Kapitel 19

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Damon, Stefan und ich hatten einen Vampir ausfindig gemacht, der wohl schon viel mit einem Traveller zu tun hatte und er so nett war, sich mit uns zu besprechen und ein paar Fragen zu klären. Wir setzten viel Hoffnung in dieses Gespräch, denn in den letzten Wochen waren wir eigentlich keinen Schritt weitergekommen.

Ab und zu stand ich vor Thomas' Tür und erkannte, dass er gerade nicht er selbst war, dass gerade der Passagier aktiv war. Ich sah ihn an, hatte dieses Ziehen in meinem Bauch, denn ich wusste, dass er es war, dann aber auch wieder nicht. Meien Sehnsucht nach ihm und seinen Lippen war immer so groß, doch dann wusste ich, dass es eien andere Person war und ich bekam Angst vor dieser anderen Person. Sie war ein Mörder und dachte sich wahrscheinlich die meiste Zeit aus, was sie tun konnte, um Thomas noch weiter zu quälen. Er hatte sich sogar schon ein Stück vom Bett genommen, es abgerissen, sodass er einen Pflock hatte und es sich dann in den Bauch gerammt, sodass er blutend auf dem Boden zusammengebrochen war.

Ich war dann immer schreiend und tränenüberströmt ins Zimmer gerannt, in der Sekunde, in der Thomas wieder aufgetaucht war und musste ihm helfen, den Plock wieder zu entfernen. Für einen Vampir war das zum Glück nicht gefährlich, solange der Pflock nicht ins Herz gehen würde, das würde sie nämlich umbringen. Doch es war grausam, mit anzusehen, wie er litt und Angst vor seinem anderen Selbst hatte und wenn man selbst auch noch wusste, dass man im Moment nichts tun konnte, um ihm zu helfen.

Ich litt auch total, ich hängte mich so rein, alles zu tun, damit er außer Gefahr war, dass ich schon völlig fertig am Boden zusammengrebrochen war und dann von Caroline im Bett gehalten wurde, da sie meinte, dass ich Thomas noch weniger helfen konnte, wenn ich zusammengrebrochen war.

Ich konnte einfach den ganzen Tag an nichts anderes außer ihn denken, ich litt so sehr, wie wenn ich mit ihm verbunden sein würde und all das, was er durchmachte, auch durchmachte. Ich war psychisch völlig am Ende. Warum konnte er nicht einfach in Ruhe gelassen werden und sein Leben so genießen, wie es jeder andere auch konnte? Ich fühlte so viel für ihn, ich fühlte mich dazu berufen, ihn zu retten. Wenn ich mir vorstellte, wie er in diesem Zimmer saß, auf dem Boden, in Gedanken versunken und nicht wusste, was er tun sollte, während er verzweifelt versuchte, die Kontrolle über den Passagier zu erlangen, wurde mir ganz mulmig zu Mute und ich hatte immer das Gefühl, dass mir meine letzte Mahlzeit wieder hochkommen würde.

Es verging keine Stunde, in der ich nicht an ihn dachte, selbst nachts suchten mich in letzter Zeit immer mehr Albträume heim, sie besiegten die wundervollen Träume, in denen ich einfach glücklich mit ihm zusammen sein konnte und stattdessen sah ich, wie er Menschen vor meinen Augen umbrachte und sich dann lachend das Blut von den Fingern leckte. Wie er sich dann auf mich stürzte, die Kette von meinem Hals riss, mich dann erst manipulierte und sich dann an mir zu schaffen machte, sodass ich mir wünschte, tot zu sein. Ich musste das von der Realität unterscheiden und ich hasste mich dafür, wenn ich ihn besuchte und er mich küssen wollte, dass dann eine Millisekunde bevor sich das wunderbare Gefühl in mir ausbreitete, ich meinen Traum vor Augen hatte und damit alles vermieste. Ich konnte mich gar nicht mehr meinen Gefühlen zu ihm richtig hingeben und genießen, was er in mir auslöste. Alles war zu verkrampft.

Ich war gerade auf dem Weg zu den Salvatores, wo wir dann mit Damons Auto zusammen in eien angrenzende Stadt fahren würden und dort hoffentlich die Person oder besser gesagt den Vampir treffen würden, der uns auch hoffentlich helfen könnte.

„Hallo liebe May", wurde ich mitten auf dem Gehweg von einer Person, die natürlich niemand anderes als der liebe Kai Parker war, angehalten wurde. Wow, er war mal alleine, wollte er sich Alkohol kaufen und dann heute Abend wieder mit Nicolas eine Sauforgie feiern, bei der ich zum Glück nie eingeladen war? Oder war er wirklich mal vernünftig und hatte vor, ein bisschen mit mir zu plaudern? Das wäre dann aber jetzt nicht wirklich der passende Zeitpunkt, denn ich hatte es eigentlich ziemlich eilig ich hätte, wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, noch einmal bei Thomas vorbeigesehen und keine sinnlose Konversation mit ihm geführt.

„Ich weiß, dass du Bescheid weißt und deswegen werde ich dir jetzt auch lieber die Wahrheit über mich selbst sagen, bevor es die anderen machen und mich dann in einem völlig falschen Licht dastehen lassen." Er wusste auch von dieser anderen Welt? Was gab es denn noch alles, von dem ich keien Ahnung hatte? War er jetzt etwa auch ein Vampir und hatte das niemandem gesagt und war somit eine Gefahr für Nicolas? Oder war er etwas, von dem ich vorher noch nie etwas gehört hatte? Ich wusste es nicht und war mir ehrlich gesagt auch nicht sicher, ob ich es überhaupt wissen wollte.

„Ich bin ein Siphoner. Ich bin eigentlich fast dasselbe wie Bonnie in männlicher Form, nur dass ich von mir aus keine Magie praktizieren kann, ich kann sie nur von anderen absorbieren, das bedeutet, wenn neben mir eien Hexe stehen würde, müsste ich zum Beispiel ihren Arm berühren und hätte dann dieselbe Macht wie jede andere Hexe. Ich kann auch Vampiren ihre Magie absaugen, aber keine Angst, ich mache keine Jagd auf deine Freunde. Ich bin nicht einfach nur böse und greife jeden an, um ihm seiner Magie zu berauben, das würden die anderen dir sicherlich erzählen. Ich will mein Leben einfach nur normal leben. Das musst du mir eigentlich glauben, ich kann genauso wenig für das was ich bin wie Thomas."

Alles klar, es gab also noch viel mehr, das ich nicht wusste. Sicherlich hatten die anderen mir bisher nichts verraten, da sie nicht wollten, dass ich mit all den Informationen überfordert sein würde und mich lieber auf die Mission konzentrieren sollte.

„Okay, danke für die Information, ich muss dann jetzt aber auch gehen", wimmelte ich ihn ab und ließ ihn einfach stehen.

Uninvited guests [TVD/ Thomas Sangster]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt