Nathans Sicht:
Ich sah zu, wie Hanna einfach aufstand, sich kurz verwirrt umschaute und im nächsten Moment zuließ, dass dieser Bastard sie küsste. Julien und ich schrien ihren Namen, aber sie nahm uns einfach nicht wahr.
Sie verließ mit diesem Typen das Zimmer, als wären wir gar nicht da. Verzweifelt rief ich ihr hinterher. Doch sie kam nicht wieder.
Julien und ich wurden grob aus dem Zimmer gezerrt und nach unten vor das Haus gebracht. Niemand bemerkte es. Kein Nachbar bekam mit, wie drei Leute nachts in einen Van gestopft wurden.
"Merde. Wo bringen sie uns hin? Und was zum Teufel war mit Hanna los?" fluchte Julien, als er sich aufrichtete. Ich zuckte mit den Achseln. "Ich weiß es nicht, aber es gefällt mir ganz und gar nicht."
Hanna's Sicht:
Schon seit einer Ewigkeit fuhren wir. Nathan redete kein einziges Wort mit mir, sondern schenkte mir immer nur einen kurzen Blick, bevor er sich wieder der Straße widmete. Ich fühlte mich komisch. Als wäre meine komplette Welt in Watte eingepackt.
Als der Wagen hielt staunte ich. Ein riesiges, dunkles Gebäude erstreckte sich direkt vor uns.
Nathan stieg aus und lief um das Auto herum, bevor er mir die Tür öffnete und mich ins Innere des Gebäudes führte.
"Wo sind wir hier Nathan?" fragte ich und musste mir den Kopf vor Schmerz halten. Denn sobald wir die Türschwelle überquert hatten, drohte mein Kopf zu explodieren.
Er strahlte mich nur an und langsam ging es mir auf die Nerven, dass er nicht antwortete.Er führte mich eine große Treppe runter und dann durch einen schmalen Gang. Überall hingen Spiegel und ich fühlte mich langsam unwohl. Je weiter wir in das Gebäude hinein gingen, desto heftiger wurde das Hämmern in meinem Schädel.
Als wir vor einer schwarzen Tür hielten, hielt ich Nathan zurück. "Nathan, ich kann nicht..mein Kopf.." ich drückte meine Hände gegen meinen Schädel und kniff die Augen zusammen. Doch wie zu erwarten antwortete Nathan nicht, sondern stieß mich unsanft durch die Tür.Ruckartig veränderte sich alles. Als würde die Watte aufplatzen, die meine Sicht trübte. Mein Begleiter war nicht Nathan, sondern der blau-haarige. Und in diesem Raum waren wir nicht allein, denn mir gegenüber stand mein Schicksal. Mein brennendes Schicksalsgegenstück. Nun wurde mir auch klar, woher die Kopfschmerzen kamen. Er war die Ursache.
Der blau-haarige hatte mich zu ausgetrickst und ich bin freiwillig mit ihm gegangen. Ich hätte mir am liebsten selbst eine Ohrfeige verpasst, doch dafür war keine Zeit."Hallo meine Schöne." sagte der rothaarige an mich gewandt. Mir kam die Galle hoch, beim Klang seiner rauen Stimme.
"Was mache ich hier?!" fragte ich eher den Blauschopf und blickte ihm hasserfüllt entgegen. Er aber blieb emotionslos.
"Wieso fragst du ihn das? Du bist doch freiwillig hergekommen." lachte das lebende Streichholz. "Das, meine Liebe, das ist Tyler. Ein sehr begabter Schicksalsträger. Er kann nicht nur Visionen sehen, er kann andere Menschen auch alles sehen lassen, was er möchte und das kann er tun, ohne, dass sie es bemerken." klärte er mich über meine eigene Dummheit auf.
Ich schnaubte verächtlich.
Dann fiel mir das wichtigste wieder ein.
"Wo sind die anderen?"
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Fire and Water
FantasyDie Menschheit glaubt nicht an übernatürliche Dinge, weil sie noch nie solche sahen. Hanna Price durfte diese Erfahrung machen. Verbotene Liebe, feurige Leidenschaft und jede Menge Drama. Daraus besteht das Leben der 16 jährigen Hanna und als sie...