Kleines Wunder

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Nervös starrte ich auf das kleine Stück Plastik, welches ich in meinen Händen umklammert hielt und wartete. Ich wartete darauf, dass sich mein Leben von einen auf den anderen Moment änderte. Ich wartete darauf, dass mein Glück, meine kleine Welt endlich vollendet wurde. Wie ein Puzzle. Den ein kleines Teil fehlte noch damit es perfekt wurde.

Wären dich so darüber nachdachte wartet ich weiterhin.

Endlich erschien dieser kleine, winzige Stich. Glücklich sprang ich auf und quietschte leicht vor Glück.

Oh mein Gott! Es ist endlich so weit!

Aufgeregt wartete ich darauf, dass Jo endlich nach Hause kam. Ich wollte es ihm nicht am Telefon sagen, sondern sein Gesicht sehen wenn er es erfuhr.
Ich hörte wie sich der Schlüssel im Schloss unserer Haustür drehte. Ich sprang auf, lief ihm entgegen und küsste ihn stürmisch.

„Wofür war das denn gerade?", frage er mich und lächelte, als ich mich langsam von ihm löste. Ich konnte mir mein Grinsen kaum noch verkneifen.

„Ich muss dir etwas sehr wichtiges erzählen."

Etwas verwirt blickte er mich an. „Okaaaay.."

Wir gingen ins Wohnzimmer und setzten uns auf die Couch. Ich lächelte ihn an und schwieg, weil ich ihn auf die Folter spannen wollte.

„Okay Süße, könntest du jetzt bitte anfangen? Es ist irgendwie gruselig, wenn du mich anstarrst und so komisch lächelst. Also, was ist los?"

Immer noch schweigend nahm ich seine Hand in meine und legte sie auf meinen nackten Bauch unter meinem Top.

„Was fühlst du?", fragte ich ihn und wartete gespannt auf seine Antwort.

„Ähhh.... deinen Bauch!?"

Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten und fing an zu lachen, bis ich auf dem Boden lag und mir Lachtränen in die Augen schossen.

„Was ist jetzt so witzig daran?" Jetzt schien er noch verwirrter.

„Schatz, manchmal kapierst du echt nichts." Ich hatte es geschafft nicht mehr so zu lachen. Jedoch lag ich immer noch auf dem Boden. Also stand ich auf und ging zu ihm hin, da er mittlerweile wieder stand, anstatt auf der Couch zu sitzen. Ich stellte mich so vor ihn, sodass uns nur noch wenige Zentimeter trennten.
Wieder nahm ich seine Hand in meine und konnte es jetzt nicht noch länger verheimlichen.

„Ich bin schwanger, Jo!", berichtete ich ihm freudestrahlend.

Sein Gesicht war unbezahlbar. Zuerst sah er total verwirrt aus, bis ihm klar war, was das zu bedeuten hatte. Langsam schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht, welches immer mehr zu einem Grinsen wuchs, bis er von einem bis zum anderen Ohr strahlte.
Auf einmal umarmte er mich ohne Vorwarnung und hob mich hoch in die Luft. Erschrocken kreischte ich, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte.

„OH MEIN GOTT!!! Ich freu mich so sehr. Wie lange weißt du es? In welchem Monat bist du?..."

Tausend weitere Fragen folgten, denen ich nicht ganz folgen konnte, da er zu schnell redete, aber anscheinend freute er sich genauso sehr über unseren kleinen Schatz wie ich.

Alles und Nichts - KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt