5. Kapitel // Tired?

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5. Kapitel // Tired?
Harry

Wir stiegen aus dem Taxi aus und begaben und durch eine Hintertür ins Studio. Dank unseren Managern, die so viel Werbung gemacht hatten, wimmelte es vor dem Gebäude nur so vor verrückten Fans, Paparazzos und was weiß ich noch.

Die Stylisten stürzten sich sofort auf uns, überdeckten Augenringe und jegliche andere Anzeichen darauf, wie müde wir eigentlich waren.

Danach bat uns Charlie, die Moderatorin, zu sich.
Wir quetschten uns zu fünft auf eine, wie immer viel zu kleine, Ledercouch und Charlie ließ sich schräg gegenüber auf einen großen Ledersessel nieder.

Die Kameras wurden aufgebaut, Licht richtig eingestellt und die letzten technischen Checks gemacht und dann ertönte auch schon die Erkennungsmelodie von Charlies Show.

Im Publikum saßen verschiedenste Leute, Fans mit Schildern, alte Omas, die sich von Talkshows dieser Art ernähren, obwohl sie die Leute dort nicht mal kannten, und Paparazzos mit Mikros und Kameras, die gierig darauf warteten, am Ende der Show Fragen stellen zu dürfen.

Am Anfang kamen die üblichen  0815 Fragen, wie es uns geht und so.

‚Ach… Mir geht’s scheiße, ich bin müde, mir tut alles weh, aber ich werde, obwohl ich eigentlich Urlaub hätte, gezwungen, mit einem strahlenden Lächeln hier zu sitzen! ‘

„Toll, es ist schön wiedermal in London zu sein!“, antwortete ich laut und glücklich in das Mikrofon vor meiner Nase.

Charlie strahlte.
„Klar, wieder mal zu Hause und man kann Zeit mir der Familie verbringen!“

Automatisch huschte mein Blick zu Niall, auch die anderen sahen ihn an, worauf Charlie ihm sofort das Mikro hinhielt.

„Naja…“, begann Niall zögerlich, er war sichtlich überfordert, da wir nichts in der Art besprochen hatten. „Also… zur Zeit nicht, es ist etwas stressig mit dem neuen Management…“

Niall!!

„…weil wir viele Meetings und Besprechungen haben, weil ja viel neu ist! Und eben auch viele Interviews!“, schnell setze er ein großes Lächeln auf, damit jeder sah, dass er das nicht negativ meinte. Wenn sie nur wüssten.

Charlie merkte die Anspannung und ließ von Niall ab, ohne weiter nachzuhaken.

„Genau, Stichwort neues Management. Wie ist es? Ist viel anders? Wie sind die Manager? Erzählt doch ein bisschen!“

Liam beugte sich schnell nach vorne um zu antworten, bevor Charlie sich an jemanden anderen wenden konnte.
Er konnte einfach am besten Fragen für den Interviewer detailliert genug und am ehesten wahrheitsgetreu beantworten, ohne sich zu verplappern.

„Also bis auf neue Manager ist nichts anders, Mr. Long und Ms. Corner sind ernst und sehr bei der Sache, man kann gut mit ihnen arbeiten!“

Innerlich atmete ich erleichtert auf.
Es folgten noch ein paar Fragen zu speziellen Zielen und Vorsätzen, danach nebensächliche Dinge zu unseren letzten Songs und Musik Videos.

Die letzten paar Minuten hatten schließlich Reporter aus dem Publikum noch die Möglichkeit, uns etwas zu fragen.
Die meisten waren irgendwelche Spinner, die uns über die verrücktesten Gerüchte ausfragten.

Irgendwann kam eine junge Interviewerin der ersten Reihe dran.
„Damit wir auf dem neusten Stand sind, wie läuft’s bei euch so in Beziehungen?“

„Ich bin noch immer glücklich mit Perrie…“, begann Zayn.

„Und der Rest ist glücklich Single!“, vervollständigte ich.
Doch dann stellte sie noch eine Frage, mit der eigentlich keiner gerechnet hatte. „Aber ihr seid doch alle hetero, oder wissen wir da etwas nicht?“

Wow, das war was Neues. Ein Murmeln ging durch die Zuschauer.
Ganz normal wirken, nicht auffallen. Das war wohl der Gedanke von uns allen, während wir bejahten, dass wir hetero sind.

Nicht das jemand von uns schwul wäre, aber jeder weiß doch, wie schnell die Fans jede Geste von interpretieren.

Diese ‚hetero‘-Fragen hatten einen älteren Typen etwas weiter hinten wohl auf eine Idee gebracht, den plötzlich hob er seine Hand und kam nach vorne.

„Gut, noch eine letzte Frage an die Jungs, dann ist die Show auch schon zu Ende!“, verkündete Charlie und überreichte dem Mann ein Mikrofon.

„Wenn Sie eine Beziehung mit einem ihrer Bandkollegen eingehen müssten, welcher wäre es?“
Kurz huschte mein Blick zu meinem besten Freund. Ja, wahrscheinlich wäre er es.
„Ich denke Niall, mit seinem blonden Haar ähnelt er Perrie am ehesten!“, begann Zayn und ein ‚Awwww‘ kam von den weiblichen Zuschauern.

„Niall, wenn würdest du nehmen?“, fragte Charlie. „Hm… Ich muss für Zayn nichts erwidern, da ich nur eine männliche Perrie bin, ich nehme Liam!“

„Da muss ich dich enttäuschen, ich wähle wiederrum Zayn, weil er neben mir der Einzige ist, der unsere Wohnung nicht aussehen lässt wie ein explodiertes Atomkraftwerk!“, lachte Liam.

„Ich störe mal eure komplizierte Dreiecksbeziehung nicht und nehme Harry!“, entschied sich Louis.

„Tja, dann bleibt mir wohl nur eine Wahl, ich nehme Louis!“, lachte ich, Louis nahm mein Gesicht mit beiden Händen und drückte mir ein Küsschen auf die Wange. Rein freundschaftlich natürlich, egal was die Fans denken.

„Danke!“, verabschiedete sich der Typ und ging zurück, er schüttelte den Kopf und ich hörte ihn ‚Larry Stylinson‘ murmeln. Was meinte er damit?

Endlich zu Hause, bereits gegen späten Nachmittag, legte ich mich hin und schlief gleich ein.

Um 7 Uhr abends wachte ich wieder auf, und da ich heute außer einem kleinen Frühstück noch keine Gelegenheit hatte zu essen, knurrte mein Magen jetzt kräftig.

Ich ging in die Küche, wo ich Niall traf, er aß einen Teller Spaghetti.

„Niall, du hast gekocht?“, fragte ich, erfreut nun selbst nichts mehr machen zu müssen.
Ich wollte die Hand zu einem Highfive heben, ließ sie aber schnell sinken, da ein stechender Schmerz meine Hand durchzuckte.

„Muskelkater?“, fragte Niall wissend. Ich nickte.
„Du auch?“ Er nickte.

Auf meinem Weg zum Herd merkte ich, wie auch jeder andere Körperteil nur so vor sich hin schmerzte.
Ich setze mich mit einem Teller Spaghetti zu Niall, schweigend aßen wir auf und begaben uns ins Wohnzimmer.

Wir sahen fern bis 11, und da wir planlos waren, was uns morgen erwartete, beschlossen wir, uns schlafen zu legen.

Jedoch kein bisschen müde, da ich gerade erst am Nachmittag ein paar Stunden Schlaf hatte, wälzte ich mich nur, für was sich anfühlte wie Stunden, wach im Bett herum und brachte kein Auge zu.

Also stand ich wieder auf und ging ins Wohnzimmer, wenn ich fernsah fiel es mir oft leichter einzuschlafen und es war meine letzte Option.

Im Wohnzimmer wurde ich bereits vom flackernden Licht des Fernsehers gegen die in Dunkelheit gehüllten Wände empfangen, Niall und Liams verschlafene Gesichter mit jedoch wissenden Ausdrücken blickten mir entgegen.

Ich ließ mich auf der zweiten Couch nieder und sah was auch immer lief, bis der Schlaf mich doch langsam einholte.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, musste ich dringend aufs Klo.
Schnell wollte ich aufspringen, doch Nialls halber Körper war auf mir platziert.

Ich kämpfte mich hoch und warf ihn dabei fast vom Sofa, er verzog im Schlaf sein Gesicht, zeigte aber keine weiteren Anzeichen aufzuwachen.

Als ich schließlich auf meinen Beinen stand, begrüßte mich jedoch ein kräftiges Ziehen.
"Ah.", zischte ich wegen dem Schmerz auf, der Muskelkater war über Nacht nochmal etwas schlimmer geworden und war nun wirklich einer der schlimmsten Sorte.

Von dem ständigen Ziehen war mein Tempo auf dem Weg zum Bad deutlich beeinträchtigt.

Hinter mir erklang ein Murren von Niall, ein dumpfer Knall und ein leichter Aufschrei. Über die Schulter blickend - sogar in meinem Hals war das Ziehen etwas spürbar - erkannte ich, dass er sich wohl im Schlaf unpassend gedreht hatte und dabei vom Sofa gefallen war.

Ich beschleunigte meine Schritte, soweit es der Muskelkater zuließ, den mit einem müden, wütenden Niall und generell Niall am Morgen war nicht zu spaßen.

Nachdem ich aus dem Bad kam hörte ich Louis an der Tür mit jemandem reden. Langsam kam ich näher und blickte über Louis‘ Schulter.

„Oh Gott“, entkam es mir.

„Ach Nein!“, winkte er ab. „Es ist nur Leeroy!“

Wäre da nicht die Tatsache, dass mir alles weh tat und Leeroy, keine Ahnung wie früh am Morgen, in einem knallpinken Trainingsanzug vor unserer Tür stand, hätte ich jetzt sicher lauthals mit Louis über diesen schlechten Witz gelacht.

Doch keiner verzog eine Miene.

„Bitte sag nicht, dass du uns für irgendwelche Übungen holst.“, jammerte ich.

„Nein, heute macht ihr mit Leeroy keine Übungen!“

Erleichtert seufzte ich auf, doch schon redete er weider und zerstörte das Ganze.

„Heute geht ihr mit Leeroy in den Park Laufen!“

Merkt man, dass ich Zerrie shippe?? xD
Vielleicht ein bisschen ._.
Ich wäre sehr froh über Kommentare :3 .________.

Love Your Little Things - Larry Stylinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt