Um sechs Uhr in der Früh, klingelte mein Wecker. Grummelnd schlug ich auf ihn, setzte mich hin und streckte meine Hände in die Luft. Verschlafen schaute ich auf die Uhr und ließ mich zurück in mein federweiches Kissen fallen. Fünf Minuten habe ich noch. Dachte ich mir und schlief wieder fest ein.
Nach einer halben Stunde Schlaf, zuckte ich auf, setzte mich aufrecht hin und rieb mir müde meine Augen. Ich träumte das ich verschlafen habe. Ein kurzer Blick auf den Wecker verriet mir, dass es kein Traum war.
"Oh nein!", flüsterte ich verzweifelt zu mir selbst, sprang aus dem Bett und rannte in das Badezimmer, wo ich hektisch meine Zähne putzte.
"Spätzchen können wir kurz reden?", kam meine Mum in das Badezimmer gestürmt, während ich gerade meinen Mund ausspülte und sie ganz verdutzt anschaute.
"Ich komme zu spät zur Schule Mum, wir reden später ok?", fragte ich sie, gab ihr einen Kuss auf die Wange und ging in mein Zimmer, um mir etwas zum Anziehen raus zu suchen.
Wühlend suchte ich in meinem Schrank nach etwas anziehbarem. „Was ziehe ich bloß an?", ich schmiss meine Klamotten quer durch mein Zimmer. Das eine Oberteil landete auf meinem Bett und das Andere auf dem Stuhl. Erleichtert atmete ich auf, als ich endlich was fand. Ich schaute mich in meinem Zimmer um, was mittlerweile aussah wie eine reinste Müllhalte. Das räume ich später auf! Beschloss ich in Gedanken und sprintete aus meiner Tür, nach unten in die Küche, damit ich etwas zu Essen einpacken konnte. Fix schnappte ich mir einen Apfel aus dem Obstkorb und wollte die Küche verlassen, als mein Vater mich am Arm packte und festhielt.
„Rose können wir bitte kurz reden?", mein Vater ließ meinen Arm wieder los und deutet auf einen der Barhocker.
„Was wollt ihr denn alle schon am frühen Morgen reden? Ich habe verschlafen und muss jetzt dringend zur Schule. Wir reden nachher!", antwortete ich meinem Dad leicht genervt, ging aus der Küche und zog mir im Flur meine Schuhe an.
„Aber es ist wichtig...", rief er hinter mir her, doch meine Mum hielt ihn am Arm und schaute ihn kopfschüttelnd an, als die Haustür auch schon zuknallte und ich mich auf den Weg zur Schule machte.
„Wir werden es ihr erzählen, wenn sie aus der Schule wieder da ist. So lange hat es noch Zeit.", ruhig legte sie ihre Hand von hinten auf die Schulter ihres Mannes.
Seufzend drehte er sich zu ihr um. „Wie sollen wir ihr erklären, dass sie nächste Woche nicht mehr hier wohnen wird?"
Vorsichtig streichte seine Frau mit ihrer Hand über seine Wange. „Es wird eine schwere Zeit für sie, aber trotzdem wird sie es schaffen und sich dort einleben. Da bin ich mir sicher." Ein leichtes Lächeln zuckte über seine Lippen, als er diese Worte aus ihrem Mund hörte und nimmt seine Frau feste in den Arm. „Dafür liebe ich dich so."
Auf dem Weg zur Schule umarmte mich plötzlich jemand von hinten. Wie jeden Tag erschreckte ich mich vor meinem besten Freund Nick Lawrence, mit dem ich, seitdem ich in die Stadt gezogen bin, unzertrennlich war.
"Na Rosinchen, habe ich dich mal wieder erschreckt?" fragte er leicht lachend, ging neben mir her und legte einen Arm um mich.
"Rosinchen? Dir fallen aber auch immer bescheuertere Namen für mich ein.", lachend und zugleich leicht verärgert, legte ich ebenso einen Arm um ihn.
Nick fing an zu lachen. "Es ist einfach sehr amüsant dich zu erleben, wenn du dich aufregst.", frech grinsend schaute er zu mir herunter, da ich einen Kopf kleiner war als er.
"Nickelodeon, mittlerweile müsstest du wissen, dass mich deine Sticheleien nicht mehr ärgern.", antwortete ich lachend und nahm meinen Arm wieder von ihm weg, damit ich beide vor meiner Brust verschränken konnte.
"Dein Ernst? Nickelodeon?", laut lachend schaute er mich an und fing an mir in die Seite zu stechen.
"Ah. Lass das. Du weißt wie kitzelig ich bin!", schmollend schaute ich zu ihm, als er anfing mich richtig zu kitzeln.
Lachend rannte ich los, gefolgt von Nick, der seine Hände nach mir ausstreckte.
"Hab ich dich.", flüsterte er schnell atmend in mein Ohr, als er mich von hinten an den Hüften gepackt hatte, mich an sich zog und wieder fest von hinten umarmte.
"Gibt es da etwa ein neues Pärchen auf unserer Schule?", fragte einer der heißesten und angesagtesten Mitschüler namens Jace. Sozusagen auch der Badboy, Mädchenaufreißer Nummer eins und mein ehemaliger bester Freund.
"Nein.", antworte ich laut und löste mich blitzschnell von Nick, der mich plötzlich leicht betrübt anschaute, da er mit meiner Reaktion anscheinend nicht gerechnet hatte.
„Und wenn schon. Es würde dich einen Scheißdreck angehen!", antwortete Nick im Nachhinein leicht wütend und schaute dann zu mir, während ich ihn mit großen Augen anschaute.
"Wir sehen uns in der Pause.", flüsterte er kaum hörbar und ging ohne ein weiteres Wort in das Schulgebäude hinein.
Ich schaute ihm verwirrt und zugleich nachdenklich hinterher. Was ist bloß auf einmal los mit ihm? Fragte ich mich in innerlich und blieb zuerst wie angewurzelt stehen.
„Was ist denn los mit deinem Freund?", Jace kam langsam auf mich zu und schaute mich leicht amüsiert an. „Hast du ihm etwa schon erzählt, dass du wegziehen wirst, weil unsere Väter in Tennessee eine Filiale aufbauen und führen sollen?", fragte er schief grinsend.
„Warte was hast du da gerade gesagt?", schockiert schaute ich Jace in seine blau-grünen Augen.
„Wusstest du noch nichts davon, dass unsere beiden Familien hier nächste Woche wegziehen werden?", vorsichtig legte er eine Hand auf meinen Arm. „Schätzchen wir werden für eine Weile erstmal zusammen auf irgendeiner Ranch leben, laut meinem Dad.", ich schnappte nach Luft, als ich diese Sätze aus seinem Mund hörte.
„Du weißt, dass ich dich nicht mag, also nenn mich nicht Schätzchen und was erzählst du überhaupt für einen Blödsinn? Meine Eltern hätten es mir schon längst gesagt, wenn wir umziehen würden, damit ich meine Sachen in Ruhe packen kann! Außerdem wohnen wir doch erst seit einem halben Jahr hier, da können wir nicht wieder gleich umziehen.", motzig schaute ich zu ihm hoch und stämmte meine Hände auf meine Hüften.
„Wir haben es auch erst gestern erfahren Schätzchen. Ich wohne auch erst so kurz hier, aber mir macht es nichts, weil ich dort aufgewachsen bin, genauso wie du es bist! Außerdem wenn du noch nicht lange hier wohnst, kann es dir ja nicht so schwer fallen. Viele Freunde dürftest du hier eh nicht gefunden haben in der kurzen Zeit.", lachend schnipste er seine Zigarette weg, packte seinen Rucksack und ging rein zum Unterricht.
"Arschloch.", nuschelte ich und versuchte meine Gedanken wieder zu fassen.
Ich blieb stehen und dachte über das nach, was an dem Morgen alles passierte. Meine Eltern wollten heute Morgen dringend mit mir sprechen... Nicht das es die Wahrheit ist was er sagt. Ach quatsch Rose, rede dir nicht selber so einen Schwachsinn ein. Kopf schüttelnd kam ich wieder zu mir und machte mich ebenso auf den Weg zu meinem Klassenzimmer.
Ich hoffe euch hat das erste Kapitel gefallen. Mich würde es freuen, wenn ihr mir ein Sternchen da lassen würdet. - Melina :)
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Ein Cowboy zum Verlieben
Teen FictionMein Leben veränderte sich schlagartig, als ich erfuhr, dass mein Dad eine neue Aufgabe in seinem Job bekam und wir erneut umziehen mussten. Ausgerechnet mit dem Vater meines ehemaligen besten Freundes und das größte Arschloch was ich kannte, musste...