Wundersame Begegnung

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Ich bin heute gut drauf und deswegen bekommt ihr ein neues Kapitel (vielleicht auch zwei mal sehen ;)). Ich bin gut drauf obwohl heute bei mir wieder Schule angefangen hat.
Wer von euch hat noch Ferien oder wie lange geht ihr schon wieder zur Schule? 

Ich hör mal auf zu labern und las euch was vernünftiges lesen haha. Viel Spaß ♥
Ich freu mich über eure Meinung.

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Mein Tag heute war echt anstrengend und daher beschloss ich in die Disco zu gehen, um den ganzen Problemen des Alltages und der Schule zu entkommen.

Als ich an der Disco ankam, stellte ich mich an und wartete darauf eingelassen zu werden. Der Türsteher musterte gelangweilt erst meinen Ausweis und dann mich und ließ mich dann, ohne zu zögern, rein. Was für ein Erlebnis!! Eigentlich waren die Türsteher bei mir immer extrem skeptisch, weil ich angeblich jünger aussah als ich bin.
Aber was soll ich sagen? Ich bin halt nicht der Größte und wirklich muskelbepackt, wie die anderen Typen in meinem Alter, die ständig ins Fitnessstudio rannten, war ich auch nicht gerade.

Ich ging an die Bar und bestellte mir ein Bier. Weil ich etwas warten musste glitt mein Blick durch die Menschenmenge, die sich auf der Tanzfläche tummelte. 

Wenn sie nicht gerade tanzten, unterhielten sie sich an der Bar oder in der Sitzecke, wo ein paar Sofas und Tische aufgestellt waren. Mein Blick ging zurück zur Tanzfläche und blieb an einer Person hängen. 

Sie war klein und zierlich und hatte rote, ungezähmte Haare, welche etwas gelockt waren und sich um ihren Körper bis zur Taille schmiegten. Durch das Neonlicht des Clubs leuchteten sie wie Kupfer. Sie tanzte alleine, mit geschlossenen Augen und sie schien in ihrer eigenen Welt zu sein. Als das Lied zu Ende war öffnete sie ihre Augen und sah genau in meine.  Sie hatte unglaubliche, grüne Augen. Auf ihrer Nase hatte sie kleine Sommersprossen, welche an ihr nicht komisch sondern irgendwie süß aussahen. 
Kurz gesagt: Sie war einen einzigartige, wilde Naturschönheit.

Ich war so von ihrem Anblick gefesselt, dass ich nicht mitbekam, dass der Barkeeper mir mein Bier gab und sein Geld wollte. Schnell riss ich mich von ihr los und drückte ihm einen Fünfer in die Hand. Da ich keine Nerven hatte, auf mein Wechselgeld zu waren murmelte ich etwas genervter als beabsichtigt: ,,Stimmt so. Den Rest kannst du behalten." 

Plötzlich tippte mich jemand an der Schulter an. Innerlich seufzend drehte ich mich um und vor Überraschung weiteten sich meine Augen.
Vor mir stand das rothaarige Mädchen von eben und lächelte mich zwar schüchtern, aber auch etwas frech an. 

,,Hey, warum so schlecht gelaunt?", fragte sich mich immer noch lächelnd neugierig.
,,Schlechter Tag. Willst du was trinken?"
,,Ja gerne. Selbst wenn du einen schlechten Tag gehabt haben solltest-" 
,,Hatte ich!", unterbrach ich sie. 

,,Okay, auch wenn du einen schlechten Tag hattest, ist das kein Grund schlechte Laune zu haben. Ich meine, schau dich um. Das Leben ist zu schön, um es zu verschwenden. Du solltest es genießen und jeden Tag die Chance geben, der Beste deines Lebens zu werden. Du musst es LEBEN, verstehst du? Sonst ist es sinnlos. Es ist schneller zu Ende als du denkst. Und dann bereust du Dinge, die du nicht getan hast."

Als sie redete verflog meine schlechte Laune und ein kleines Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Sie hatte recht. Das Leben ist zu schade, um es zu verschwenden. Als auch sie merkte, dass ich lächelte, lächelte auch sie und  dieses wundervolle Funkeln erschien in ihren Augen. 

Mittlerweile hatte sie aufgehört zu reden und sah mich einfach nur an. Dann kam ein langsames Lied aus den Lautsprechern und ich hatte das Gefühl, das es nur für uns wäre. Also fragte ich sie: ,,Wollen wir tanzen?" 

Begeistert sah sie mich an. ,,Klar!"

Sie nahm meine Hand und zog mich mit sich auf die Tanzfläche. Da ich etwas unschlüssig stehen blieb, nahm sie meine Hände und legte sie auf ihre Taille. Ihre Hände verschränkte sie hinter meinen Nacken und aus Reflex zog ich sie dichter an mich. Daraufhin kicherte sie etwas und drückte sich etwas an mich, sodass nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen uns passte. Ich lehnte mich etwas tiefer zu ihr runter und atmete ihren Geruch ein. Sie roch nach Wald und Blumen, wild und ungezähmt.

Unsere Gesichter kamen sich immer näher. Wir sahen uns in die Augen und wieder hatte sie dieses Funkeln in den Augen. Ich spürte ihren flachen, ungleichmäßigen Atem und das schnelle Pochen ihres Herzens. Mein Blick wanderte von ihren Augen über ihr Gesicht und blieb an ihren Lippen hängen. Sie waren rosarot und sahen weich und samtig aus. Ich wüsste gerne, wie es ist sie zu küssen, sie zu spüren. Wie sie schmeckte.

Also überwand ich den Abstand zwischen unseren Lippen und legte meine auf ihre. Ich hatte noch nie ein Mädchen geküsst, aber mit ihr fühlte es sich irgendwie... richtig an. Sie erwiderte meinen Kuss.

Unsere Lippen passten zusammen, wie zwei Puzzleteile , die zusammen eins ergaben. Sie war der Teil, den ich immer gesucht hatte. Sie war mein Gegenstückt und ich ihres. Nur sie vervollständigte mich.
Vorsichtig strich ich mit meiner Zunge über ihre Lippen und auf einmal tanzen unsere Zungen miteinander und in meinem Bauch begann ein ganzes Gefühlsfeuerwerk und die Schmetterlinge spielten verrückt.

Da waren wir nun. Das kleine wilde Mädchen mit den ungezähmten Locken und ich, der große, normale Junge mit Brille.

Dort standen wir nun, in einem überfüllten Club, auf der Tanzfläche und in meinem Kopf war nur ein Gedanke, der sich immer wieder und wieder wiederholte:  

Ich werde sie nie wieder gehen lassen.

Alles und Nichts - KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt