15. Kapitel
„Das war Emilia mit ‚Run‘!“, rief Thore und das Publikum jubelte mir zu.
„Jetzt liegt es an Samu zu entscheiden, wen er mit in die Liveshows nehmen möchte, doch dazu brauchen wir auch noch Emilias Gegner. Akina bitte wieder zurück auf die Bühne“, meinte er dann.
Jetzt wurde es spannend. Ich zitterte am ganzen Körper, als Akina die Bühne betrat. Sie war einfach die Perfektion in Person. Ein herzergreifendes Lächeln kombiniert mit ihrer Wahnsinnsstimme. Aber trotzdem war sie einfach unglaublich nett. Sie spürte sofort, dass ich vor Panik fast umkippte und drückte deshalb fest meine Hand.
„Nena, was hältst du von den beiden Performances?“, wollte Thore wissen.
Diese richtete sich auf, als sie merkte, dass sie angesprochen wurde.
„Also ich fand euch beide echt großartig. Ihr habt so viel Gefühl in euren Stimmen, da ist man wirklich total mitgerissen. Ich liebe euch einfach!“, erklärte sie.
Das war ja eine super tolle Aussage… Null Bewertung, Kritik, oder wen sie besser fand, nein, einfach nur ihr Standardspruch: ‚Ich liebe euch einfach‘.
„Ja, ich muss Nena wirklich zustimmen, ihr seid wirklich gut. Ihr habt mich echt abgeholt!“, meinte Max.
Die immer mit ihrem „abgeholt“. Konnte denen nicht mal was Besseres einfallen?
„Samu, zum letzten Mal liegt es in deiner Hand, alleine zu bestimmen wer von den beiden Kandidaten weiterkommt. Nun, wen nimmst du mit in die Liveshows?“, fragte Thore.
„Oh, fuck, das ist so schwer. Ihr beide habt wirklich großartige Stimmen, da hat Nena total Recht. Am liebsten würde ich euch beide mitnehmen, aber das geht ja nicht. Ich glaube ich kann jetzt keine gut durchdachte Entscheidung treffen, well my head is empty. So, ich muss mit meinem Herzen entscheiden“, sagte Samu.
„Samu, wir brauchen jetzt eine Entscheidung von dir“, drängte Thore.
Ich hasste diese Zeit, in der Samu immer seine Wahl treffen musste. Es war der blanke Horror für mich. Ich wusste nicht, ob mein Auftritt ihm gefallen hatte. Ich hatte alles Gefühl was ich besaß hineingesteckt, doch war das genug?
„Okay, ich glaube ich weiß jetzt was ich mache. Eine von euch hat mich besonders berührt, weil sie Gefühle gezeigt hat, die sie in ihrem jungen Alter eigentlich noch gar nicht erlebt haben kann. Deshalb gehe ich mit Emilia.“
Ein Stein fiel mir vom Herzen. Ich war immer noch dabei! Ich hatte die Liveshows erreicht!
Drei Monate später
„Emilia? Wo bist du? Wir müssen los, sonst kommen wir nicht mehr rechtzeitig in Berlin an!“, schrie Lucia durch die ganze Wohnung.
Drei Monate lang war mir der Stress erspart geblieben, aber jetzt ging es wieder los. Die Liveshows begannen. In den letzten Wochen waren die vorherigen Shows ausgestrahlt worden. Von einigen Leuten war ich sogar in der Uni oder auch im Supermarkt von Leuten darauf angesprochen worden. Sie beglückwünschten mich zu meinen Erfolgen und drückten mir die Daumen, dass ich möglichst weit kam. Geholfen hatte das ja sogar schon ein wenig, schließlich war ich in den Liveshows!
Hier würde alles aber noch schwieriger werden, das war mir klar. Denn erstens musste ich gegen zwei andere Kandidaten antreten und zweitens waren das Romina und Yvonne, die wirklich alle Chance hatten weiter zu kommen, ich meine Yvonne hatte eine perfekte Stimme und Romina wurde von Samu durch ihr aufgetakeltes Aussehen eh schon total verehrt und drittens war dann auch noch die Tatsache, dass die Zuschauer nun mitentscheiden durften. Was wenn ich ihnen überhaupt nicht gefiel? Dann waren meine Chancen längst schon verflogen.
„Emilia, beeil dich doch mal!“, rief jetzt auch Leila.
„Ich komme ja schon!“, schrie ich leicht genervt zurück.
Ich seufzte und schnappte mir meinen Koffer, den ich eben erst zubekommen hatte. Dann griff ich auch noch nach allem, was auf dem Bett liegen geblieben war, weil es nicht mehr hineingepasst hatte und machte mich dann auf den Weg in den Flur.
„Da bist du ja endlich!“, meinte Lucia vorwurfsvoll, doch ich beachtete sie kaum, sondern ging schnurstracks auf das Auto zu, um meine Sachen in den Kofferraum zu verfrachten.
Ich verstand gar nicht, warum die beiden so eine Hektik machten. Schließlich musste ich ja nach Berlin und nicht sie, oder? Das sie mitkamen, war auch nicht meine Idee gewesen, sondern ihre. Sie wollten, dass ich nicht so alleine war. Dabei hatte ich doch Luca und all die anderen Kandidaten. Ich verstand mich eigentlich mit den meisten ziemlich gut.
„Können wir jetzt endlich los?“, fragte Leila und wartete schon mit dem Autoschlüssel in der Hand an der Beifahrertür, doch Lucia schnappte ihr den Schlüssel geschickt aus der Hand und meinte dann: „Das überlässt du lieber mir“.
Nach weiteren zehn Minuten, in denen den beiden ständig neue Dinge einfielen, die sie vergessen hatten, ich hatte alles dabei, konnten wir endlich losfahren.
Ich schlief sofort wieder ein. Dazu sollte man vielleicht wissen, dass es fünf Uhr morgens war und ich gestern Abend nicht wirklich hatte einschlafen können. Zudem war mein Koffer kaputt gegangen und ich hatte alles noch einmal umpacken müssen. Da war es hoffentlich verständlich, dass ich fertig war.
Ich bekam daher auch nicht mit, dass wir schon bald im Stau steckten und Lucia fluchend vor dem Steuer saß, da sie realisierte, dass wir viel zu spät kommen würden. Leila war wie ich eingeschlafen, deshalb waren wir auch ganz entspannt als wir in Berlin ankamen.
Es war schön wieder hier zu sein. Die vielen bunten Reklamen erfüllten mich mit einem Gefühl von Freude, auch wenn es ja eigentlich nur Werbung war. Jeden Meter, den wir uns dem Hotel, in dem die Kandidaten untergebracht waren, näherten, wurde ich aufgeregter. Ich freute mich schon so wahnsinnig endlich alle anderen, besonders natürlich Luca, wiederzusehen.
Schon bald waren wir da und hielten im Parkhaus des Hotels an. Ich sprang sofort aus dem Auto und holte meinen Koffer hervor. Lucia und Leila kamen kaum hinterher, da ich zum Aufzug schon fast rannte. Ich war ja so glücklich!
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Just give me a reason (The Voice of Germany Fanfiction)
FanficMein Herz schlug wie verrückt. Es pumpte in meiner Brust, fast so als würde es gleich herausspringen. All die Geräusche um mich herum nahm ich nur noch dumpf war. Ich spürte kaum, dass mich eine Regieassistentin zu einem der Sofas brachte. Warum war...