-(23)- Gut gemacht Flocke!

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Niall ist gegangen. Und das ist gar nicht mal so schlecht.

Sein Satz, den ich gar nicht hören wollte, verpasst mir ein ungeheures Schuldgefühl, das auch nicht durch eine weitere Stunde Shawn Mendes in den Ohren vorbei geht.

Ich sitze einfach da und stelle mir vor wie es wäre wenn ich mein Gedächtnis nicht verloren hätte.

Es ist Harrys Schuld.

Und dieser kommt wie gerufen in die Lobby und bleibt vor mir stehen. Sein Blick liegt einfach nur auf mir.

"Was glotzt du so?", fahre ich ihn nach kurzer Zeit schon an. Es stört mich gewaltig, dass er nicht einmal seinen Mund aufmachen kann.

"Ich - Was machst du mitten in der Nacht alleine hier?"

"Ich höre Musik. Was dagegen?!"

"Wow, okay. Hast du deine Tage oder warum bist du so schlecht drauf?", fragt er nach und kommt näher.

Ich ziehe mir die Stöpsel aus den Ohren und überlege wie ich ihn am Besten anfallen und in Stücke reißen soll.

Es gibt bestimmt viele Möglichkeiten. Aber welche ist wohl die Beste? Welche macht am meisten Spaß? 

"Du guckst mich an als würdest du mich am liebsten erstechen wollen", lacht er leise.

Erstechen? Da ich leider kein Messer bei mir habe, entfällt diese Methode sogleich.

"Komisch", lache ich gruselig und packe auch meinen MP3 Player in meine Hosentasche.

"Nein wirklich", lacht er. "Was machst du hier so früh? Außerdem ist ja nicht einmal das Licht an. Total dunkel. Deine Augen können so ziemlich schnell kaputt gehen."

"Danke für deine Fürsorge, Mama", knurre ich. "Aber ich bin alt genug um meine eigenen Entscheidungen zu treffen!"

Harrys rechte Augenbraue hebt sich. Er wirkt nun deutlich verunsichert.

Lauf lieber weg, solange du noch kannst!

"Ähm, okay?", antwortet er und sagt nichts. Alleine, dass er atmet, und das ziemlich wie ein Lautgebläse, stört mich im Moment schon gewaltig. "Also, was ist?", fragt er, als würde er irgendetwas von mir erwarten.

"Was?", knurre ich leise und stehe von der Couch auf. Ich habe das Gefühl mein Hintern ist schon längst eingeschlafen, so taub wie er sich anfühlt. Jetzt ein paar Schritte zu gehen wäre nicht die eindrucksvollste Methode, also bleibe ich einfach nur stehen und hoffe, dass mein Po schnell wieder aufwacht.

"Kommst du?", fragt er und blickt mich nur weiter an.

"Warum sollte ich dir folgen?", stelle ich ihm bissig die Frage. Ich spüre unangenehm, wie meine Pobacken beginnen zu kribbeln. Oh mein Gott, ich hasse dieses Kribbeln. Jetzt nur nicht bewegen!

Angestrengt versuche ich meinem Vorhaben zu Folgen, was nicht so leicht ist, als Harry ein paar Schritte auf mich zukommt und nach meinem Arm greifen will.

"Weil ich dich sicherlich nicht die komplette restliche Nacht auf der Couch verrotten lasse", lacht er und will gerade seine Finger um meinen Arm schließen, als ich doch hektisch nach hinten zurückweiche und mir ein entsetztes Aufkeuchen nicht verkneifen kann.

Herr Gott, das kribbelt so verdammt sehr!

"Was ist passiert?", fragt er besorgt nach, aber ich winke nur ab und beiße mir auf die Lippe um nicht noch ein weiteres Mal so einen peinlichen Laut von mir geben zu müssen.

"Nichts", antworte ich stattdessen angebunden. Aber Harry blickt mich weiter misstrauisch an und kommt wieder auf mich zu. Verdammt, kann diese Hupfdohle nicht einfach an einem Platz stehen bleiben? Ich springe doch auch nicht wie ein Flummi durch diesen bescheuerten Raum!

Country Trouble (One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt