11. Kapitel
„Jetzt ist es endlich soweit! Die Blind Auditions sind vorüber, die Teams geformt. Ich begrüße Sie herzlich zu den Battles, von The Voice of Germany!“, schallt es mir durch den Fernseher entgegen.
Ja, die Battles. Drei Monate war es nun her, seit ich diese hinter mich gebracht hatte. Gerne schweife ich immer wieder an diesen einen Tag zurück, den Tag des Battles gegen Tim. Es war nicht nur für mich ein bedeutender Tag gewesen, sondern auch für Lucia. Denn auch ihr Battle war an diesem Tag.
Ich rannte, rannte immer schneller. Ich musste es noch schaffen. Sonst war alles vorbei. Sie würde mir das nie verzeihen. Deshalb steigerte ich mein Tempo noch mehr und beachtete all die Leute, die mir verwundert hinterher blickten kaum. Alles was zählte war jetzt pünktlich zu kommen. Atemlos stolperte ich in den kleinen Raum und rang nach Luft.
„Bin ich zu spät“, fragte ich panisch, als ich sah, dass alle schon ihren Blick auf den großen Bildschirm an der Wand gerichtet hatten.
Nein. Bitte nicht. Ich dachte ich wäre schnell genug gewesen.
„Keine Panik“, beruhigte mich meine Mutter aber zum Glück und legte mir behutsam einen Arm um die Schulter „Du kommst gerade rechtzeitig. Es fängt jetzt an“
In diesem Moment war ich so erleichtert gewesen, das wusste ich noch genau. Ich hatte noch die letzten Vorbereitungen für meinen eigenen Auftritt treffen müssen und war schließlich aus der Maske abgehauen um ihren Auftritt nicht zu verpassen, was ich ja beinahe doch passiert wäre.
Lucia hatte das Pech, oder Glück, je nachdem wie man es betrachtete, gehabt, direkt das erste Battle bestreiten zu müssen. Da es sich nicht um eine Livesendung handelte waren wir damals nicht auf einen schnellen reibungslosen Ablauf gebunden, aber einen Zeitplan hatte es trotzdem gegeben.
„Komm, lass uns jetzt gemeinsam für deine Schwester die Daumen drücken“, forderte meine Mutter mich auf. Ich tat wie geheißen und schloss kurz die Augen, um meinen Puls wieder herunter zu bekommen.
„Gemeinsam mit ihrer Schwester und ihrer besten Freundin reiste sie hier nach Berlin, um alles zu geben. Alle drei haben sie es in die Battles geschafft. Nun ist sie hier und will unbedingt weiterkommen. Hier kommt: LUCIA!“, kündigte Thore sie an.
Als Lucia die Bühne betrat, schien die Welt einen Moment stillzustehen. Die Stylisten hatten volle Arbeit geleistet. Ich erkannte meine große Schwester kaum wieder, denn sie wirkte wie ein Engel, der gerade vom Himmel gesandt worden war.
Ihr Gegner erschien kurz nach ihr auf der Bühne. Sein Name war Marc. Er war 21 Jahre alt und der Leadsänger einer kleinen Band aus Dortmund. So genial fand ich ihn schon damals nicht. Seine Stimme war meiner Meinung nach nichts Besonderes. Typische Boybandstimme eben.
„Gleich geht’s los!“, meinte Leila und klammerte sich nervös und gleichzeitig voller Vorfreude an meinen Arm.
Das Licht im Studio wurde heruntergedimmt während leise im Hintergrund die Musik einsetzte. Ich sah wie Marc das Mikrofon in seiner Hand zum Mund führte und nach einem kurzen Seitenblick zu Lucia zu singen begann:
„We came here with good hope. Blinded by the city lights. With greatest expectations. And about of our break through”
Wie wahr diese eine Songzeile doch war. Mit großen Hoffnungen hatten wie uns auf den Weg zu The Voice of Germany gemacht. Wir kamen aus der Kleinstadt mitten in das Gewimmel von Berlin. Hier wurden wir ins Scheinwerferlicht gerückt. Wir hatten so viele Erwartungen.
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Just give me a reason (The Voice of Germany Fanfiction)
FanfictionMein Herz schlug wie verrückt. Es pumpte in meiner Brust, fast so als würde es gleich herausspringen. All die Geräusche um mich herum nahm ich nur noch dumpf war. Ich spürte kaum, dass mich eine Regieassistentin zu einem der Sofas brachte. Warum war...