22. Kapitel

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22. Kapitel

Mein Atem ging schwer. Ich war so aufgeregt, dass ich das Zittern meiner Hände nicht verhindern konnte. Die Nervosität saß in meinen Adern und hielt sie in Trab, sodass mein Herz schnell und unnormal laut schlug.

Peer war zu mir auf die Bühne getreten. Er hatte sich kurz mit einem Lächeln zu mir gewandt, doch dann hatte er sich auch schon mit einem siegessicheren Grinsen nach vorne in Richtung des Publikums gedreht.

Ich hingegen stand unschlüssig auf einem Fleck und wusste nicht was ich tun sollte. Ungeduldig wartete ich darauf, dass das erlösende Signal ertönen würde, was mich von meinem Leiden erlöste und mir endlich verriet, wer von uns beiden das Battle gewonnen hatte.

Doch scheinbar schienen sich heute alle gegen mich verschworen zu haben. Statt der Minute, die normalerweise noch gewartet wurde, bis die letzten Stimmen eingegangen waren, wartete man heute zwei, um ein längeres Interview mit den anderen oben in der Weblounge machen zu können.

Schließlich war aber auch dieses vorbei und ich hörte erleichtert den nicht verwechselbaren Ton. Jedoch konnte ich mich damit nicht beruhigen, sondern wurde noch nervöser als zuvor. Ich betete nur noch darum, dass man die Spannung nicht zu lange halten würde und uns von der Qual des Wartens befreite.

„Das Signal was Sie eben gehört haben, sagt uns, dass die Leitungen nun geschlossen sind. Die Zuschauer haben gewählt, wer ihr Favorit für das Finale ist. Gerade werden ihre Stimmen ausgezählt“, erklärte Thore zum wiederholten Male an diesem Abend den Zuschauern.

Ich fand es schwachsinnig es gefühlte tausendmal zu wiederholen, doch da live im Fernsehen gesendet wurde, mussten auch diejenigen, welche erst in diesem Moment dazu geschalten hatten, weil sie verhindert waren oder vorher etwas anderes schauten, über den Ablauf informiert werden.

„In wenigen Augenblicken werden wir wissen, wer von den beiden weiter ist: Emilia oder Peer, Team Samu oder Team Max.“

Ich war nicht die einzige, die vor Aufregung zitterte. Auch Samu hielt es schon lange nicht mehr auf seinem Sitz. Ungeduldig lief er davor auf und ab. Max und Peer hingegen waren sich des Sieges scheinbar sicher. Locker und lässig blickten sie durch die Gegend und schienen, als ob ihnen das Warten überhaupt nichts ausmachte.

„Doch, was höre ich da? Das Ergebnis steht fest!“, erklang es plötzlich in meinen Ohren und ich richtete mich auf. Endlich war es so weit!

„ Emilia und Peer dreht euch bitte um!“, meinte Thore zu uns und wir taten, was uns gesagt wurde. Anders als die anderen Kandidaten bibberten wir nicht gemeinsam. Nein, ein Abstand von mehr als einem Meter trennte uns.

„ Jetzt wird es spannend, welcher Balken wird der höhere sein?“, warf Thore und die Menge und auch ich konnte es noch nicht einschätzen. Noch tat sich nichts, doch dann änderte sich das Bild.

„ Die Balken bewegen sich und es steht jetzt schon fest! Peers Balken steigt und steigt! Er gewinnt dieses Crossbattle mit 98% und steht damit im Finale!“

Noch ganz genau hatte ich den Albtraum von vergangener Nacht in Erinnerung. Schweißgebadet war ich aus diesen hervor geschreckt. Meinen zitternden Körper hatte ich nur schwer unter Kontrolle bekommen, nachdem ich realisiert hatte, dass es alles nicht real war.

Wie schrecklich war die Vorstelllung nur ein Prozent gegenüber Peer zu erhalten. Dieser Demütigung würde ich nicht standhalten, daher hoffte ich sehr, dass dieser Fall nie eintreten würde. Doch so schlimm würde es sicher nicht werden, oder? Konnte so viel schief gehen, dass alle Leute auf seiner Seite waren?

Just give me a reason (The Voice of Germany Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt