Kapitel 6

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Am Abend meines Geburtstags lag ich auf dem neuen Bett und starrte an die Decke. Wo mein Zimmerpartner war wusste ich nicht, ich wusste nichtmal seinen Namen. Aber sein Angebot war verlockend. Was ist, wenn ich mein Schicksal ändern konnte? Ich wollte mich nämlich echt nicht in diesen Typen verlieben. Er machte mich rasend. Was ich mich allerdings noch fragte, was war genau das Schicksal des Besitzes?
Ich schloss die Augen und versuchte abzuschalten, da ertönten Schreie.
Ruckartig stand ich auf und lief zur Tür um diese zu öffnen. Die Schreie kamen von draußen. Leise schlich ich mich zum Hintereingang und verschwand durch diesen. Wir durften ihn eigentlich nicht benutzen, erst, wenn wir fertig waren sagte Lou. Die Schreie kamen vom Innenhof, also schlich ich mich dort hin. Es war dunkel und kalt. Doch ich musste einfach wissen, wer sich da stritt.
Am Innenhof angekommen traute ich meinen Augen nicht. Dort stand der Junge, der brannte und mein Zimmernachbar. "SIE GEHÖRT MIR!" schrie mein Verbündeter. "Sie und ich teilen das gleiche Schicksal, sie gehört mir!" Knurrte der Feuerjunge wie ein wildes Tier. Sprachen sie da über mich?! "DU HAST SIE VERSUCHT ZU GEWINNEN!! TYSON HAT ES GESEHEN!!" brüllte der Brennende und schritt auf meinen Genossen zu. Ich bekam Panik. Meine Hände fingen an zu tropfen, meine Augen wurden glasig. Ich lief auf die beiden zu. Unsicher, was ich tun sollte. "He!" Rief ich und augenblicklich lagen ihre Blicke auf mir. Der Junge, der zum Glück nicht in Flammen stand kam zuerst einen Schritt auf mich zu. "Hanna, du musst sofort wieder reingehen. Bitte." Er hörte sich ernst an. "Lass sie doch, Nathan." Provozierte die lebende Fackel. Nathan hieß er also. "Hanna, ich bitte dich. Geh. Rein. Sofort." Er knurrte die Worte schon fast. "Hört auf euch zu streiten." Wackelig kamen die Worte aus meinem Mund. Der Junge, der mein Schicksal teilte lachte, plötzlich erloschen seine Brände. Er kam auf mich zu. Ich wich einen Schritt zurück. "Hanna, du weißt, dass wir uns brauchen." Seine Stimme hörte sich sanft an, verzaubernd. Nathan trat näher heran, schüttelte heftig den Kopf. "Ich weiß nicht mal wie du heißt.." flüsterte ich. Er lachte kehlig.
"Du musst meinen Namen nicht kennen." In seinen Augen flackerte das Feuer, ich konnte es sehen. Und je länger ich in sie hinein schaute, desto schneller ging mein Atem. Ich bekam kaum noch Luft. "Hanna! Hanna beruhig dich!!" Drang Nathan's Stimme zu mir durch. Ich hörte das Rauschen, des Wassers, das aus meinen Händen schoss. Die Augen meines Feindes musterten mich neugierig, während seine Hände in Flammen aufgingen. "Das ist unser Schicksal." Nahm ich wahr. Und dann hob er die Hände und setzte an.
Allerdings kam Nathan ihm zuvor, denn er drang sich zwischen uns, nahm mein Gesicht in die Hände und während mein Feind laut Nein schrie, drückte Nathan seine Lippen auf meine. Das Wasser hörte auf, ich hörte kein Rauschen mehr. Die Wärme, die der Fremde ausstrahlte verschwand und ich selbst verlor das Gefühl in den Beinen, sackte zusammen. Nathan fing mich auf. "Jetzt gehörst du mir Hanna."

Fire and WaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt