14. Blinde sehen mehr

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Die Couch war die bequemste auf der ich jäh saß. Die Tasse Tee in meiner Hand war irgendwie schon kalt geworden. Oder es lag daran das mir seit letzter Zeit alles kalt vorkam. Alex saß gegenüber von mir und blickte auf den Boden. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Die Knöchel traten schon weiß hervor. Am liebsten hätte ich mich jetzt neben ihm gesetzt und einfach nur mein Kopf auf seine Schulter gelegt. „Alex es tut mir leid ok? Es war nicht gut von mir einfach zu gehen ohne Bescheid zu sagen und dann auch noch so lange weg zu sein.“ Nun war es wieder still. Stille  war schlimm. Schweigende Stille war grauenvoll. „Bitte sag doch was.“ Er schaute auf. Seine Augen waren mit Tränen gefüllt. „Weißt du was das schlimme daran war?“ Endlich hatte er etwas gesagt.  Ich schüttelte ganz langsam meinen Kopf. „Nicht zu wissen wo du bist. Ob es dir gut geht oder nicht. Und dann war auch noch dieser Typ bei dir. Ich fand es im Ungewissen zu sein einfach nur schlimm.“ „Aber es geht mir gut, mir ist nichts passiert das siehst du doch. Und der Typ hat auch einen Namen, er heißt Micheal…und was meinte er damit er kennt dich?“ Er schluckte. Nun schoss ihn eine Woge von Röte ins Gesicht. „Ich weiß es nicht. Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen. Er hat mich bestimmt mit irgendeinen anderen verwechselt.“ „Mhh..wohl möglich. Aber bitte, bitte verzeihe mir. Ich wollte dir nie wehtun, das musst du mir glauben.“ Er stand auf und ging zu mir rüber. Er blickte von oben auf mich herab. „Ich glaube dir natürlich. Und ich verzeihe  dir auch, aber bitte mach so etwas nie wieder. Versprich es. Bitte.“ Nun setzte er sich neben mich und schaute mir tief in die Augen. Und mal wieder war ich sprachlos wie viel Gefühl in seinen Augen lag. Ich spürte seinen warmen Atem auf meinem Gesicht. Ich legte meine Hand auf seine Wange und streichelte diese. „Alex, ich verspreche dir, dass ich das nie wieder mache. Es tut mir so unendlich leid. Es war dumm…“ Doch ich konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, denn er zog mich zu sich und küsste mich. Ich schnappte überraschend nach Luft, obwohl es mich nicht richtig überrascht hat dass er mich jetzt nun küsst. Mein Bauch, nein mein ganzer Körper kribbelte. Er schmeckte süß. Und sein Geruch war so vertraut. Er löste sich nun von mir und hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Sein ganzes Gesicht strahlte mit. Dieser Anblick war einfach wundervoll. „Ich muss dir was sagen. Ich kann es nicht länger aushalten. Ich liebe dich, Riley. Ich liebe dich über alles auf dieser Welt. Dein Klang, dein Geruch, einfach alles. Wenn man deinen Namen ausspricht ist das so als würde man die Glocken hören wenn ein neuer Engel geboren wird. Alle sagen es gäbe nichts Perfektes auf dieser Welt, Glaub mir vor paar Wochen dachte ich das auch noch, bis ich auf dich traf Riley. Und ich bin mir bewusst das das Worte sind die man nicht einfach mal so zwischen durch von sich gibt aber ich meine das alles ernst. Ich liebe dich.“ Die letzten Wörter hat er fast nur noch vor sich hin geflüstert und mich mit traurigen Augen angeguckt. Angst war auch zu sehen. Ich schaute nun verlegen zur Seite. Solche Worte hatte noch nie jemand zu mir gesagt.  „Ich…Ich weiß nicht was ich sagen soll.“ „Naja besser was positives.“ Er sagte das so vorsichtig. Als wenn ich jetzt was Falsches sagen würde was ihn dann zu   Staub zerfallen lässt. Aber ein Lächeln konnte er mir trotzdem ins Gesicht zaubern. „Dass du so was zu mir gesagt hast kann ich immer noch nicht glauben. Denn ich kann nicht verstehen wie man mich so sehen kann. Und ich würde nur zu gern durch deine Augen sehen können um in mir das gleiche zu sehen.“ „Du..“ Jetzt nahm er meine Hand und drückte sie ganz fest. „..bist so etwas Besonderes weißt du das überhaupt Riley?“ Ich schüttelte nur ganz leicht mein Kopf. „ Bitte versuch dich zu sehen wie ich dich sehe. Es würde mir so viel helfen.“ „Alex, Alex du bist so ein gutmütiger Mensch. Du beeindruckst mich immer wieder mit neuen Taten. Ich…ich…liebe dich auch.“ Er starrte mich nur an. Weit aufgerissene Augen wie ein kleines Kind was seine Geschenke unter dem geschmückten Tannenbaum entdeckt hatte. Seine Augen hatten nun etwas Leuchtendes an sich. Etwas das sich Hoffnung versprach. „Meinst du das auch wirklich ernst Riley? Denn wenn du mich jetzt verarscht bringe ich dich um.“ Ich fing an zu lachen. Er schmunzelte mich nur ganz süß an. „Ja Alex. Ich meine dies sehr wohl ernst. Ich wusste, dass ich mehr für dich empfinde, war mir aber nicht sicher. Doch jetzt bin ich es mir. Denn ich fühle mich einfach bei dir…sicher.“ Nun nahm er mein Gesicht in seine Hände. Seine warmen, rauen Hände. Er streichelte mir mit seinem Daumen leicht über die Wange. „Willst du mit mir gehen Riley Swan?“ Ich zog scharf die Luft ein und spürte mein Herz so schnell rasen als würde es aus meiner Brust fliegen. „Immer.“ Antwortete ich ihn. Er nährte sich meinen Lippen und streifte seine leicht über meine. Dann stand er auf streckte seine Hand zu mir hin. Ich nahm sie und stand eine Sekunden später dicht vor ihm. Wir fingen an zu tanzen. Einfach nur tanzen. Ohne jegliche Musik. Es war aber in diesem Moment auch gerade nicht wichtig, denn wir beide waren hier. Und das war das einzige was zählte.

Deep hole (Fanfiction Alex Pettyfer)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt