13: Der Morgen danach

609 22 1
                                    

Am nächeten Morgen wachte ich an Mats geschmiegt auf. Sein Arm war um meine Taillie geschwungen und mein Kopf lag auf seiner Brust. Ich musste sofort über den schlafenden Mats lächeln, er sah so friedlich aus. Er war absolut anbetungswürdig. Seine dunkelen Locken fielen in sein Gesicht und ich wischte sie vorsichtig weg. Ich wollte ihn nicht aufwecken. Bei dem Gedanken an die Nacht bekam ich Schmetterlinge im Bauch, für mich war es nicht nur ein unbedeutender One Night Stand gewesen. Ich hoffte wirklich das Mats das gleiche empfand. Ich erwartete nicht, dass er Cathy verlassen würde, ich wollte es aber. Ich wollte mit ihm die Nacht verbringen können, ohne danach Schuldgefühle zu haben, weil er eine Freundin hat und sie mit MIR betrogen hat.

Jetzt wurde mir das Ausmaß dieser Nacht das erste mal bewusst. Er hatte seine Freundin betrogen, ich war eine dieser Schlampen die mit jemanden schliefen, obwohl sie wussten das er in einer Beziehung war. In Filmen und in Büchern hatten mich diese Frauen immer angewiedert, ich hatte mich gefragt wir niveaulos sie eigentlich waren und jetzt war ich eine von ihnen. Ich sprang abrupt aus meinem Bett raus und zog mir etwas über meinen nackten Körper. Mats schien von der Bewegung aufgewacht zu seien und blinzelte verschlafen.

„Hey Skylar, was ist los?“, fragte mich Mats sanft. Bei dem Klang seiner Stimme hätte ich sofort wieder zu ihm ins Bett krabbeln können. Aber ich musste jetzt stark sein!

„Was los ist? Du hast Cathy betrogen! Wir beide haben sie betrogen so zu sagen! Das ist unverzeilich!“, rief ich.

„Ich weiß und ich hab deswegen doch auch Schuldgefühle, aber ich bereue es nicht, die letzte Nacht hat etwas bedeutet, hast du es denn nicht gespürt?“

„Ich hab es gespürt“, flüsterte ich und guckte ihm dabei nicht in die Augen.

Mats stieg aus dem Bett und ging auf mich zu. Ich schluckte schwer, er sah wirklich umwerfend aus.

„Und was wollen wir jetzt machen?“, fragte ich Mats, „wie soll das weitergehen?“

„Ich weiß es nicht, aber ich möchte nicht dass das hier endet.“

„Das hier?“, fragte ich.

„Wir“, flüsterte Mats. Mittlerweile stand er direkt vor mir. Sein Gesicht kam immer näher auf meins, bis sich seine Lippen zaghaft auf meine legten. Der Kuss war nicht so, wie die letzte Nacht, er war langsam und doch leidenschaftlich. Er war voller Liebe und hätte Mats mich nicht festgehalten, wäre ich garantiert hingefallen so zittrig waren meine Beine.

Nach ein paar Minuten lösten wir uns wieder um zu Atem zu kommen.

„Wirst du es Cathy erzählen?“

„Ich muss es wohl, dass ist nur fair gegenüber ihr.“

„Und würdest du mit ihr zusammen bleiben, wenn sie dir verzeihen würde?“

„Ich weiß es nicht, ich schätze wir müssen einfach schauen wie sich alles entwickelt.“

„Okay. Ich geh mal duschen“, sagte ich dann und machte mich auf den Weg in mein Badezimmer. Mats ging mir hinterher und verwundert schaute ich über meine Schulter.

„Gibt es was?“, fragte ich lachend.

„Nein“, sagte Mats scheinheilig und stand nun mit mir im Bad.

„Und warum bist du mit mir jetzt hier drin, ich habe dir doch gesagt, dass ich duschen will“, sagte ich leicht spielerisch.

„Ich möchte auch duschen“, grrinste Mats.

„Du kannst nach mir duschen, ich brauch auch nicht lange.“

„Oder wir sparen Wasser und duschen zusammen...“

„Wovon träumst du Nacht?“,fragte ich lachend.

„Von dir“, hauchte Mats in mein Ohr.

Ich wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte. Sollte ich ihn wirklich lassen? Wir hatten diesen Fehler schon einmal gemacht, es war falsch und das wusste ich. Nur das Problem war wie er mich jetzt ansah. Bleib stark Skylar!!!!

„Tut mir leid Big Mac, ein anderes mal vielleicht“, ich zwinkerte ihm zu und führte ihn raus aus dem Badezimmer. Hinter ihm schloss ich dann die Tür ab, um ganz sicher zu sein, er kommt nicht doch rein. Zutrauen würde ich ihm alles.

Ich sprang schnell unter die Dusche, danach fühlte ich mich schon gleich besser. Ich zog mir Skinny Jeans und einen weißen Strickpullover über und ging in die Küche. Mats stand am Herd und machte Pfannekuchen. Ich setzte mich auf die Küchenzeile und schaute Mats beim kochen zu. Er schenkte mir ein verstolenes Lächeln und konzentrierte sich dann wieder auf die Pfannekuchen.

Ich summte leise vor mich hin und fing dann leise an zu singen. Dass machte ich immer wenn mir langweilig war. Ich liebte das singen und die Musik, sie beruhigte mich immer und ich konnte meinen Gefühlen freien Lauf geben. Es war so als ob ich in eine andere Dimension floh, in der gab es nur mich und die Melodie.

Hinten in meinem Kleiderschrank versteckte ich ein vollgeschriebenes Notizbuch mit eigenen Songs. Niemand wusste davon, ich hatte Angst das sie jemand finden würde. Diese Songs waren wie mein Tagebuch, ich verabeitete dort meine Gefühle und die Ereignisse. Ich erinnerte mich noch an meinen ersten eigenen Song, ich hatte ihn geschrieben, als mein Vater mich zum ersten mal Schlug. Ich war so geschockt, dass ich nach oben lief, mich in meinem Zimmer einschloss und meine Gitarre rausholte. Ich kritzelte Verse auf meinen Block, währenddessesn fiel mir dazu eine Melodie ein die ich spielte. Aus einzelnen Bauelementen fügte sich dann ein Song zusammen. Er war wahrscheinlich nicht wirklich gut, aber für diesen einen Augenblick hatte mir das schreiben geholfen.

Immer mehr und mehr Songs entstanden schließlich, jetzt hatte ich garantiert eine Sammlung von über vierzig Stücken.

--------------------------------------------------------------------------

Danke fürs lesen :)

Voten und kommis bitte :))))

Lea 

Breakaway (BVB)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt