Kapitel 16

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Am nächsten Morgen lag ich allein im Bett. "Nathan?" Es kam keine Antwort, also versuchte ich mich umzudrehen, doch ich wusste nicht, dass ich schon an der Bettkannte lag und fiel mit voller Wucht auf den Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht haute ich mit der Faust auf den Boden um nicht loszuschreien.

Ich dachte, dass Nathan reinkam, als die Tür aufgeschwungen wurde, doch es war nicht Nathan. Mir liefen schon die Tränen runter, als er mich hochhob und aufs Bett setzte. "Danke." Weinte ich. Er kniete sich vor mich hin, berührte sanft meine Wange und flüsterte mit französischem Akzent. "Was 'aben sie dir bloß angetan?" Ich hörte schlagartig auf zu weinen und schaute nur in seine dunklen Augen.

"Du 'ast so wunderschöne Augen." Hauchte er mir gegen die Lippen. Ich spürte wie meine Wangen erhitzen. "Danke.." brachte ich mühsam hervor. Dann stand er wieder auf. "Dein Freund ist mit meiner Mutter einkaufen." Beantwortete er meine unausgesprochene Frage. "Er ist nicht mein Freund!" Verteidigte ich mich. "Weißt du, wann sie wieder da sind? Ich würde wirklich gern duschen, aber allein schaffe ich das nicht..." verärgert über diese Tatsache starrte ich auf den Boden. "Ich kann dir 'elfen." Sagte er ohne zu zögern. Mein Kopf schoss hoch. "Nein, nein. Mach dir keine Mühe!" Dass ich so oder so schon in Unterwäsche vor ihm saß war mir egal. Nackt, war etwas ganz anderes! Ohne auch nur ein Wort zu sagen, hob er mich diesmal sanfter hoch und trug mich ins Badezimmer.

Er setzte mich auf der Kante der Badewanne ab und sagte: "Zieh ruhig dein BH aus, ich werde nicht 'ingucken." Mit den Worten, drehte er sich weg. Erst hatte ich angst, dass er doch etwas sehen würde, doch dann dachte ich daran, dass ich unbedingt sauber sein wollte und zog ihn daraufhin aus. Mit geschlossenen Augen, drehte er sich zu mir zurück und tastete nach dem Wasserhahn der Wanne. Als er ihn gefunden hatte, stellte er das Wasser an und ließ es laufen, dann verschwand er aus dem Bad.

Zurück kam er mit frischen Handtüchern. Danach stellte er das Wasser ab, denn es hatte die Badewanne schon bis zur Hälfte gefühlt. "Ich muss dich jetzt reinsetzen, ok?" Da er die Augen offen und ich die Hände vor den Brüsten hatte, nickte ich. Samt Slip setzte er mich ins Wasser, doch das störte mich nicht. Als ich im warmen Wasser saß, entspannten sich alle meine Muskeln und ich seufzte zufrieden.

Julien snappte sich das Shampoo und schäumte meine Haare ein, wusch sie aus und so weiter. "Welche Gabe 'ast du?" Fragte er plötzlich und ich zögerte kurz bevor ich antwortete "des Wassers." Er hielt kurz in seiner Bewegung inne. "Kannst du es mir zeigen?" Fragte er und ich lächelte leicht über seine Interesse. Ich war froh darüber, dass er kein Mitleid mir gegenüber empfand wie all die anderen.

Ich ließ meine Hand über dem Wasser schweben und erreichte damit, dass sich Tropfen uns dem Wasser erhoben und unter meiner Hand tanzten. Julien fing an zu lachen. "Das ist ja cool. Schau, ich kann das!" Plötzlich bildeten sich kleine Lichtkugeln im Kern der Tropfen. Es sah wunderschön aus. "Wow Julien! Du kannst Licht erzeugen!" Ich war auf einmal so fröhlich. Er machte mich fröhlich, heitere mich auf und brachte mich zum Lachen. Wir beiden lachten, ließen unsere Gaben zaubern und genossen diesen Moment, bis die Tür aufsprang. 

Fire and WaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt