Lebensveränderndes Fernsehen

43 3 1
                                    


P.o.V. Leonidas

Als ich mit meinen Erzählungen endete, schwieg Ayuma bloß und kuschelte sich an mich an. Ich glaube bei allen anderen hätte ich das sofort unterbunden, aber es war Ayuma. Bei ihm fühlte es sich richtig an. Es fühlte sich richtig an ihn zu trösten, ihn in meinen Armen zu halten und ihn an meinem Körper zu spüren. Unbewusst zog ich ihn noch dichter zu mich ran. Ich wollte irgendwas sagen, um ihm mein Mitleid auszudrücken, aber mir viel nichts ein und diese Gedanken glitten in den Hintergrund, als sich der Fernseher auf einmal von alleine anschaltete.
"Ayuma, was ist das?", fragte ich ihn verstört.
Ayuma wandte seinen Blick dem Fernseher zu und schien genauso verstört, wie ich. Über die Mattscheibe flackerte das Bild von Ayumas Mutter.
"Wenn du das siehst, Ayuma, mein Liebling, dann sind Hiroshu und ich tot. Ayuma, es tut mir Leid, das wir nicht mehr Zeit hatten, dann hätte ich dir das alles persönlich gesagt. Dein Vater und ich waren Vampire. Und du bist auch einer. Aber bis zu deinem achtzehnten Geburtstag wirst du nach außen hin wirken wie ein Mensch. Sollte ein anderer Vampir auf die Idee kommen, dein Blut trinken zu wollen, würde er in Flammen aufgehen. Du bist erst der dritte gebürtige Vampir. Ich hoffe du trägst immer die Kette, die du von uns schon seit deiner Geburt hast. Sie schützt dich vor der Sonne. Wenn du achtzehn wirst, solltest du dir unbedingt einen Vorrat an Blut zulegen. Tierblut reicht vollkommen, wenn du, verständlicher Weise nicht in eine Blutbank einbrechen willst. Es wird, wenn ich die alten Aufzeichnungen richtig verstanden habe und ich mich richtig an meine alte Freundin erinnere, sehr schmerzhaft, aber du bist stark, du wirst das überleben. Ich glaube an dich. Versuch nicht meinen Tod zu rächen, verschwinde von der Bildfläche, leg dir einen neuen Namen und eine neue Identität zu. Styvvi ist dafür verantwortlich. Er weiß bescheid. Er hat eine Bar in der Innenstadt, die unter dem Namen Styvvi läuft. Ich werde dir auch nicht sagen, wer mich umgebracht hat, weil ich es nicht weiß. Ich liebe dich. Wir beide haben dich geliebt und werden es immer tun, sogar über unseren Tod hinaus.", sprach das Abbild von Ayumas Mutter.
Als sie endete, fing Ayuma erneut ab zu weinen.
" Es wird alles gut. Du packst jetzt erstmal ein paar Sachen zusammen und dann kommst du mit zu mir, okay?", fragte ich ihn.
Ayuma wischte sich die Tränen aus den Augen, irgendwie hätte ich das gerne getan, nickte und stand von meinem Schoß auf, um seine Sachen zu packen. Als er aufstand, wurde mir kalt und ich fühlte mich leer. Was ist bloß los mit mir?

Greetings From PastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt