13.

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"Es ist nicht so wie es aussiehst.", versuchte er sich rauszureden. "Sie ist meine Exfreundin, die immer wieder angeschissen kommt, wenn sie mitbekommt, dass ich jemanden kennenlerne oder eine Frau etwas von mir will."

"Wer's glaubt.", ich zog mir fix meinen nassen Jumpsuit über und verlies ohne ein weiteres Wort die Scheune.

Ich glaubs nicht.

"Wer bist du denn?", fragte eine hübsche, große und schlanke Brünette.

"Eine alte Freundin. Machs gut.", bevor sie noch etwas sagen konnte, schwing ich mich auf mein Pferd und ritt im Galopp so schnell wie möglich davon.

Wieso bin ich nur so dumm?

Verzweifelt strich ich mir mit den Händen übers Gesicht, bevor ich vom Pferd stieg und es stallfertig mache.

Seufzend ging ich in Richtung Terrassentür, wo alle draußen am Lagerfeuer saßen und Stockbrot machten.

Vielleicht ein wenig Ablenkung..

Ich setzte mich neben Nick, da nur dort Platz für eine weitere Person war.
Er lächelte mich an.

"Wo warst du eigentlich die ganze Zeit?", fragte Nick mich flüsternd und schaute mich neugierig an.

"Alec und ich haben noch ein wenig gequatscht und gechillt, ich wurde nur langsam müde, daher bin ich schon jetzt da.", antwortete ich ihm ganz normal und schaute in Richtung des kleinen Feuers.

"Ach Schätzchen, dass ist so schön das du dich wieder so viel mit Alec triffst. Vielleicht heiratest du ihn ja irgendwann einmal.", sagte meine Mutter ruhig und schaute zu mir.

"Ne lass mal.", antwortete ich ihr. Mein Blick wandertte zu Jace. In seinen Augen konnte ich einen leichten Funken Hoffnung erkennen und Nick, der trug das breiteste Grinsen überhaupt auf seinen Lippen.

Ich stand auf, ging zu Jace und klaute ihm vor der Nase sein Stockbrot, mit dem ich einfach im Haus verschwand.

"Ey!", hörte ich ihn noch schmollen.

Im Zimmer angekommen zog ich meinen noch leicht nassen Jumsuit aus und schlüpfte in meine Schlafboxershort und ein Top. Ich schmiss mich auf mein Bett, nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher an.

-

Ein paar Stunden später holte mich ein lautes Klopfen an meiner Tür aus meinen Schlaf.

Ich muss wohl eingeschlafen sein.

Ich schaute auf den Wecker. 02:56 Uhr. Verschlafen schlenderte ich zur Tür und öffnete sie.

"Ich kann nicht schlafen..", Nick schaute zu mir herunter.

"Dann komm rein wir schauen irgend einen Film.", sagte ich gähnend und lief verschlafen zum Bett, auf das ich mich kurzerhand wieder drauf schmiss.

Nick folgte mir und legte sich neben mich. Ich öffnete Netflix und klickte König der Löwen an. Disney Filme hatten wir schon immer gerne zusammen geschaut. Ich kuschelte mich müde an seine Brust, woraufhin ich nichts mehr von dem Film mitbekam, weil ich direkt wieder einschlief.

"Was zur Hölle ist hier denn los?", ich schreckte aus dem Schlaf auf und schaute total verdutzt zu Jace, der mit verschränkten Armen an den Türrahmen gelehnt war.

"Wir konnten beide nicht schlafen und haben uns einen Disney Film angeschaut. Aber vor dir brauche ich mich ja eigentlich nicht rechfertigen.", antwortete ich ihm trotzig, löste mich aus dem Griff des noch schlafenden Nick und stand auf.

"Und wo willst du jetzt hin?", fragte Jace mich verwirrt.

"Hat dich überhaupt nichts anzugehen.", während ich an ihm vorbei lief, ließ ich meine Hand erneut provokant über seine Bauchmuskeln streifen und verschwand im Bad.

Müde stand ich nun vor dem Badezimmerspiegel, mein Spiegelbild verriet mir, wie hässlich ich morgens eigentlich direkt nach dem Aufstehen aussehe. Meine Haare standen wie ein Vogelnest in alle Richtungen, Augenringe schmückten mein blasses Gesicht, wodurch ich aussah wie eine wandelnde Leiche. Seufzend setzte ich mich auf den Klodeckel, rieb meine Augen und überlegte, was ich den Tag über nur machen konnte.

Schnell entschloss ich mich dazu, heute in die Stadt zu gehen, um mich ein wenig in meiner neuen Heimat zu erkunden und zu schauen, wo ich ab der nächsten Woche zur Schule gehe. Ich zog mir eine schwarze Hose und eine weiße Bluse an und machte mich auf den Weg. Dort angekommen sah ich, wie wundervoll es hier eigentlich war. Eine kleine Stadt, verschiedene Dorfläden und ein Markt. Die Schule war das größte Gebäude von allen.

Was hier wohl für Leute zur Schule gehen? Naja das werde ich ja nächste Woche sehen.

Ich entdeckte beim Vorbeigehen eines kleinen Ladens auf der Frauenseite schöne vintage Kleider. Beim durchgehen der Reihen entdeckte ich zwei schöne Kleider, die ich mir schnappte und mit ihnen in eine der Umkleidekabinen verschwand. Ich öffnete die Umkleidekabine und sah, wie Alec gerade die Tür des Ladens betrat. Schnell zog ich den Vorhang wieder zu und versteckte mich.

"Ist Chiara da?", hörte ich ihn die Ladenbesitzerin fragen.

"Ja, ich hole sie eben.", meinte die Frau.

Es dauerte einige Minuten, bis man wieder Stimmen hörte.

"Alec! Wie schön das du hier bist mein Schatz.", antwortete dir mir leicht bekannte Stimme.

Warte, ist das die Frau von seiner Ranch? Also seine Freundin?

"Nenn mich nicht Schatz! Warum versaust du mir immer die Chance endlich eine tolle Frau an meiner Seite zu haben? Wir sind seit zwei Jahren nicht mehr zusammen und du versaust mir wirklich jegliche Chancen!", brüllte er sie hörbar wütend an.

"Weil ich dich liebe und wir füreinander bestimmt sind.", antwortete sie mit einer niedlichen und einschneidenden Stimme.

"Du hast mich betrogen und denkst immer noch wir wären füreinander bestimmt? Du hast sie nicht mehr alle! Halt dich aus meinem Leben raus, sonst hole ich mir eine Abstandserklärung bei der Polizei, damit du mir nicht mehr zu nahe kommen kannst!", meinte er sauer.

Ich hörte eine Tür knallen und Stille brach plötzlich im Laden ein.

Er hat mich wohl doch nicht angelogen. Ich muss mich bei ihm entschuldigen...

Es wird immer spannender. Das verspreche ich euch.❤

Ein Cowboy zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt