht schmunzelnd.
"Warum tust du das alles für mich?", fragte er mich leise.
"Weil deine Eltern sehr gute Freunde von mir waren und sie gewollt hätten, dass ich mich um dich kümmere.", antwortete ich.
Ayuma nickte leicht. Ich nickte zurück und verließ dann das Haus um jagen zu gehen.
Ich fing etliche Tiere und nahm ihnen einen Blutspendebeutel voll Blut ab. Irgendwann hatte ich genug, dass sämtliche Kühltruhen gefüllt waren, die ich hatte. Aber dafür war es schon weit nach Mitternacht. Ich ging in mein Schlafzimmer und sah Ayuma quer im Bett liegen. Er sah so süß aus, wie er so dalag und schlief. Vorsichtig legte ich mich neben ihn, schlang einen Arm um ihn und beobachtete ihn beim Schlafen.
Doch dabei passierte etwas seltsames. Zum ersten Mal seit eintausend Jahren konnte ich wieder richtig schlafen. Mir fielen einfach die Augen zu und ich schlief! Was hat Ayuma bloß an sich, das er das bewerkstelligen konnte, ohne wach zu sein?
Er ist der richtige für dich. Du musst es dir bloß eingestehen. Halt ihn fest und lass ihn nicht mehr los.
Das flüsterte mir eine kleine Stimme ins Ohr, die aber gleichzeitig von innen zu kommen schien. Er ist also der auf den ich so lange gewartet habe. Ich habe ihn endlich gefunden.

Greetings From PastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt