27. Kapitel // Jealous
Harry
Louis und Eleanor waren also nicht zusammen und sind es auch nie gewesen.
Seit er mir das erzählt hatte, war ich dauerhaft gut gelaunt und konnte kaum aufhören zu grinsen.
Dabei musste ich mich jedoch immer wieder daran erinnern, dass es eigentlich gar keinen Unterschied zu vorhin machte:
Ich habe und hatte so und so keine Chance bei ihm.
Langsam musste ich mir auch wirklich überlegen, wie das alles weitergehen sollte. Auch wenn es nicht Eleanor ist, wird er irgendwann eine Freundin finden, sie heiraten und eine Familie gründen.
Und keine Ahnung wie lange die Band währenddessen noch steht und wir miteinander zu tun haben, geschweige denn wie lange meine Gefühle weiterhin anhalten.
Außerdem wurde es mit der Zeit immer riskanter, durch meine vielen Emotionen nicht alles zu verraten.
Alleine als er sagte, dass er Single ist.
Wenn ich zurück denke frage ich mich oft: Bin ich wirklich jubelnd aufgesprungen?!
Und Louis schöpfte noch immer keinen Verdacht dabei?
Ich hatte die Optionen alles aufs Spiel zu setzten und es ihm zu sagen, oder ich würde die versuchen die Gefühle zu ignorieren, bis sie aufhören. Wir würden weiterhin beste Freunde bleiben und alle wären glücklich.
Klar war die zweite Variante aufwendiger, und würde verdammt lange dauern, aber das Ergebnis, dass ich dann hätte, gefiel mir eindeutig besser.
Nachdem Louis bei mir war wollte er gleich noch den Jungs von allem erzählen, also machten wir uns auf den Weg nach oben.
Ich saß also auf dem Teppich von Liams Zimmer, wo wir die drei Jungs zusammen getrommelt hatten, und lauschte Louis Erzählung.
Zwar hatte ich die ganze Geschichte schon gehört, aber seine Stimme war so beruhigend, und außerdem war der Inhalt seiner Story auch nicht unbedingt schlecht.
Der Gedanke, wie begeistert er erzählte, keine Beziehung mit Eleanor zu führen, ließ mich zufrieden lächeln.
Sie war auch mir von Anfang an nicht sympathisch gewesen, was aber vielleicht einfach daran lag, dass sie Louis‘ Freundin war.
Jedenfalls blieben meine Gedanken wieder an seinem Tattoo hängen, dass ich vorhin entdeckt hatte.
Was sollte eine Teetasse?!
Wir Jungs hatten ja oft irgendwelche verrückten Tattoos, hinter welchen aber logische Erklärungen steckten.
Doch bei diesem Tattoo fing ich wirklich an zu zweifeln, ich nahm mir vor ihn nachher noch einmal zu fragen, und hoffte, dass es keiner dieser ‘geheimen‘ Tattoos war, dessen Bedeutung wir uns ausnahmsweise verschwiegen.
Erst als Niall mit Louis reden wollte und die beiden im Bad verschwanden, kehrte ich zurück in die Realität.
Was wollte Niall von ihm?
War es so wichtig und geheim, dass sie von uns weggehen mussten?
Liam und Zayn hatten den Fernseher angemacht, saßen auf der Couch und plauderten etwas.
Ich saß vor ihnen am Teppich, und für sie schien es wohl so, als würde ich fernsehen.
Aber eigentlich schielte ich die ganze Zeit nur zur Badezimmertüre und zählte die Sekunden, bis Niall und Louis zurückkehren würden.
Wären die beiden hinter mir nicht hier, würde ich nun sicher mit dem Ohr an die Tür gepresst dort stehen, nur solange sie da saßen konnte ich es schlecht machen.
Es wäre auch so nicht unbedingt nett von mir zu lauschen, aber… Oh verdammt, wie eifersüchtig ich nur war!
Das mit dem ‘Gefühle ignorieren‘ erschien mir von Sekunde zu Sekunde unmöglicher.
Je länger die beiden dort drinnen redeten, desto mehr Theorien bildeten sich in meinem Kopf, was sein könnte.
Von den normalsten Themen, bis zu exotischen Haustieren, die sie versehentlich adoptiert hatten, als sie betrunken waren.
Natürlich blieb mir auch der Gedanke an eine geheime Affäre nicht aus.
Alleine die Vorstellung, dass die beiden vielleicht heimlich zusammen waren, unbemerkte Blicke und Berührungen austauschen, sich küssen, wenn keiner da ist, trieb mir Tränen in die Augen.
Ich schluckte und schüttelte meinen Kopf, auf so einen Mist kommt man wirklich nur, wenn man richtig eifersüchtig ist.
Und dieser Mist nimmt einen wirklich nur so mit, wenn’s einen wirklich heftig erwischt hat.
Schließlich wurde die Tür geöffnet, ein leicht deprimierter Louis kam gefolgt von einem ernsten, aber zu lächeln versuchenden Niall heraus.
Meine Neugierde war unfassbar groß, aber es käme echt komisch zu fragen.
Immerhin werden sie nicht extra weggegangen sein, um uns ohnehin davon zu erzählen.
Seufzend wendete ich mich dem Fernseher zu und versuchte mich auf die Serie zu konzentrieren, aus den Augenwinkeln sah ich, wie Louis und Niall sich noch auf die Couch setzten und ebenfalls fernsahen.
~*~
Die Konzerte in den nächsten Wochen verliefen weiterhin gut, das regnerische Wetter wurde kälter und hin und wieder fielen schon einige Schneeflocken.
Es hatte sich immer so ergeben, dass jeder von uns ein eigenes Zimmer bekam. Das war mir gerade recht, und so beschloss ich meinen Plan wirklich umzusetzen.
Ich redete also nicht unbedingt mehr als nötig mit Louis und unternahm mit ihm auch nicht mehr, als ich es mit den anderen Jungs tat. Bisher hatte er mich nicht darauf hingewiesen oder angesprochen, aber ich bemerkte die Blicke, die er mir zuwarf.
Vorerst waren sie immer verwirrt, er runzelte seine Stirn, manchmal schien er aber auch besorgt, weil er wohl dachte, dass es mir schlecht ging.
Aber mit den Tagen wurde seine Mimik trauriger und trüber, er schien oft in Gedanken und war ruhiger als sonst.
Er hatte noch nicht versucht mit mir ins Gespräch zu kommen, oder es hatte sich einfach noch nicht die Gelegenheit dazu ergeben.
Keine Ahnung ob er überhaupt eine Gelegenheit wollte, aber von mir aus konnte diese Gelegenheit ruhig noch etwas warten.
Ich wusste nämlich nicht, was ich sagen würde, und ob ich ihm widerstehen könnte.
Doch wie erwartet blieb die Lage nicht durchgehend so ‘entspannt‘ und schon bald darauf machte mir das Schicksal wieder einen Strich durch die Rechnung.
Statt einzelnen Zimmern für jeden, hatten wir ein großes Appartement gemeinsam. Zwar hatte dort jeder sein eigenes Zimmer, doch wenn man in diesem nicht die ganze Zeit blieb, lief man den anderen eben über den Weg.
Natürlich war das kein Problem für uns, einem seiner besten Freunde in einem gemeinsamen Appartement über den Weg zu laufen.
Das Problem, zumindest für mich, lag an der gefährlichen Wahrscheinlichkeit, seinem besten Freund, denn man heimlich liebt, zu begegnen, einen dieser Blicke bekommt, die einen schuldig fühlen lassen, oder gezwungen werden zu reden.
Jedenfalls wohnte Ann praktisch bei uns. Ihr Einzelzimmer war zwar circa zwei Stöcke unter uns, jedoch wurden sie und Liam immer unzertrennlicher.
Sie kochten, sahen fern, redeten, oder machten sonst was, abends blieben die beiden am längsten auf und fanden irgendwelche Beschäftigungen, und oft fragte ich mich, ob sie überhaupt noch in ihr Zimmer ging oder ohnehin schon hier übernachtete.
Die beiden verstanden sich super, und Liam musste langsam aufpassen, nicht in der sogenannten ‘Friend-Zone‘ zu landen.
Denn jeder von uns Jungs wusste, dass er mehr wollte, ich denke, dass auch Ann das wusste, nur wollte sie Liam schätzungsweise um sich kämpfen lassen.
Wie genau das zwischen den beiden nun lief interessierte mich aber auch nicht wirklich, und es störte mich auch nicht, dass Ann hier war.
Doch anscheinend sollte sich das ändern.
~*~
Die meiste Zeit verbrachte ich in meinem Zimmer, sah Videos von Konzerten an, oder Kommentare der Fans wie sie diese gefunden hatten.
Mein Zimmer verließ ich gelegentlich um etwas zu Essen zu holen, um ins Bad zu kommen, oder um zu unseren Konzerten zu fahren.
Ich wollte wirklich kein Risiko auf ein Treffen mit Louis eingehen.
Gelangweilt lehnte ich mich an die Theke der kleinen Küche, nippte an meinem Glas Orangensaft. Die Zeit im Hotel bis zu den Konzerten verging schleppend langsam und meist ereignislos.
Die Tür zwischen der Küche und dem Wohnzimmer war weit geöffnet, weshalb ich einen Blick hinein erhaschte. Louis saß alleine auf der Couch, sein Rücken zu mir gewendet und er schien Fußball anzusehen.
Von Fußball war ich noch nie so ein großer Fan, trotzdem begleitete ich Louis klarerweise zu fast all seinen Spielen und feuerte ihn an.
Meine Aufmerksamkeit lenkte Ann auf sich, die vom Flur kam und neugierig hinter Louis stehen blieb.
„Wer spielt dort?“, fragte sie und klang interessiert.
Louis lachte leise auf und schüttelte seinen Kopf. „Ich habe absolut keine Ahnung, aber was Besseres hab ich nicht zu tun.“
„Das kenn ich, aber Fußball geht immer, nicht?“, scherzte Ann und ließ sich langsam neben Louis auf dem Sofa sinken.
„Du magst Fußball?“, fragte er.
„Ich liebe Fußball! Mein Vater und ich gucken immer gemeinsam.“
„Wirklich? Und spielst du auch?“
„Klar, aber eben nur hobbymäßig, hin und wieder.“, lachte sie. „Aber ich würde alles dafür geben, in einem Verein spielen zu können, so wie du.“
Und nur wenige Sekunden später waren die beiden in eine angeregte Diskussion über Fußball, verschiedene Spiele und Mannschaften verwickelt.
Louis hatte in letzter Zeit immer etwas träge gewirkt, doch nun sah ich wieder etwas Freude in seinen Augen aufblitzen und sein Gesicht strahlte vor Begeisterung.
Sofort kroch die Eifersucht in mir hoch.
Fußball, das liegt nur am Thema. Er ist glücklich, dass er über Fußball reden kann.
Könnte er nicht mit mir darüber reden? Ich weiß, wie sehr er Fußball verehrt, hätte ich mich nicht langsam mal etwas damit auseinandersetzen können?
Klar, dass ich ihm nicht gut genug bin, nur etwas Wissen über die Sportart genügte einem und man hatte ihn doch schon eingenommen.
Aber was bildet sich Ann eigentlich ein? Ständig in unserer Wohnung als wäre es ihre eigene, isst ständig hier, sieht fern und alles.
Für was zahlt das Management ihr Zimmer? So oft wärmen wir uns mit ihr nun auch nicht auf!
Ich trank mein Glas in einem Zug leer und machte mich auf den Weg in mein Zimmer.
So geräuschlos wie möglich wollte ich hinter den beiden, die auf das Spiel fixiert waren, vorbei gehen, doch ich wurde bemerkt.
„Hey Harry, willst du nicht mit uns sehen? Ich glaub das Team da ist ganz in der Nähe deiner Heimat!“, meinte Ann und zeigte auf den Fernseher.
„Nein.“, schnauzte ich emotionslos und beschleunigte meine Schritte. Genervt ließ ich mich ins Bett fallen, wo ich gedankenverloren liegen blieb, bis Liam mich zum Essen rief.
~*~
Niall, Zayn und Louis saßen bereits am Tisch, Ann kam gerade zur Tür herein und schlenderte auf den Platz neben Louis zu.
Zumindest wirkte es auf mich so.
Unbewusst wurden meine Schritte schneller, ich holte Ann ein und stieß sie dabei, vielleicht etwas unsanft, mit meiner Schulter an.
Eigentlich wollte ich jeglichen Kontakt zu Louis vermeiden, aber lieber saß ich neben ihm als sie.
Etwas verwundert, vor allem weil ich mich nicht einmal entschuldigt hatte, setzte Ann sich auf einen anderen Platz und Liam brachte schon das Essen.
Er war wohl in Kochlaune gewesen, den vom Einkaufen hatte er Haufenweise Gemüse mitgenommen und daraus eine echt fabelhafte Spaghetti Soße gemacht. Sogar Parmesan hatte er gekauft.
Schweigend saßen alle am Tisch und waren in ihr – wirklich leckeres – Essen vertieft.
„Was haltet ihr von Training, morgen, circa um 5, vor dem Konzert?“, fragte Ann.
Niall nickte mit vollem Mund, Zayn gab ein ‘Mhm‘ von sich.
„Klar, hab Zeit.“, meinte Louis und auch Liam stimmte zu.
„Du auch Harry?“, fragte sie um meine Zustimmung, doch ich gab nur ein verächtliches Schnaufen von mir.
Ihre Fragerei konnte sie sich sparen. Die verwirrten Blicke der anderen lagen auf mir, doch ich starrte konzentriert auf meinen Teller.
Um irgendetwas zu machen, weil es etwas unangenehm war so angestarrt zu werden, nahm ich den Parmesan und gab etwas auf meine Nudeln.
Die anderen fingen wieder an zu essen und die Stille Ess-Atmosphäre nahm wieder ihren Platz ein.
„Ähm, Harry, würdest du mir bitte den Parmesan geben?“, fragte Ann vorsichtig und lächelte, doch ich wollte sie nicht ansehen und fixierte meinen Blick auf die kleine Parmesan Schüssel, die genau vor mir stand.
„Nein.“, gab ich schroff zurück und schon wieder wendeten sich alle Köpfe in meine Richtung.
Louis der mich bisher eindringlich von der Seite angesehen hatte, murmelte ein ‘Warte‘ und streckte sich nach der kleinen Schüssel, um sie Ann zu reichen.
Laut klirrend ließ ich mein Besteck auf den fast leeren Teller fallen.
„Harry, was ist denn los…?“, begann Liam langsam, doch ich stand schnell auf, so das mein Stuhl fast umkippte.
Schnell, und die verwirrten Rufe der anderen ignorierend, lief ich in mein Zimmer, während sich die ersten, heißen Tränen den Weg in meine Augen bahnten.
Lautstark schlug ich meine Zimmertür zu und ließ mich frustriert auf mein Bett fallen. Ich vergrub mein Gesicht in meinem Kissen, versuchte die Tränen zurück zu halten, doch sie liefen still über meine Wangen.
Es war alles zum Verzweifeln; die Liebe, die er nie erwidern würde. Eifersucht wegen jeder Kleinigkeit. Hass auf Ann, die diesen nicht verdient hatte.
Vielleicht würde ich die Jungs auch noch irgendwann anzicken?
Mit meinem Verhalten würde ich noch alles zerstören, nicht nur auf Louis bezogen, sondern auch die Freundschaft zu den anderen Jungs.
Ein leises Klopfen an der Tür. Ich wollte nicht antworten, ich blieb still und schluchzte leise in mein Kissen.
„Harry?“, ertönte die sanfte, weibliche Stimme.
Klar, sie schicken Ann. Die ach so tolle Ann, die alles kann, und mich sicher am besten trösten kann. Oder sie soll mit mir reden, was ich gegen sie habe, was auch immer, ich hatte keine Lust.
„Ich denke du kannst dir meine Antwort denken. Hast du heute schon ein paar Mal von mir gehört.“, murrte ich.
Auf der anderen Seite der Tür ertönte ein Seufzen.
„Und dann sagen immer alle, Frauen sind kompliziert.“
Verwirrt horchte ich auf.
Die Tür wurde mit einem kleinen Quietschen geöffnet und wieder geschlossen, die Matratze neben mir sank ein wenig und eine vorsichtige Hand legte sich auf meine Schulter.
Ich hätte mit allem gerechnet, der typischen ‘Was ist los‘ Frage, warum ich sie nicht mag, ob ich krank bin oder was sie mir getan hat, nur mit folgendem Satz brachte sie mein System durch einander:
„Keine Sorge, ich nehme dir Louis schon nicht weg.“
// Hey, Fröhlichen Valentienstag <3
Ich meld mich mal wieder, sorry, dass es gedauert hat aber alle Lehrer kamen drauf, dass sie in der letzten Schulwoche des Semesters noch Tests machen müssen!?
Jedefalls hab ich mein Zeugnis und eine Woche Semesterferien, wo ich sicher Zeit habe ein Kapitel zu schreiben :D
Und wer weiß, wie fern Larry noch ist :o
*hust* wirklich nicht mehr weit *hust*
Ich finde das Ende des Kapitels doof, aber ich wusste nicht wo ich aufhören soll und ich nenne das auch nicht Cliffhanger oder so...
Außerdem sinken die Reads von Kapitel zu Kapitel in letzter Zeit irgendwie so stark ._.
Muss ich Angst haben?
Keine Ahnung.
Okay, jaaa... :D
Das wars dann, hab euch lieb, bb, NesNes <3 xx
DU LIEST GERADE
Love Your Little Things - Larry Stylinson FF
FanfictionDas neue Management geht der 5-köpfigen Boyband One Direction echt auf die Nerven. Also lassen die besten Freunde Louis und Harry mit vielen taktischen Andeutungen die Fans glauben, sie wären ein Paar, was ihren Managern viel Ärger bringt. 'Larry St...