Kein Zurück

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,,Also New York Times Bestseller? Ziemlich unglaublich, Cas." Dean lächelte über den Tisch hinweg, als er an seinem schwarzen Kaffee nippte.

,,Ich war von dem Erfolg des Buches überrascht", gab Castiel zu. ,,Ich denke, es liegt daran, dass meine Hauptperson so sympathisch ist." Er erwiderte Deans Lächeln, und die Wangen des anderen Mannes färbten sich wieder pink.

,,Dem bin ich mir nicht so sicher", sagte Dean leise, stellte seinen Kaffee ab und fummelte an der Kappe auf seinem Kopf herum.

,,David ähnelt dir in vielerlei Hinsicht. All die tollen Teile deiner Persönlichkeit."

,,Ja, aber die Größe, Haare und Muskeln? Du hast auf jeden Fall Sam beschrieben."

Cas schmunzelte. ,,Ja. Ich hatte Sam im Kopf. Und ich habe mich wie Victor beschrieben."

,,Jap, das habe ich bemerkt."

Cas nahm einen weiteren kleinen Schluck von seinem Latte. ,,Wie geht es ihnen? Sam und Victor?"

,,Nun, Vic ist unten in DC und arbeitet beim FBI, Fallanalytiker oder sowas. Er hat erst letztes Jahr geheiratet. Sammy ist noch Single, aber verdammt glücklich. Er ist auch in DC, arbeitet als Forscher beim Smithsonian. Sie bezahlen ihn tatsächlich, damit er seine Nase in alten Büchern vergräbt."

,,Oh Gott, verlässt er überhaupt einmal das Haus?", fragte Cas mit einem Lächeln.

Dean schmunzelte. ,,Gelegentlich. Er passt zu der Rolle; Haare länger als je zuvor, Lesebrille, schäbige Tweedjacke mit Flicken an den Ellbogen... Er ist dort unten im Sammy-Himmel. Er hat sich diese perfekte kleine Wohnung geholt, die nur mit alten Büchern vollgepackt ist, und ich schwöre, manchmal vergisst er, dass es eine Welt vor der Tür gibt. Ab und zu schaffe ich es, ihn zum Abendessen oder zu einem Baseballspiel oder so zu schleppen. Allerdings gelingt es ihm immer, seine Fitnessstunden einzubringen. Er ist der verrückte Professor, doch wie The Rock oder so gebaut."

Castiel schmunzelte und schwenkte die restliche Flüssigkeit in seinem Becher umher.

,,Wie geht es deiner Familie?", fragte Dean.

,,Besser. Die Dinge laufen...besser. Mein Vaters ist wie üblich die Freundlichkeit in Person, meine Mutter ist noch so verrückt wie eh und je und ich rede immer noch nicht wirklich mit Lucifer, aber... seit das Buch veröffentlicht ist und sie es alle gelesen haben, können sie mich besser verstehen. Meine Mutter beleidigt mich immer noch viel, aber sie steht mir nun nicht mehr so kritisch gegenüber. Sie ist viel angenehmer. Ich sehe Gabriel weiterhin am öftesten. Wir sind den Sommer über nach Tijuana in den Urlaub gefahren. Das war ziemlich lustig, obwohl es ihm immer noch an der Fähigkeit mangelt, 'ihn' in seiner Hose zu behalten, was gelegentlich sehr peinlich sein kann."

Dean warf den Kopf zurück und lachte. Cas' Blick folgte dem Verlauf seines Halses. ,,Hört sich nach Gabe an. Erinnerst du dich an dieses eine Mal, als er versucht hat, Pam abzuschleppen? Sie ließ es nicht zu."

,,Nein, hat sie nicht. Pam war schon immer temperamentvoll. Und natürlich hat Gabriel Sam immer getriezt." Er nahm den letzten Schluck seines Kaffees und stellte dann den leeren Becher auf den Tisch. ,,Siehst du sie noch? Die alte Gruppe? Ich denke oft an sie."

Der andere Mann starrte auf den Tisch hinab und hob die Hand, um sich am Nacken zu kratzen. ,,Nein, nicht wirklich. Ich bin die Tage über sehr beschäftigt. Ich lebe draußen auf dem Land und habe...einfach nicht viel Zeit."

,,Malst du noch?"

Dean lachte erneut, aber es war kein richtiges Lachen. Es war gezwungen und klang bitter nach. ,,Nicht wirklich. Ich unterrichte. Ich unterrichte Kunst an der Parkville High."

Painted Angels (deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt