10. Kapitel // Let me kiss you - Part 1

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Kapitel 10 // Let me kiss you – Part 1
Harry

Einzelne Sonnenstrahlen, die sich durch den Fadenvorhang kämpften, blendeten mein Gesicht.
Langsam öffnete ich meine Augen und blinzelte ein paar Mal, um klarer zu sehen.
Zögerlich kamen die Erinnerungen von gestern zurück: Titanic, Zayn ging, Niall ging, der Film war aus…
Ich erkannte die hellblaue Farbe von meiner und Lous Zimmerwand, also war ich nicht am Sofa eingepennt. An der Wand hingen eine Unmenge an Bildern, von uns mit den Jungs, uns mit Freunden, aber vorwiegend nur von uns beiden, von Louis und – Louis!
Die (teilweise für mich) wichtigste Erinnerung meldete sich wieder und ich blickte an mir nach unten. Wie ein kleines Kind, das sich an sein Kuscheltier klammert, lag Louis um meine Hüfte geschlungen. Augenblicklich musste ich grinsen, er war einfach zu süß, wenn er schlief: Wie er währenddessen lächelte, dieser zufriedene und glückliche Gesichtsausdruck und sein sanftes, leises Atmen.  
Automatisch glitt meine Hand langsam zu seinem Kopf und streichelte durch sein Haar, während ich ihn verträumt musterte.
Eigentlich sollte ich ihn nicht so anhimmeln, er war einfach mein bester Freund; schlafend. Also zog ich meine Hand zurück, doch es war mehr oder weniger schon zu spät. Louis streckte sich und gähnte, rutschte etwas höher und legte seinen Kopf auf meinen Bauch wie auf ein Kissen.
Ich versuchte so ruhig wie möglich zu atmen, doch es brachte nichts und langsam öffnete Louis seine Augen.
„Harry“, murmelte er verschlafen und lächelte mich müde an. „Du bist hier.“, nuschelte er in mein T-Shirt.
„Ja, das wolltest du gestern Abend so!“, kicherte ich. „Ich weiß.“, flüsterte er verträumt und schloss seine Augen kurz wieder.
„Aww!“, kam es von der Türe, durch die Zayn gerade, ohne klopfen, herein gekommen war.
Er kam auf uns zu und setzte sich auf die Bettkante. „Gut geschlafen?“, erkundigte er sich gut gelaunt, und ich wusste nicht, ob er es einfach so wissen wollte, oder ob er darauf anspielte, dass Lou und ich  gemeinsam im Bett geschlafen hatten.
„Ja, eigentlich schon. Du wohl auch, oder warum bist du so gut drauf?“, fragte ich mit meiner rauen Morgenstimme.
„Ich treffe mich jetzt mit Perrie, wir wollen die Zeit noch nutzen, bevor wir in zwei Wochen dann auf Tour gehen.“
Ach ja, die Tour war schon in zwei Wochen!
„Jedenfalls wollte ich mich im Gegensatz zu euch verabschieden.“, erklärte er uns mit höhnischem Grinsen.
„Ja Zayn, wir haben es verstanden!“, murrte Louis.
Zayn lachte kurz und boxte Louis leicht gegen die Schulter. „Schon okay Bro! Bis dann Jungs!“ Fröhlich eine Melodie summend ging er nach draußen und schloss unsere Zimmertür hinter sich.  
„Perrie tut ihm echt gut.“, murmelte ich grinsend und stand auf um ins Bad zu gehen.
Ein paar Sekunden darauf kam Louis dazu und wir putzen unsere Zähne, das Waschbecken war breit genug für uns beide.
„Was machst du heute so?“, nuschelte ich etwas unverständlich durch den Schaum der Zahnpasta.
„Du meinst wohl, was machen wir heute so.“, verbesserte mich Louis mit einem großen Grinsen, worauf ich gleich auch lächeln musste.
Ich spülte meinen Mund aus und wusch meine Zahnbürste, Louis tat er mir gleich und wir gingen in die Küche.
Liam und Niall sahen fern und bemerkten uns nicht, was mir gerade irgendwie auch lieber war.
Wir holten uns etwas zum Frühstücken und setzten uns an den großen Tisch.
„Wegen heute: machen wir was als Freunde oder als Paar?“, fragte ich gedämpft, damit die Jungs im anliegenden Raum nichts mitbekamen.
Louis schluckte schnell seinen Bissen runter und antwortete: „Das Shoppen hat ja besser funktioniert als wir dachten, also machen wir doch gleich weiter.“
„Also als Paar?“, fragte ich und musste Grinsen, es war irgendwie lustig, das so zu sagen.
Liam und Niall kamen zu uns rüber.
„Hey Jungs, wir gehen einkaufen, Niall hat schon wieder das meiste aufgefressen!“, erklärte uns Liam, dabei deutete er auf Niall hinter sich, der ertappt grinste.
„Okay! Wir werden auch jetzt dann wegfahren!“, verkündete ich.
Liam hob eine Augenbraue. „Wirklich? Wohin denn?“
„Wissen wir noch ni-“ „Kino!“, entschied ich spontan und unterbrach dabei Louis, der mich kurz ansah und dann mit einem Nicken meinen Vorschlag akzeptierte.
„Da fahrt ihr jetzt schon?“, fragte Liam erstaunt.
„Ja, wir essen auswärts und mal schauen was wir sonst noch so machen!“
„Okay…“, sagte Liam langsam. „Aber bleibt nicht zu lange weg, morgen beginnt wieder ne anstrengende Woche!“ Mit diesen Worten schleifte er Niall mit sich aus der Küche und wenig später hörte man das Zufallen der Wohnungstür.
„Essen und Kino also?“, fragte Louis nochmal. „Wenn du willst.“, fragte ich, doch es war eher eine Aussage, da ich ehrlich gesagt damit rechnete, dass er den Vorschlag annahm.
Er nickte und wir gingen kurz ins Zimmer um uns umzuziehen, dann saßen wir auch schon startbereit in Louis‘ Auto.
„Also, wo fahren wir als erstes hin?“, fragte Louis bevor er losfuhr.
Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. „Für Mittagessen ist es jetzt noch zu früh!“
„Also einfach ein wenig Schaufenster bummeln?“, seufzte er und startete, steuerte Richtung Hauptplatz in der Nähe, wo es viele Läden gab.
Wir parkten ein wenig abseits und schlenderten dann durch die Straßen.
„Weißt du, so schlecht ist das neue Management ja gar nicht…“, murmelte Louis, nachdem wir schon ein Weilchen gingen.
„Was? Wie meinst du das?“
„Naja, dadurch kamen wir doch auf das hier. Und jetzt machen wir viel mehr zusammen.“, er grinste mich an.
Automatisch wurde mir viel wärmer und ein kleiner Schauer lief über meinen Rücken. Wow, hatte er gerade echt gesagt, unser verdammtes Management sei ganz gut, weil wir, mehr oder weniger dadurch, mehr miteinander machten? Wie süß!
Sofort fühlte ich mich total glücklich und nickte eifrig. „Wenn man es so sieht ist das Management  wirklich nicht so schlecht!“
„Ich bin echt gespannt wie sich das alles noch entwickelt, wenn wir so weitermachen, die Fans, die Jungs,…“
„Stimmt, aber lass uns ein paar Sachen klären: Was sagen wir zum Beispiel bei Interviews?“, fragte ich.
„Zugeben würde ich es nicht, das verdirbt den ganzen Spaß. Und immerhin ist es ja nicht 100% wahr!“, lachte er, was meine gute Laune ein klein wenig dämpfte.
Was war denn? Was hatte ich mir erwartet, ich habe es selbst vorgeschlagen, habe ich geglaubt, weil wir so taten wäre es echt?
Nein, hast du nicht Harry.
„Wir müssen aber viele Andeutungen machen, die Fans können dann gerne darüber rätseln!“, setzte er schmunzelnd fort.
„Stimmt, das ist gut. Es sollen uns ja öfter die Leute sehen, und wir wollen die Jungs reinlegen, aber wie weit wollen wir gehen?“, fragte ich zögerlich.
Kurz sah er mich mit großen Augen an, darüber hatte er sich wohl auch noch keine Gedanken gemacht.
Die Situation war irgendwie unangenehm, Louis sah grübelnd gerade aus, und mir erschienen plötzlich die Schaufenster, die an uns vorbeizogen ganz interessant.
 „Ich… Keine Ahnung, gute Frage. Vielleicht Händchen halten und umarmen, das könnte auch genauso freundschaftlich sein. Eventuell Küsschen auf die Wange, aber weiter nicht?“
Es war eine Aussage, eine Feststellung, eine Grenze, wie weit wir gehen würden. Doch beim letzten Part hob er seine Stimme ein wenig, und ließ es teils wie eine Frage klingen.
Angestrengt betrachtete ich den Boden, ich traute mich nicht ihn anzusehen, obwohl ich seinen Blick auf mir spürte.
Warum betonte er es wie eine Frage? Wollte er meine Meinung wissen? Er brauchte sie doch gar nicht, ist es nicht selbstverständlich, das beste Freunde nach Küsschen auf die Wange nicht mehr weiter gehen?
Ganz ehrlich, ich würde gerne weiter gehen, und das jetzt nicht nur wegen der Publicity.
Aber das konnte ich ihm natürlich nicht sagen.
„Stimmt, weiter nicht. Wir sind ja eben nur Freunde. Und wenn es solche Fotos gäbe, könnten wir es genauso in einem Interview zugeben.“, antwortete ich schließlich.
An einem kleinen Stand kauften wir etwas zu Essen und setzten uns dann in der Mitte des Hauptplatzes auf den steinernen Rand des großen Springbrunnens.
„Liam hat uns gestern fast darauf angesprochen.“, bemerkte ich amüsiert.
„Aber nur fast. Zayn ist auch jedes Mal kurz davor.“
„Aber nur kurz davor!“, spottete ich ihn nach. Wir lachten kurz, es war einfach wieder einer dieser schönen Momente zwischen besten Freunden, wo man einfach froh war, den anderen zu haben. Zumindest ich.
Einen Moment sahen wir uns an, starrten uns von Sekunde zu Sekunde tiefer in die Augen. Er hypnotisierte mich schon fast mit seinem Blick.
Wie gerne ich mich jetzt nach vorbeugen würde um ihn zu küssen, aber ich konnte nicht.
Wenn uns jemand sehen würde?
Und was würde er bitte davon halten?
Ja, was würde er eigentlich davon halten?
Immerhin, was taten wir da gerade?!
Ich kehrte aus meiner Gedankenwelt zurück in die Gegenwart, wir starrten uns immer noch an. Ein Lächeln zuckte über Louis Lippen, mit seinen Augen musterte er mein Gesicht.
Und ganz plötzlich beugte er sich, schnell aber bestimmt, zu mir vor.

Leute, ihr haltet mich vom französisch lernen ab \(*-*)/ (Weiß nicht ganz ob das positiv oder negativ ist xD )
Jaaap. Eigentlich sollten sie in dem Kapitel doch EINFACH NUR INS KINO GEHEN!!
Aber irgendwie zog sich alles in die Länge und jaaa...  Also mach ich so Part 1 & 2 :)
Ich werde in Zukunft Kapitel widmen, an Leute die nette Kommentare schreiben oder irgendwelche guten Ideen haben, was ich einbauen könnte und so :)
Wow, schon 10. Kapitel, Jubilääääum :D
Lg, NesNes <3

Love Your Little Things - Larry Stylinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt