Kapitel 18

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Wir hatten es nun so gemacht, dass wir das Zimmer, in dem Thomas nun seinen gesamten Tag für unbestimmte Zeit verbringen würde, im Haus der Salvatores sein würde. Wir dachten uns, dass es sicherlich das Beste wäre, denn es würde auffallen, wenn er in seinem Haus wäre und niemals hinaus gehen würde und ständig irgendwelche Leute in sein Haus laufen würden und ihm etwas zu essen und alles, was er zum Leben bracht, bringen würde.

Er hatte allen gesagt, dass er einfach eine Weile bei den Salvatores einziehen würde, da er ein paar Probleme in seinem Zuhause hatte, die erste einmal beseitigt werden müssten. Eigentlich war es ja dieser Gast, der unser und vor allem sein Problem war und der auf jeden Fall beseitigt werden musste.

Heute war der Tag, an dem er in dieses Gästezimmer geserrt werden würde. Na gut, sie versuchten es alles ein bisschen netter auszudrücken und hatten sogar eingewilligt, die Tür offen zu lassen, doch Bonnie hatte vorher die Tür verzaubern müssen, dass Thomas das Zimmer, wenn er es erst einmal betreten hatte, nicht verlassen konnte. Wir anderen konnten beliebig oft in das Zimmer hinein und wieder hinaus, doch nur er würde dort gefangen sein, den ganzen Tag von einer Kamera gefilmt. Es gab keine andere Möglichkeit.

Thomas und ich standen gerade vor diesem Zimmer und wir hatten noch ein paar Minuten für uns, bis er es betreten muste. Mein Herz hatte sich verkrapft und ich zitterte am ganzen Körper, während ich meinen Kopf gegen seine Brust gelehnt hatte und er beruhigend durch mein Haar strich. Warum musste ihm das geschehen? Das war einfach nicht fair! Ich würde alles tun, um mit ihm zu tauschen, ihm die Angst und die Schuldgefühle nehmen zu können, damit er sich einach wieder gut fühlte. Ich dachte, dass ich mit ihm zusammen glücklich sein konnte, doch ich war immer nur wegen ihm deprimiert.

Er bedeutete mir doch so viel mehr als ich mir die ganze Zeit gedacht hatte. Ich konnte an einfach nichts anderes als ihn mehr denken. Er war eine so wichtige Person für mich, ich dankte Gott und dem Himmel, dass ich auf dieses College gegangen war und ihn kennengelernt hatte. Sogar, dass ich von dieser anderen Welt wusste, denn dann musste Thomas isich vor mir nicht mehr verstellen, was für mich eines der wichtigsten Sachen war.

„Hey, May, nicht weinen, ich bin doch nur in einem Zimmer nebendran", versuchte Thomas zu scherzen und er nahm mein Gesicht in seine Hände und hob es an, sodass ich ihn ansehen musste. Ich konnte durch meien Tränen fast nichts erkennen, dennoch konnte ich seine braunen Augen ausmachen und auch seine Lippen. Ich beugte mich nach vorne und küsste ihn, legte all meine Angst, Trauer und Verzweiflung in diesen Kuss und versuchte ihm dabei auch noch zu übermitteln, dass ich immer für ihn da sein würde, ihn liebte und alles tun würde, damit alles bald wieder gut sein würde.

Thomas erwiderte den Kuss mit einer solchen Intensität, dass meine Beine weich wie Gummi wurden und ich mich an seiner Schulter festhalten musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ich klammerte mich an ihn, als würde es kein Morgen geben, versuchte wenigstens für eine Minute meinen Kopf abzustellen und daran denken, was ihm bevorstand und damit eigentlich auch mir und einfach nur daran zu denken, welches Gefühl er in mir auslöste, denn dieses Gefühl war einfach nur perfekt. Ich fand, dass seine Lippen die weichsten waren, die man sich nur vorstellen konnte. Nicht, dass ich sagen konnte, dass ich schon viele Jungs geküsst hatte und mich deswegen auskannte. Ich dachte einfach, dass es nicht mehr weicher ging, war einfach ein Empfinden von mir.

„Versprichst du mir, dass du mich ab und an mal besuchen kommst? Ich denke, du kannst in etwa abschätzen, wann ich ich bin und wann dieser Psycho und wenn ich gerade aktiv bin, küss mich einfach. Das wird nämlich das sein, was ich am meisten vermissen werde. Erst einmal dein hübsches Gesicht, dann deine wundervolle Stimme und dann am meisten dieses Gefühl, das du immer in mir auslöst, wenn wir uns küssen. Dieses Gefühl ist nämlich einfach unbeschreiblich, man könnte sagen, dass ich schon süchtig danach bin. Ach ja, wobei, vielleicht werde ich auch Mr. Saltzman und seinen Unterricht noch ein bisschen mehr als dich vermissen. Da kann ich mich noch nicht ganz entscheiden."

Ich musste kichern, was mir wirklich gut tat und schlug Thomas spielerisch auf den Arm. „Na, wenn das so ist, muss ich natürlich noch überlegen, ob ich dich besuchen komme. Ich kann natürlich auch zu Mr. Saltzman gehen und ihn fragen, ob er dir ein paar romantische Gedichte schreibt und noch einen kleinen Kuss darauf gibt und dich auch mal besuchen kommt, wenn du dir das so sehr wünschst. Ich kann dir nun mal keinen Wunsch abschlagen."

Thomas legte seine Arme auf meine Hüfte und zog mich wieder näher zu sich, dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn, um mir zu zeigen, dass das alles ein Scherz war, als ob ich das mittlerweile nicht selbst verstanden hatte, doch er wollte wohl einfach auf Nummer sicher gehen, was wahnsinnig süß von ihm war. „Ich werde das so vermissen", wisperte er. Oh ja! Das würde ich auch so sehr vermissen, ich wollte gar nicht darn denken, dann wurde ich so traurig, dass ich nur noch deprimiert war.

Thomas war einfach ein so toller Vampir, ja, ich fand mich langsam damit ab, dass ich nicht mehr Mensch sagen konnte, doch das änderte nichts an meinen Geühlen zu ihm. Ich bereute die Zeit, die ich von ihm getrennt gewesen war und für mich gebraucht hatte, doch ohne sie wäre es vielleicht jetzt nicht so wie es nun war. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie es wäre, wenn wir nicht zusammen sein würden, das war für mich einfach unvorstellbar. Ich glaubte, das Haus der Salvatores würde ab sofort auch meone neue Heimat sein, Nicolas würde mich kaum noch zu Gesicht bekommen, falls ihm das überhaupt etwas ausmachte.

Wenn ich nicht ganz genau wüsste, dass er nicht schwul war und auf jeden Fall auf Frauen stand, hätte ich mir schon denken können, dass da zwischen Kai und ihm etwas lief. „Ich muss jetzt gehen", murmelte Thomas tieftraurig und gab mir noch einen langen, intensiven Kuss, bevor er das Zimmer betrat. Nun war er darin gefangen.

Uninvited guests [TVD/ Thomas Sangster]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt