2.

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Die ersten beiden Stunden vergingen schnell und ich konnte an nichts anderes denken, als an die Dinge von Jace, die er mir vor dem Unterricht erzählt hatte.

Die Pausenklingel läutete, doch ich bekam nichts mit, da ich immernoch tief in meinen Gedanken versunken war. Plötzlich schnipst jemand vor meiner Nase herum, meine Lehrerin. „Erde an Rose? Sie haben jetzt Pause, deshalb bitte ich Sie, dass Sie den Klassenraum verlassen, damit ich abschließen kann.", ermahnte die Lehrerin mich, ich packte zuerst stumm meine Schulsachen zusammen und stand auf. „Natürlich.", nuschelte ich, atmete tief ein und verließ den Klassenraum in Richtung Schulhof.

Draußen angekommen wurde ich bereits sehnlich von Nick erwartet, der mir wie jede Pause auf der Bank einen Platz frei hielt. Breit grinsend schaute er mich an, als ich auf ihn zugelaufen kam, doch seine Miene wurde besorgter, als er meinen traurigen und verwirrten Blick sah.

„Rose was ist los?", fragte er mich direkt und zog mich sanft neben sich auf die Bank.

„Jace hat mir ein paar Dinge erzählt, über die ich mir sehr viele Gedanken mache.", flüsterte ich als Antwort und schaute auf meine Hände herunter.

„Was hat dieses Arschloch erzählt?", wütend stand er auf und hielt Ausschau nach Jace.

„Darüber kann ich dir morgen oder später erst genaueres erzählen. Setz dich wieder hin, er hat nichts gemacht.", verwirrt schaute Nick auf meine Worte hin zu mir.

„Aber anscheinend hat er doch etwas gemacht, sonst würdest du jetzt nicht vor mir sitzen wie ein Häufchen Elend.", er legte vorsichtig eine Hand auf mein Bein.

„Das erkläre ich dir morgen. Ich muss wieder in den Unterricht. Wir sehen uns.", ich nahm ihn kurz in den Arm und machte mich auf den Weg zur Sporthalle. Dort hatte ich Unterricht mit Jace. Seufzend lief ich in die Richtung und sah ihn beim Eingang stehen.

„Die Tür ist noch zu.", hörte ich Jace hinter mir und zuckte leicht vor Schreck zusammen, als ich seine Stimme hörte.

„Also so gefährlich bin ich nun auch nicht.", lachend stellte er sich dicht hinter mich, während ich ihn im Glas der Eingangstür grimmig beobachtete.

„Was willst du Jace?", fragte ich ihn mit einer Kälte in der Stimme, die selbst ihn einen Schritt zurück treten ließ.

„Reden, aber wie ich sehe, willst du das nicht.", er hebte die Hände in die Luft und ging einen weiteren Schritt zurück.

„Das hast du wohl richtig erkannt.", antwortete ich ihm und ging zur Tür hinein, als der Sportlehrer sie öffnete.

-

Nach dem Sportunterricht eilte ich aus der Sporthalle heraus, um schnellst möglich von Jace wegzukommen, doch er kan mir hinterher und stellte sich direkt vor mich. Genervt verdrehte ich die Augen und versuchte an ihm vorbei zu gehen, doch er hielt mir seinen Arm entgegen.

„Da geblieben Schätzchen, wir müssen reden. Immerhin wohnen wir bald zusammen. Wieso hasst du mich?", sein Grinsen wurde schwächer als er diese Frage stellte und schaute zu mir herunter.

„Weil du das arroganteste Stück Scheiße bist, was ich je gekannt habe und wahrscheinlich je kennen werde. Ich werde dich nie mögen, Jace! Nie, hast du verstanden?", wütend versuchte ich unter seinem Arm durchzugehen, doch er ließ mich nicht.

„Dann erklär mir wieso ich das bin, ich würde ja nicht vor einem Normalo von Mädchen stehen, wenn ich arrogant wäre, oder?", fragte er lachend und zog mich näher zu sich heran.

„Da sieht man es mal wieder, alleine an deinem Spruch zu Folge. Du bist dir eigentlich zu gut für mich und reißt nur die größten Schlampen auf, mir reicht's! Lass mich jetzt durch!", schrie ich ihn an, drückte ihn zur Seite und ging. Lachend schaute er hinter mir her, als auch schon seine Freunde zu ihm kamen und ihn feierten.

Nun hatte ich endgültig die Nase voll und machte mich auf den Heimweg, da die letzten beiden Stunden nur Vertretungsstunden wären. Ich wollte jedoch trotzdem nicht direkt nach Hause, daher ging ich ein wenig in den Park und setzte mich dort an den See, um über alles in Ruhe nachdenken zu können. Was wenn Jace keinen Blödsinn erzählt, sondern die Wahrheit? Wie soll ich darauf reagieren? Wie wird es weiter gehen? Traurig und nachdenklich zog ich meine Beine an mich, legte den Kopf auf die Knie und schaute zum Wasser. Ich muss wissen was Sache ist! Gedankenchaos pur. Ich sprang auf und ging in einem schnellen Schritt in Richtung nach Hause.

Kurz vor der Haustür angekommen blieb ich stehen, atmete tief ein und drehte den Schlüssel im Schloss um. Es war so weit. Rose bleib ganz ruhig. Aber was wenn es doch stimmt? Jetzt beruhigt dich erstmal. Ermahnte ich mich und betrat das Haus.

„Rose, bist du das?", rief meine Mutter aus der Küche.

„Ja.", antwortete ich laut und machte mich auf den Weg zu meiner Mutter.

„Worüber wolltet ihr heute mit mir reden?", angekommen setzte ich mich auf einen der Barhocker und schaute meine Eltern gespannt an. „Etwa darüber, dass wir in einer Woche nach Tennessee ziehen werden?", ich versuchte ruhig zu bleiben in der Hoffnung, dass es nur ein wahnsinnig dummer Scherz von Jace war.

„Wir wollten es dir schon eher sagen aber...", nervös schaute mein Vater zu mir rüber, dann zur meiner Mutter und dann wieder zu mir.

„Aber wir wussten nicht wie du reagieren würdest.", beendete sie den Satz.

„Ach und ihr dachtet dadurch, dass ihr es mir verheimlicht bis wir hier wegziehen, wird meine Reaktion besser?", sauer sprang ich von dem Barhocker auf und schaute zwischen meinen Eltern wütend hin und her.

„Rose...", fing mein Vater an zu reden.

„Nichts Rose! Ihr könnt mich mal kreuzweise!", unterbrach ich ihn und rannte sauer aus der Küche, die Treppe hoch, in mein Zimmer und merkte dabei, wie mir langsam die Tränen in die Augen stiegen.

Meine Mutter schaute meinen Dad mit einem entschuldigenden Blick an und deutet mit der Hand, dass sie mich erstmal in Ruhe lassen mussten.

Oben angekommen schmiss ich mich auf das Bett, als mein Gesicht auch schon von Tränen übergossen wurde. Dort nahm ich mein Handy und fing an Nick zu schreiben.

@Bester♥: Ich werde nächste Woche wegziehen...

@Beste*-*: WAS?! Wohin??

@Bester♥: Nach Tennessee... Habe ich heute schon von Jace erfahren, aber ich habe ihm nicht geglaubt und wollte erst meine Eltern zur Rede stellen. Nick ich kann nicht mehr...

Unerwartet kam keine Nachricht mehr von ihm. Ich fing nun völlig an zu verzweifeln, als es auch schon unten an der Tür klingelte und ich hoffnungsvoll aufsprang. Ich hörte wie meine Mutter die Tür öffnete und sie anfing laut und freundlich mit irgendwelchen Leuten zu reden, bis es auf einmal an meiner Tür klopfte und ich mich schon freute, dass endlich jemand zum trösten da war. Das kann nur Nick sein. Ich ging zur Tür, um sie ihm zu öffnen. Schnell wischte ich mir ein paar Tränen aus dem Gesicht und öffnete sie, doch als ich die Person dahinter sah, hielz ich erschrocken die Luft an.

„Rose Jace ist da. Ihr werdet viel Zeit in Tennessee miteinander verbringen, also wäre es toll, wenn ihr euch verstehen würdet.", meine Mutter schaute mich flehend an. Doch ich schluckte nur schwer und schaute zu Jace, der grinsend zu mir herüber spähte.

Uh, ob das gut geht?:)

Ein Cowboy zum VerliebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt