Kapitel 3

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Ein paar Tage später hatte ich mich mit Thomas zum Lernen bei mir verabredet. Nicolas hatte ebenfalls Kai eingeladen, da er ihn wohl ziemlich symphatisch fand uns wäre unser Haus schon ein paar Tage, nachdem wir hier hergezogen waren, ziemlich belegt. Überall standen noch die Umzugskartons herum, durch die man sich seinen Weg in die einzelnen Räume bahnen musste.

Ich hatte im Wohnzimmer die Couch und den Tisch freigeräumt, da Thomas und ich dort den Stoff der letzten Tage wiederholen wollten. Mr. Saltzman hatte angekündigt, dass er in den nächsten Tagen einen Test mit uns schreiben würde, um gleich zu sehen, ob wir den Stoff, den er uns unterrichtete, verstanden hatten. Ich war froh, dass Thomas mir das gleich angeboten hatte, er war ein wirklich sehr netter Kerl, er war mir wirklich sympathisch. Und schlecht sah er ja auch nicht wirklich aus, musste ich sagen.

Als es an der Tür klingelte, trat ich fröhlich pfeifend auf die Tür zu. Nicolas war gerade noch in seinem Zimmer, ich hatte keine Ahnung, was Kai und er vorhatten, so wie ich ihn kannte, spielten die beiden wahrscheinlich Videospiele oder sahen fern, während sie sich mit irgendwelchem Junkfood vollstopfen.

Als ich die kühle Türklinke nach unten drückte, war ich nicht froh, als ich erkannte, wer sich vor mir befand. Es war Kai, dessen Nachname laut Nicolas wohl Parker war. Trotz der Tatsache, dass er wohl ganz nett zu sein schien und Nicolas ihn mochte, machte er einen gruseligen Eindruck auf mich. Ich konnte nicht in Worte fassen, wieso. Er war nunmal einfach merkwürdig. Doch Nicolas war alt genug, um sich seine Freunde selbst auszusuchen.

„Guten Tag, May, schön, dass ich diese Ehre habe, dich persönlich kennenzulernen. Dein Genosse erzählt ziemlich viel über dich." Kai zwinkerte mir zu, ich konnte das Blau seiner Augen erkennen und in der nächsten Sekunde hatte er sich meine Hand geschnappt, um sie an seinen Mund zu führen und einen Kuss darauf zu hauchen. Okay, Kai war wirklich alles andere als normal. Trotzdem war meine Hand wie eingefroren und ich konnte sie nicht zurückziehen.

Nach ein paar Sekunden tauchte auch schon Nicolas neben mir auf, der seine Hand grinsend auf meine Hüfte legte. Ich war immer noch wie angewurzelt, deswegen bekam ich anfangs gar nicht mit, dass es normalerweise nicht seine typische Verhaltensweise war. „Kai, ich schätze du hast schon Bekanntschaft mit der lieben May gemacht. Schade, ich hätte euch liebend gerne einander vorgestellt. May, falls du es noch nicht weißt: Kai ist in ein paar Kursen mit mir und wir haben uns vorgenommen, etwas zusammen zu lernen. Genau so wie du mit Thomas, also schätze ich, wir werden uns nicht gegenseitig stören."

Kai sah ihn und mich fragend an. „Thomas? Thomas Sangster? Der, der mit den Salvatorebrüdern, Donovan, Bonnie und Blondie abhängt?" Ich hatte keine Ahnung, wen er mit den Salvatorebrüdern oder Donovan meinte, Bonnie war klar und ich konnte mir schon denken, dass er mit Blondie sicherlich Caroline meinte.

„Hey, May, deine Tür steht offen ..." Thomas kam vor mir zum Stehen, bremste schnell ab, bevor er in Kai hineinrannte. Der Blick, den die beiden sich zuwarfen, war nicht wirklich nett, wie, wenn die beiden letztens eine heftige Auseinandersetzung gehabt hätten.

Thomas umarmte mich kurz, ob er das tat, weil er nett war oder um Kai und Nicolas Zeit zu geben, sich aus dem Staub zu machen, wusste ich nicht, doch ich erwiderte die Umarmung. Thomas hatte ein Parfum aufgetragen, das auf mich sehr angenehm wirkte und durch das ich gerötete Wangen bekam. War das Absicht gewesen oder trug er das immer? Ich wäre nämlich echt erstaunt, wenn er sich bei mir mehr vorstellen könnte, als dass wir beide heute hier lernten. Obwohl er schon wirklich nett war und sehr gut aussah.

„Lass sie mal los, Thomas, ich will das Mädchen auch mal kennenlernen", hörte ich eine Stimme und löste mich verwirrt aus Thomas' Armen. Nicolas und Kai waren schon verschwunden, deswegen musste es jemand anders gesagt haben. Hinter Thomas kamen noch mehr Personen zum Vorschein, von denen ich wohl die Namen gehört hatte.

Es waren Caroline, Bonnie und noch drei weitere männliche Personen dabei. „May, das hier ist Matt Donovan", sagte Thomas, als er auf einen Blonden mit blauen Augen zeigte, „das hier ist Stefan Salvatore", er zeigte auf einen Jungen mit braunen Haaren, „und das hier ist Damon Salvatore."

Das war derjenige, der mich gerade angesprochen hatte, beziehungsweise Thomas. Er grinste mich verschmitzt aus seinen stahlblauen Augen an, die einen starken Kontrast zu seinen schwarzen Haaren bildeten. „Freut mich sehr, dich kennenzulernen. Wir wollten nur die neue Freundin unseres Freundes kennenlernen. Keine Sorge, wir machen uns gleich wieder aus dem Staub." Er nahm meine Hand und hauchte einen sanften Kuss auf den Handrücken, durch den sich meine Wangen rot färbten.

„Hi", hörte ich Bonnie und Caroline sagen, die wussten, dass sie nicht vorgestellt werden mussten. „Ich will ja jetzt nicht unhöflich sein, aber May und ich haben uns zum Lernen verabredet, also könntet ihr uns bitte alleine lassen?", fragte Thomas und stellte sich so hin, dass man an seiner Körpersprache eindeutig ablesen konnte, dass die anderen sich aus dem Staub machen sollten.

„Ist ja schon okay", grummelte Damon, ich erkannte, dass er sich ein Lachen verkneifen musste, und machte sich mit den anderen, daran zu gehen. „War schön, dich kennenzulernen", meinte Stefan, als er seinen Bruder am Arm packte und ihn wegzog.

„Du hast wirklich witzige Freunde", sagte ich, als ich die Tür hinter Thomas und mir schloss und die Stirn in Falten legte, als ich die Geräusche der Videospiele aus Nicolas' Zimmer vernahm. Hoffentlich würde es uns nicht so sehr beeinträchtigen, dass wir uns nicht konzentrieren konnten.

„Möchtest du etwas zu trinken?", fragte ich Thomas. Ich war auf einmal verlegen, da ich mit ihm alleine war, wieso ich das war, wusste ich nicht. Er lehnte dankend ab. „Wie geht es deiner Hand?" „Ist alles schon wieder verheilt." Ich zeigte ihm meine Hand, um ihm zu beweisen, dass es mir wirklich wieder gut ging. Er lächelte mich an und ich grinste zurück. Thomas war wirklich schwer in Ordnung.

Uninvited guests [TVD/ Thomas Sangster]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt