Verzeihst du mir?

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Leon zögerte, als ich ihm diese Frage stellte. Allerdings interessierte es mich brennend, warum er weggelaufen war. Außerdem fand ich, dass ich das Recht hätte, zu erfahren, was vorgefallen war, nachdem unsere Lehrerin auch noch angedeutet hatte, dass es irgendwas mit seiner Familie war. Schließlich hatte er mich stehen gelassen.

"Also, wenn du es nicht erzählen möchtest, kann ich das auch ein bisschen verstehen. Allerdings fände ich eine Erklärung, warum du mich stehen gelassen hast, ziemlich fair. Außerdem kannst du mir vertrauen." Ich lächelte ihn beruhigend an und er erwiederte es, bis er schließlich Luft holte und anfing zu erzählen.

"Meine Schwester wurde von einem Auto angefahren und ins Krankenhaus eingeliefert." Langsam bildeten sich Tränen in seinen Augen. Wir gingen weiter bis wir an einer Bank an einem Abgrund vorbeikamen.

"Lass uns hier kurz hinsetzten. Hier ist eine schöne Aussicht." Leons Stimme klang eher brüchig.
Tatsächlich konnten wir direkt übers Tal blicken.

"Was ist dann mit deiner Schwester passiert?", fragte ich mit leiser Stimme.

"Sie ist im Krankenhaus gestorben. Ich war am Telefon noch so geschockt, dass ich nicht daran gedacht habe, dir Bescheid zu geben. Ich wollte so schnell wie möglich ins Krankenhaus.
Auch am nächsten Tag, als wir miteinander gesprochen hatte, konnte ich es dir einfach nicht sagen, da ich es selbst noch nicht glauben konnte."

An das Gespräch erinnerte ich mich noch zu gut.

Vor der Schule kam Leon auf mich zu.

"Tut mir wirklich leid Malea, dass das gestern so endete. Es gab einen Notfall", versuchte Leon sein Verhalten zu erklären. Ich ließ ihn jedoch nicht ausreden.

"Ja klar. Ich hätte auch verstanden, dass du gehen musst, aber, dass du noch nicht mal mir Bescheid sagst, finde ich unfair. Ich habe mir Sorgen gemacht und habe mich leicht betrogen und allein gelassen gefühlt. Und ich dachte, du wärst ein Gentleman und lässt Mädchen nicht einfach unwissend stehen."

"Tut mir ja echt leid. Es gab einen familären Notfall und ich musste sehr schnell los."

"Achso und diese 30 Sekunden hattest du nicht, mir Bescheid zu geben oder wenigstens eine Nachricht zu schreiben?
Wenn du einen Unfall gehabt hättest, hätte ich es ja verstanden, dass du nicht schreiben kannst, aber so..."

"Es ging einfach nicht."

"Und was ist der Notfall gewesen, dass du noch nicht mal Zeit hattest, mir Bescheid zu geben?"

"Sorry, das kann ich dir nicht sagen..."

"Na, wenn das so ist", sagte ich enttäuscht und ließ ihn diesmal stehen.

"Meine Schwester und ich standen uns nicht sehr nahe, worunter sie schon etwas litt." Leon fuhr mit seiner Erzählung fort und ich hörte ihm zu, ohne ihn zu unterbrechen.
"Ich war noch sehr daran gewöhnt, ein Einzelkind zu sein und konnte nichts mit ihr anfangen. Auf eimmal drehte sich nicht mehr alles um mich, sondern nur noch um sie. Die meisten Eltern kümmern sich ja dann um beide Kinder, aber sie haben sich nur noch um Lina, so hieß sie, gekümmert. Klar anfangs war sie noch klein, aber sie wurde mit der Zeit immer älter, mittlerweile war sie vier Jahre alt und wurde nächsten Monat fünf. Im Alter von zwölf habe ich mich dann dementsprechend immer mehr distanziert und meine Eltern haben mich machen lassen, was ich will. Dadurch bin ich auch arrogant usw geworden. Meine Eltern war es ziemlich egal, dass ich mich frech gegenüber ihnen benommen habe und dann fand ich meine neue Art ziemlich cool. Ich war zwölf und war da irgendwie in meiner Selbstfindungsphase, nur meine Noten waren trotzdem sehr gut, was sie trotzdem nicht interessiert hat.

Gerade dreht sich zuhause alles um Linas Tod, aber auch wenn ich ihr nicht so nahe stand, hatte ich sie trotzdem lieb und war geschockt und traurig. Meinen Eltern wissen auch nichts von dem Musikwettbewerb, sie würden wahrscheinlich eh nicht komme.
Auf jeden Fall war meine Art früher ziemlich kacke, aber du hast mich irgendwie geändert." Leon beendete seine Erzählung und schaute mich entschuldigend an.
Ich konnte nicht anders und umarmte ihn einfach, was er erwiederte.
"Verzeihst du mir?", flüsterte er während der Umarmung. Ich löste mich aus der Umarmung und nickte ihm zu. Leon schien sichtlich erleichtert und lächelte. Schließlich rückte er immer näher zu mir, nahm mein Gesicht in seine Hände und näherte sich meinen Lippen...

Omg Leute, 5 K Reads? Geil, das ist schon die Hälfte von 10K. Ich meine 5 Tausend Leute haben mein Buch gelesen und unterstützen mich. Danke♥

Wie ihr vielleicht merkt, wird dieses Buch bald zuende sein. Es kommen noch so 2-3 Kapitel. Weiß ich noch nicht genau. Nach dem Ende dieses Buches wird noch eine Danksagung kommen und dann werde ich das Buch komplett überarbeiten, weil ich mit den ersten Kapitel nicht zufrieden bin
Davor wollte ich das Buch beenden, die Story wird sich allerdings nicht verändern.
Und dann wird es auf Abgeschlossen gesetzt.

Because I love you  *Abgeschlossen, Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt