19. Kapitel // Little Talks
Harry
Seit auch die Jungs davon wissen, und das letzte Interview ein großes Thema war, wurden unsere Interviews immer verrückter.
Larry wurde verrückter. Larry wurde perverser.
Ein gutes Beispiel dazu war dieses Mario Kart Interview, wo wir in dämlichen roten Anzügen herumhockten und dann interviewet wurden, für die Werbung eben.
Plötzlich kam eine Frage, von der ich zuerst dachte, es ginge um Larry. Im Endeffekt handelte die Antwort ja auch teilweise von Larry, nicht direkt, aber man konnte es sich denken.
„Louis und Harry, ihr habt ja eine besondere Beziehung habe ich gehört? Zum Beispiel, wenn ihr Spiele spielt wie Mario Kart, wer ist da vorne und wer ist hinten?“
Ich konnte Louis‘ Grinsen praktisch riechen, er hatte immer recht schmutzige Gedanken, aber im Moment war er, denke ich, nicht der Einzige, der so dachte.
„Ich und Louis, wer vorne ist und wer hinten?“, grinste ich und Louis drehte sich kurz zu mir.
„Also… manchmal bin ich vorne und manchmal-“, erklärte er und ich setzte fort.
„…Manchmal wird er müde, ihr wisst schon, dann gehe ich nach hinten und, naja… schuppse ihn nach vorne.“
Mir stieg die Röte in die Wangen, es war so verdammt zweideutig. Die anderen Jungs starrten uns mit einem riesigen Grinsen abwechselnd an.
„Stimmt, wir wechseln ab, mal bin ich vorne, und mal er, kommt darauf an. Manchmal soll er… eben machen, was er denkt und… geht vor.“
Langsam konnten auch die Jungs es nicht mehr zurückhalten, Niall begann laut zu lachen und Zayn setzte seinen Helm auf, um sein Gelächter zu verbergen. Sogar Liam, der noch immer gegen die ganze Larry Idee war, musste sich anstrengen nicht zu lachen.
Vielleicht hat es daran gelegen, dass uns das Team vom Interview gratis Red Bull zur Verfügung gestellt hatte, das wir währenddessen ständig tranken.
Vielleicht waren wir deshalb etwas ‚überdreht‘ oder sowas in der Art.
Aber zugegeben war die Frage auch ziemlich komisch gestellt und diese Zweideutigkeit ließ sich eben nicht vermeiden, was aber auch nicht unbedingt unsere Absicht war.
Natürlich sind die Fans nach dem Interview total durchgedreht; ich denke Twitter, Instagram und Tumblr waren voll davon.
Doch auch danach dachten wir nicht wirklich daran uns irgendwie zurückzuhalten.
Wir hatten ein Interview für ein Magazin, und keine Ahnung woran es lag, aber wir waren wieder alle total überdreht.
Durch die Tür kamen wir praktisch reingetanzt und wir begrüßten die beiden Mädels echt überschwänglich.
Wie bei jedem Interview starteten sie mit dem typischen ‚Wie geht es euch‘ und so. Danach fragten sie, was wir gestern gemacht haben.
Die anderen Jungs schienen wohl kurz zu überlegen, doch Louis, der am anderen Ende des Sofas saß, hatte schnell eine Antwort.
„Ich versuchte zu laufen.“, rief er, als wäre es das Normalste der Welt. Die anderen begannen laut zu lachen, und auch ich lächelte ihm kurz zu.
Bis ich realisierte was er damit meinte.
Schnell sah ich wieder zu ihm, meine Augen weit aufgerissen und generell mein Gesichtsausdruck ziemlich geschockt.
Louis sah nur mit einem selbstgefälligem Grinsen in die Gegend und sein Blick sagte so viel wie ‚Jetzt lasst euch mal schön was einfallen, Jungs‘.
Auf die verwirrten Gesichter der beiden Interviewerinnen stotterten Liam und Zayn irgendeine Erklärung, dass ich seinen Fuß verletzt hätte oder so.
Klar, wenn man es so nahm wie Louis es meinte, war ja auch prinzipiell ich Schuld.
Louis behielt dabei die ganze Zeit über sein amüsiertes, für ihn typisches Grinsen.
Die ganze Sache war, nun wo auch die anderen davon wussten, wirklich lustig, bis zu dem einen Tag, wo Liam ernst in unser Zimmer kam.
„Jungs macht euch fertig, es gibt ein Meeting.“
„Und was ist mit dir?“, fragte Louis und deutete auf ihn, der selbst noch eine verknitterte Jogginghose und einen alten Pulli trug.
„Naja… das Meeting ist nur für euch beide.“, murmelte er zögerlich.
„Was?!“, riefen wir beide gleichzeitig.
„Ich wusste ja, dass das noch irgendwann kommen würde. Ich hab’s euch gesagt.“, meinte er und seufzte kurz, bevor er die Tür wieder schloss.
Schweigend saßen wir im Van und fuhren zum Studio.
Hatten wir übertrieben? Hatten wir so große Scheiße gebaut, dass sie uns sogar ohne die anderen sprechen wollten?
Würden sie uns bestrafen, oder aus der Band werfen?! Aber das konnte ich mir nicht vorstellen, sie hätten uns vorgewarnt.
Vielleicht wollten sie einfach nur wissen, wie es wirklich zwischen uns stand? Denn außer den Jungs wusste das ja keiner so richtig.
Und Manchmal stand ich auch auf der Leitung, oft konnte man, wenn wir so zärtlich miteinander umgingen, wirklich denken, dass mehr zwischen uns war als nur Freundschaft.
Von meiner Seite aus bestimmt, worüber ich mir noch ernsthaft Sorgen machen musste, doch jetzt wollte ich nicht darüber nachdenken, und sollte mich auf das Meeting konzentrieren.
„Harry, was sagen wir, wenn sie fragen, ob wir zusammen sind?“, brach Louis endlich die unangenehme Stille.
„Ich weiß nicht. ‚Nein‘, denke ich, oder?“
„Wird wohl besser sein.“, meinte er und nickte nachdenklich.
Wir kamen an und stiegen aus, nervös rieb ich meine Hände aneinander.
„Komm Harry, es wird schon nichts Schlimmes sein.“, meinte Lou aufmunternd. Er nahm meine Hand und drückte sie sanft, was mich sofort beruhigte.
Er zog mich mit sich in das Gebäude und wir stiegen die Treppe zum Meetings Raum hoch. Im Vorraum wartete schon Marcel, der uns gleich hineinbat. Dass er hier war schenkte mir auch etwas Beruhigung, seine Gesichtszüge waren relativ neutral und er versuchte uns aufmunternd zuzulächeln.
Wir setzten uns nebeneinander hin, mir fiel auf dass er immer noch meine Hand hielt. Vielleicht sollte ich sie loslassen, denn wenn es darum ging was wir dachten, und das tat es bestimmt, wäre es vielleicht nicht ganz so optimal, doch es gab mir so ein warmes, angenehmes Gefühl.
Mr. Long und Miss Corner kamen herein. Mit eiskalter Miene ließen sie sich uns gegenüber nieder und starrten uns ausdruckslos an. Aus ihren Gesichtern konnte man nichts deuten, was aber nichts Neues war.
„Also, fangen wir doch gleich an. Erklärt uns doch mal, was genau Larry Stylinson ist??“, fragte er, und mir lief ein kalte Schauer über den Rücken. Die Art wie er es betonte, die Weise wie er uns ansah. In was waren wir hier nur reingeraten.
„Also das… das ist ein Name für unsere Bromance.“, erklärte Louis, nachdem er den Kloß in seinem Hals hinuntergeschluckt hatte.
„Bromance? Oder doch eine ‚Romance‘?“, hackte Miss Corner nach.
„B-Bromance. Nur Bromance.“, erklärte ich leise.
„Dann müssen wir euch leider mitteilen, dass die Fans dieses ‚Larry Stylinson‘ als weit mehr sehen, als nur eine Bromance. Könnt ihr uns erklären, wie sie darauf kommen?“, fragte Miss Corner, ihre Stimme war sehr ruhig, doch genau das beunruhigte mich. Die Art wie sie immer das Romance und Bromance langzog und betonte, wie sie ruhig sprach und fragte. Ich kam mir vor wie in einem Verhör, wo jede Frage hinterhältig und verhängnisvoll gestellt wird, wo du vorsichtig und gut überlegt antworten musst, weil jedes falsche Wort dein Urteil bedeutet.
„Naja, wir sind beste Freunde, und machen eben viel gemeinsam.“, erklärte Louis langsam.
„Wie nur beste Freunde wirkt ihr aber nicht. Gehört zum ‚beste Freunde sein‘ denn auch Händchen halten, ständiges neben einander sitzen und diese Blicke?“, fragte sie, während sie das Letzte fast schon angewidert aussprach.
„W-wir stehen uns eben s-sehr nahe.“, stotterte ich, von dem Ganzen total unter Druck gesetzt.
„Egal wie nahe ihr euch als Freunde steht, so kann das nicht weitergehen. Ihr seid eine berühmte Band, begehrte Jungs, eure Fans sind hauptsächlich Mädchen.“
„Aber Zayn ist doch auch vergeben!“, beschwerte ich mich, verwundert, dass ich plötzlich den Mut dazu hatte, sie derart zu unterbrechen.
„Bei Zayn ist das aber etwas anders als bei euch.“
„Aber wir sind doch nicht mal zusammen.“, warf Louis ein.
„Trotzdem, die Gerüchte schaden eurem Image und auch dem Management. Sie müssen aufhören, also solltet ihr euch bei Interviews möglichst weit auseinander setzen, und euch nicht ständig ansehen. Außerdem ist es auch untersagt, so oft in der Freizeit gemeinsame Aktivitäten in der Öffentlichkeit zu machen. Ihr könnt als ganze Band unterwegs sein, aber zu zweit nicht. Falls sich die Lage nicht bessert, oder sich verschlechtert, wird es Konsequenzen geben.“
Wir beide zogen scharf die Luft ein, keiner von uns wusste, was er darauf sagen sollte.
Erst jetzt fiel mir auf, dass Marcel gar nicht hier drinnen war. Er hatte uns hineingebeten, aber dann war er verschwunden.
Wie geheim war das hier? Zu wie vielen Verboten waren sie dem Vertrag nach denn wirklich befugt?
Ich seufzte, wie hatte das nur angefangen?
Ein harmloser Scherz, von dem man nie so einen Effekt erwartet hätte. Nicht das Ergebnis, dass uns jetzt gemeinsames Zeit verbringen verboten wird. Zeit als beste Freunde.
Interviews nicht neben ihm waren nur halb so lustig, und Unternehmungen außerhalb der Wohnung sind auch immer totaler Spaß.
Generell alles was wir gemeinsam machen, ich liebe jede Sekunde die wir gemeinsam verbringen. Ich liebe ja generell ihn.
Auch wenn wir noch nicht begonnen haben ihren Befehlen Folge zu leisten, vermisste ich ihn jetzt schon.
„Ist das klar?“, fragte Mr. Long streng.
Wir nickten nur bedrückt, beide den Blick auf den Boden gerichtet.
„Gut, dann sehen wir uns morgen am Nachmittag, bei dem Meeting mit der ganzen Band. Ihr könnt jetzt gehen, ich hoffe wir haben uns verstanden.“
Betrübt verließen wir den Raum.
„Haz, können wir reden?“, fragte Louis ruhig, nachdem wir noch immer schweigend das Studio verlassen hatten.
„Klar, aber setzen wir uns dazu irgendwo hin.“, murmelte ich.
Er nickte und ein paar Minuten und Straßenecken später saßen wir in einem kleinem Café, in dem relativ wenig los war.
„Was kann ich euch bringen?“, fragte eine Bedienung, die ein Namensschild mit der Aufschrift Nancy trug.
„Zwei Kaffee, bitte.“, bestellte Louis; Nancy nickte und verschwand.
„Also…“, begann Louis zögerlich.
„Es tut mir so leid. Wenn ich gewusst hätte, dass das irgendwann dabei herauskommt, hätte ich es nie vorgeschlagen!“, ratterte ich niedergeschlagen los.
„Hey, du kannst gar nichts dafür! Immerhin habe ich mitgemacht, und eigentlich müssten wir feiern! War das den nicht genau das, was wir mit dem Ganzen erreichen wollten? Sie sagten, es schadet dem Image und dem Management.“
Einen Moment hielt ich inne und überlegte, daran hatte ich noch gar nicht gedacht.
„Stimmt. Aber trotzdem… müssen wir uns jetzt wirklich voneinander fern halten?“, fragte ich traurig.
„Sie können uns das doch nicht verbieten, oder? Wir sind immerhin beste Freunde! Und was soll es für Konsequenzen geben? Falls sie uns wirklich aus der Band werfen, müssen sie und doch nochmal vorwarnen. Außerdem denke ich nicht dass sie das machen, aber wir haben nichts Ernstes zu befürchten, denke ich.“, sagte er und schenkte mir ein warmes Lächeln und mich aufzumuntern.
„Ich geh mal schnell aufs Klo.“, meinte er und erhob sich, verschwand Richtung Toiletten.
Irgendwie machte mich was er gesagt hatte glücklich. Trotz dieser Warnung, die wir etwas ernster nehmen sollten als er meinte, wollte er trotzdem mit mir weiterhin etwas unternehmen.
Immerhin beste Freunde.
Ach Lou, wenn du nur wüsstest, wie gerne ich das wäre, was uns das Management verbietet.
Auch wenn er nur ein paar Sekunden weg ist, vermisse ich schon seine Gegenwart, und die Wärme die er ausstrahlt.
Alleine sein Blick, sein Lächeln, oder seine Stimme lassen mich besser fühlen.
„Denkst du gerade an ihn?“, riss mich die Stimme der Bedienung, die gerade unsere Bestellung auf den Tisch stellte, aus den Gedanken.
„Was?“, fragte ich verwirrt und sah zu dieser Nancy auf.
„Ob du an ihn denkst. Du schienst in Gedanken und hast die Tischplatte so verliebt angestarrt.“, sagte sie mit einem netten Lächeln, und auch wenn sie mich so direkt auf private Sachen ansprach, wirkte sie mir sympathisch. Vielleicht brauchte ich einfach langsam jemanden zum Reden.
„Ähm… ja.“, gab ich zu und musste grinsen, während sich meine Wangen wahrscheinlich rot färbten.
„Er bedeutet dir viel, oder? Man sieht es irgendwie an deinen Blicken.“, meinte sie und ich riss meine Augen auf.
„Merkt man es etwa?!“, fragte ich schnell.
„Vielleicht ein kleines Bisschen, aber ich habe ein Gespür für sowas. Und immerhin hat er den gleichen Blick.“
„Wirklich? Ich denke er sieht mich ganz normal an. Und auch wenn, ich denke nicht, dass er so fühlt wie ich.“, murmelte ich und rührte betrübt in meiner Tasse herum.
„Findest du? Auf mich wirkt das ziemlich anders, und wie gesagt, ich habe ein Gespür für so etwas.“, meinte sie mit einem Zwinkern und ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen.
„Aber…“
„Nichts aber, es ist noch nichts verloren. Gib ihn auf keinen Fall auf, denn ihr wärt ein wirklich süßes Paar! Ich denke er fühlt mehr für dich als du glaubst und er selbst weiß. Du musst ihm das nur klar machen, du musst… um ihn kämpfen!“, sagte sie und lächelte mich ermutigend an.
„Danke Nancy, du warst wirklich eine große Hilfe, wirklich. Und das werde ich auf jeden Fall.“, antwortete ich und erwiderte ihr Lächeln.
Ja das werde ich, ich werde um ihn kämpfen.
A/N: Hey, hier der 2. Teil :)
Hier hat auch noch LouisHime ihre Gastrolle als Nancy! ;)
Auf jeden Fall FROHE WEIHNACHTEN nachträglich <3
Was habt ihr so bekommen?
Ich Midnight Memories und This is us (wenn er dann bei uns erhältlich ist) und mehr 1D Zeug :D
Diese beiden bzw dieses Specialkapitel war jetzt so ziemlich ein Filler, ich zöger nicht mehr länger rum.
Es startet dann bald die Tour und so weiter :)
Ideen für was auch immer, Larry, Liann, Dinge auf der Tour, alles willkommen, in die Kommis :D
Danke für 15 Kommis beim letzten Kapitel (vorvorletztes eigentlich, das 17. eben) und natürlich die Votes *-*
Und 4K Reads :D
2 Gastrollen hab ich noch nicht eingebaut, sorry :( Die kommen in den nächsten Kapiteln noch vor ;)
Okay, ich hör auf zu labern, falls ihr bis hier gelesen habt und ein Kommentar schreibt, macht doch am Ende ein #larryisreal, einfach aus reinem Interesse (ob ich mir das uninteressante Gerede nicht sparen sollte)
Hoffentlich war das Specialkapitel (oder die beiden Specialkapitel) lang genug und auch ausreichend specialhaft :)
Nun aber wirklich Schluss, verdammt xD
Bb, Lg, NesNes <3
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Love Your Little Things - Larry Stylinson FF
FanfictionDas neue Management geht der 5-köpfigen Boyband One Direction echt auf die Nerven. Also lassen die besten Freunde Louis und Harry mit vielen taktischen Andeutungen die Fans glauben, sie wären ein Paar, was ihren Managern viel Ärger bringt. 'Larry St...